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Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)

Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Clare
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Dummkopf mit einem trendigen Haarschnitt und einer Angewohnheit, ständig zu nicken und zu sagen: ›Yeah. Yeah, cool‹, bis man ihn abstechen wollte) für ihn ausgesucht hatte. James hatte keine Ahnung, was man anzog, wenn man mit Fred Hills Transvestit abhing, aber er hatte das Gefühl, dass geschmackvolle weiße Hemden ihn wie jemand von einer Boygroup aussehen ließen, was nicht gut ankommen würde.
    Claire war ausgegangen. James, alleingelassen in der ersten Stilkrise seines Lebens, konnte aufatmen, als Carlito sich zu ihrer Verabredung meldete.
    Carlito hatte voll in die Tasten gegriffen. Er war fein aufgemotzt wie Uma Thurman in Pulp Fiction. Er trug eine schwarze Wildlederhose mit Schlag und eine passende lange Jacke dazu, aber darunter war ein mit Zechinen besetztes Mieder zu sehen, das perfekt ausgestopft war und ihm ein hübsches Dekollete bescherte. Seine Haare waren ganz offensichtlich nicht die eigenen, denn James hatte seine kurz geschorenen Haare erst am Morgen gesehen, aber die schwarze Perücke war so gut, dass der Pony bei jeder Kopfbewegung mitmachte.
    »Gefalle ich dir?« Er drehte sich auf seinen acht Zentimeter Absätzen.
    James glotzte. »Du siehst ... eh ... wie ein Mädchen aus.«
    Carlito hob perfekt gezupfte Augenbrauen. »Liebling, das ist das ganze Konzept einer drag queen. Man läuft eben in Frauenkleidern rum.« Er nahm eine Zigarette aus seiner Handtasche und wippte ungeduldig mit einem Fuß auf den Boden, während er auf Feuer wartete.
    »Das habe ich nicht gemeint«, sagte James. »Ich meine, du siehst nicht wie eine drag queen aus. Du siehst wie eine normale Frau aus.«
    »Danke sehr«, sagte Carlito, grinste und zeigte, was wie hundert perfekte amerikanische Zähne aussah. »Aber du trägst nicht das, was ich da sehe, oder? Wenn du schon eine Lady ausführst, solltest du dir etwas Mühe geben.«
    »Bei mir ist die Krise ausgebrochen«, gestand James. »Jedenfalls weiß ich nicht, was ich anziehen soll.«
    Carlito fiel über die Einkaufstüten her und holte die einzelnen Sachen heraus, die ihm ein Quietschen oder einen Entsetzensschrei entlockten. »Himmel, was will denn der Stylist aus dir machen? Einen steifen Hetero?«
    »Ja, ich glaube, das hat ihm vorgeschwebt.«
    »Schick den Kerl in die Wüste!« Carlito warf ein T-Shirt in die Ecke, das Darren als Surfer-Chic beschrieben hatte. »Wen zieht er eigentlich an? Die Comic-Figuren im Kinderkanal? Gibt es eigentlich noch den Blue Peter?«
    »Das nehme ich an«, antwortete James. »Aber ich bin in Dubai aufgewachsen.«
    »Oh, Himmel! Lawrence of Arabia! Fabelhaft!« Carlito strahlte. »Ich muss irgendwas mit dir anstellen, wenn wir diesen drei Tommys die Bedeutung von Stil beibringen wollen. Was hast du noch im Kleiderschrank, und was hat Mom im Bad?«
    James hatte kaum Zeit, ihm zu erklären, dass er nicht mit seiner Mutter zusammenlebte und dass Claire auch nicht der mütterliche Typ war. Carlito wühlte sich durch seinen Kleiderschrank und holte die Tarnhosen und die schäbigen Jeans heraus, die für James in der Öffentlichkeit verboten waren. Ein enges schwarzes T-Shirt aus Darrens Kollektion, mit einem Riss an strategischer Stelle, war vom Bleichen gefleckt.
    »Punk ist nicht tot, und er hat immer so gerochen«, sagte Carlito und arbeitete mit einer Box mit Superoxyd, die Claire im Badezimmerschrank versteckt hatte. Trotz James' Protesten bestand Carlito darauf, dass er Make-up trug und ein enges Halsband, das Claire neben dem Waschbecken zurückgelassen hatte.
    »Sie wird mich umbringen, weil ich ihre Sachen trage.«
    »Liebling, es ist nur Glas«, sagte Carlito und legte das Halsband um James' Kehle. »Das findet man sofort heraus, wenn man draufbeißt. Es gibt keine härtere Substanz auf diesem Planeten als der beste Freund eines Mädchens. Du weißt schon - Diamanten. Kopf hoch, ich will jetzt deine Augen machen.«
    James hatte Mühe, angesichts der ungewohnten Gefühle nicht zu blinzeln. Carlito war voll konzentriert und trug den Lidschatten auf. »Du wirst den schwarzen Lidschatten lieben. Warum glaubst du, dass Fred so begeistert ist von dem Zeug? Aber er muss aussehen, als hättest du ihn die ganze Nacht schon getragen, darauf fahren die Babys ab.«
    Man konnte sich nur schwer vorstellen, dass ein Mann unter Carlitos Kleidern steckte. Auch aus der Nähe war die einzige Andeutung seines Geschlechts ein kantiges Kinn. James fand die ganze Situation bizarr. Er wurde geschminkt von einem Mädchen aus einem Rockvideo, und

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