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Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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Todesengel – oder was auch immer da am Wasserfall war – ihr zur Hilfe kommen?
    Sie schloss die Augen und bat um Hilfe. Flehte, um genau zu sein. Der Gedanke, von diesem Widerling angefasst zu werden, ließ sie so verzweifelt flehen wie noch nie.
    Tief in ihrem Innern hörte sie eine Stimme flüstern: Du hast die Kraft in dir.
    »Bitte, das klingt wie in einem alten Star Wars -Film!« Aber um sie herum blieb es still. »Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Selbsterkenntnis.« Sie zerrte wieder an den Ketten, weil sie hoffte, dass die Kraft in ihr sie vielleicht doch noch sprengen würde. Sie kämpfte, bis ihre Handgelenke und Knöchel wund waren. »Er will, dass ich seine Urenkel gebäre. Ich könnte hier echt etwas Hilfe gebrauchen!«
    Sie musste sich beruhigen. Ruhig atmen. Was konnte die Stimme nur gemeint haben? Sie war ein Geisterseher, sie konnte schnell laufen und ab und zu hatte sie Super-Kräfte, mit denen sie Werwölfe durch die Luft schleudern konnte. Und sie hatte ein hin und wieder auftretendes Supergehör. Außerdem bestand die Möglichkeit, dass sie heilen konnte – sie wünschte es sich für Sara – und sie konnte Traumwandeln.
    Ich kann Traumwandeln! War das nicht fast so gut wie ein Handy? Wenn sie es Lucas sagen könnte, könnte der Burnett verständigen. Und Burnett würde sie hier rausholen. Bestimmt. Er würde diesem alten Sack die gesamte FRU auf den Hals hetzen.

    Sie zählte Schafe. Einhundert, dann zweihundert. Jedes noch so leise Geräusch oder die darauf folgende Totenstille hielten sie wach. Ihre Augen wurden müde. Sie wurde müde. Endlich fühlte sie, wie das schwebende Gefühl einsetzte und sie ins Unterbewusstsein zog. Dann flog sie und die Wolken rauschten an ihr vorbei. Sie sah ihn.
    »Du bist gekommen.« Lucas setzte sich in einem großen Bett auf. Er trug kein Shirt und lächelte verführerisch. Obwohl jetzt wirklich die falsche Zeit war, an so was zu denken.
    »Der Vampir, der die Mädchen ermordet hat, hat mich entführt. Hol Burnett.« Sie sprach schnell, aus Angst aufzuwachen.
    »Was?«
    »Du hast schon richtig gehört.«
    »Wo bist du?«
    »Keine Ahnung. In einem Tunnel. Hier ist überall Beton und Metalltüren.«
    Er schaute sie panisch an. »Ich muss wissen, wo du bist.«
    »Ich war bewusstlos, als sie mich hergebracht haben.«
    »Sie?«
    »Der Mörder-Vampir und sein Großvater. Er ist ein Mitglied des Vampirrats.«
    Lucas fuhr sich mit der Hand durch die dunklen Haare. »Hör zu, Kylie. Das Traumwandeln funktioniert so, dass du fliegen kannst. Du wirst jetzt zurück in deinen Körper fliegen, aber ganz langsam. Schau hinunter und versuch die Landschaft zu erkennen. Dann komm zurück und sag mir, wo du bist. Ich muss wissen, wo du bist, sonst kann ich dir nicht helfen.«
    »Was, wenn ich es nicht schaffe, zurückzukommen? Was, wenn ich aufwache und es dir nicht mehr sagen kann?« Die Panik lähmte sie. Sie wollte Lucas nicht verlassen. Auch, wenn sie wusste, dass es nur ein Traum war, sie fühlte sich hier sicher.
    »Du schaffst das, Kylie. Los jetzt!« Er winkte sie davon. »Beeil dich.«
    Kylie tat, was Lucas ihr gesagt hatte. Sie flog los. Aber sie war zu schnell. Sie konzentrierte sich, bis sie herausgefunden hatte, wie sie ihre Geschwindigkeit kontrollieren konnte. Dann schaute sie nach unten. Sie sah eine Skyline. Die Hochhäuser von Houston. Sie flog tiefer, bis sie ein großes Gebäude erkannte, das Toyota Center. Sie erinnerte sich, wie ihr Vater einmal mit ihr in die Innenstadt spaziert und durch das Tunnelsystem gegangen war. Die Tunnel verbanden unterirdisch die Hochhäuser und Bürogebäude miteinander, jeder konnte sie benutzen.
    Sie flog durch die Tunnel, durch dicke Betonwände. Schließlich sah sie sich selbst, auf einem Stuhl zusammengesunken, angekettet, wie in einem Horrorfilm. Das war einfach zu viel. Sie hörte ein Geräusch. Die Metalltür öffnete sich langsam. Sie spürte, wie sie zurück in ihren Körper fiel.
    »Nein!« Sie musste zu Lucas zurückkehren. Sie musste ihm beschreiben, wo sie war.

34. Kapitel
    Kylie kämpfte gegen den Sog an, der sie in ihren Körper zurückziehen wollte. Mit aller Kraft riss sie sich los und flog den ganzen Weg zurück. Sie bewegte sich so schnell, dass sie nicht atmen konnte.
    Jemand rief ihren Namen. Aber es war nicht Lucas. Es war der alte Vampir.
    Die Wolken wurden dichter. War Lucas nicht schon hinter dieser Nebelwand? Sie fühlte, wie sie zurückgerissen wurde. Sie war dabei aufzuwachen.

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