Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)
er.
»Verstehe.«
Wir sind nach wie vor halb angezogen. Ein klassischer Quickie . Ich schmunzle.
»Was ist?«, fragt Christian.
»Du.«
»Ich?«
»Ja, du. Dass du noch angezogen bist.«
»Oh.« Er blickt an sich herunter und grinst breit.
»Sie wissen ja, wie schwer es mir fällt, die Finger von Ihnen zu lassen, Mrs. Grey – besonders wenn Sie kichern wie ein Schulmädchen.«
Ja, das Kitzeln. Mit einer schnellen Bewegung setze ich mich auf ihn. Aber weil er ahnt, was ich vorhabe, packt er meine Handgelenke.
»Nein«, sagt er, und er meint es ernst.
Da weiß ich, dass er dafür noch nicht bereit ist.
»Bitte nicht«, flüstert er. »Das könnte ich nicht ertragen. Ich bin als Kind nie gekitzelt worden. Ich habe zugesehen, wie Carrick Elliot und Mia gekitzelt hat, und es schien ihnen Spaß zu machen, aber ich … ich …«
»Still, du musst nichts sagen.« Ich drücke einen zärtlichen Kuss auf seine Lippen, bevor ich den Kopf an seine Brust lege. Wieder einmal spüre ich diesen vertrauten Schmerz bei dem Gedanken an Christian als kleiner, verlorener Junge. Und ich weiß, dass ich alles für diesen Mann tun würde, den ich so sehr liebe.
Er legt die Arme um mich und drückt die Nase in meine Haare, um ihren Geruch einzuatmen, während er mir eine ganze Weile sanft den Rücken streichelt.
»Was ist der längste Zeitraum, den du ohne Dr. Flynn ausgekommen bist?«
»Zwei Wochen. Warum? Möchtest du mich unbedingt kitzeln?«
»Nein«, antworte ich kichernd. »Ich glaube, er hilft dir.«
Christian schnaubt verächtlich. »Das sollte er auch; ich entlohne ihn fürstlich.« Er sieht mir in die Augen. »Machen Sie sich Gedanken über mein Wohlergehen, Mrs. Grey?«, erkundigt er sich.
»Jede gute Ehefrau macht sich Gedanken über das Wohlergehen ihres geliebten Gatten, Mr. Grey«, erkläre ich kokett.
»Ihres geliebten Gatten?«, wiederholt er mit leiser Stimme.
»Sehr geliebten Gatten.« Ich küsse ihn, und er schenkt mir sein scheues Lächeln.
»Willst du zum Essen an Land gehen?«
»Wie du möchtest.«
»Gut.« Er grinst. »An Bord kann ich für deine Sicherheit sorgen. Danke für das Geschenk.« Er nimmt die Kamera, streckt den Arm aus und macht einen Schnappschuss von uns nach dem Kitzeln, dem Sex und den Bekenntnissen.
»Gern geschehen.«
Er strahlt.
Wir schlendern durch die goldene Pracht des Schlosses Versailles, das der Sonnenkönig im siebzehnten Jahrhundert auf dem Grund eines Jagdsitzes errichten ließ und das noch vor dem Ende des achtzehnten Jahrhunderts den letzten absoluten Herrscher erlebte.
Der beeindruckendste Raum ist der Spiegelsaal. Das spätnachmittägliche Licht, das durch die Westfenster flutet, trifft auf die Spiegel an der östlichen Wand und lässt die Blattgoldverzierungen und die riesigen Kronleuchter aus Kristall erglänzen.
»Interessant zu sehen, was aus einem größenwahnsinnigen Despoten wird, der sich in solchem Glanz isoliert«, flüstere ich Christian zu.
Er legt den Kopf ein wenig schief und betrachtet mich belustigt. »Was wollen Sie damit sagen, Mrs. Grey?«
»Eine reine Feststellung, Mr. Grey.« Ich mache eine Geste, die den gesamten Saal umfasst. Mit einem spöttischen Grinsen folgt er mir in die Mitte des Raumes, von wo aus ich den spektakulären Anblick genieße – die Gärten und Christian Grey, meinen strahlenden Ehemann, beide in den Spiegeln reflektiert.
»Für dich würde ich auch so etwas bauen«, erklärt er. »Nur um zu sehen, wie das Licht deine Haare erglänzen lässt.« Er streicht mir eine Strähne hinters Ohr. »Du bist so schön wie ein Engel.« Er küsst mich auf den Hals, nimmt meine Hand und murmelt: »Wir Despoten tun so etwas für die Frauen, die wir lieben.«
Ich erröte und lächle verlegen.
»Woran denkst du?«, fragt Christian und nippt nach dem Essen an seinem Kaffee.
»An Versailles.«
»Ganz schön pompös, was?«
Ich lasse den Blick über die dezentere Pracht des Speiseraums im Bauch der Fair Lady schweifen und schürze die Lippen.
»Das hier kann man wohl kaum pompös nennen«, sagt Christian, ein wenig entschuldigend.
»Aber es ist hübsch. Teil der schönsten Flitterwochen, die eine Frau sich wünschen kann.«
»Wirklich?«, fragt er, aufrichtig überrascht. Und lächelt wieder dieses scheue Lächeln.
»Ja.«
»Wir haben nur noch zwei Tage. Gibt es irgendetwas, das du sehen oder tun möchtest?«
»Ich will bloß mit dir zusammen sein.«
Er steht vom Tisch auf, tritt zu mir und küsst mich auf die Stirn.
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