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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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gemeinsam überleben und sich ganz dieser Gemeinschaft hingeben, folgt der andere dem Gefährten ins Grab, wenn die Zeit gekommen ist. Vielleicht noch mehr als das. Ich habe keine exakten Aufzeichnungen darüber. Das Volk kennt die Geschichten, doch die Fakten gehen in Dichtung und lyrischen Texten oft verloren. Doch die Tatsache bleibt bestehen … «
    Trace musste lächeln. »Du hast dir Sorgen um mich gemacht.«
    »Natürlich habe ich mir Sorgen gemacht!«, sagte Magnus schroff, während er aufstand und sich umdrehte. »Du kannst noch so unabhängig von mir werden, Ajai Trace, aber egal, wie hoch deine Stellung in dieser Welt sein wird, du wirst deiner Herkunft nie entkommen!«
    »Ich habe gar nicht den Wunsch danach«, versicherte ihm Trace.
    »Nun, dann tu nicht so überrascht! Das ist kränkend. Ich habe meine Gründe, warum ich meine Gefühle nicht zeige vor denen, die mit mir arbeiten, doch du und ich, wir kennen die Wahrheit. Zumindest hoffe ich, du kennst sie.« Magnus verstummte mit einem tiefen Seufzer, während er den anderen unverwandt anblickte. »Du bist mein Sohn, Trace. Ob nun von meinem Fleisch und Blut oder nicht, du bist mein Sohn. Ich war jahrzehntelang für dich verantwortlich, wo du mir kaum von der Seite gewichen bist, und ich werde für dich verantwortlich sein, bis du in die ewige Dunkelheit eingehst.«
    »Ich weiß, M’jan «, sagte Trace leise und legte zum Zeichen der Anerkennung eine Hand aufs Herz. »Danke für alles, was du für uns getan hast.«
    »Danke mir, wenn sie wieder gesund ist, mein Sohn. Sie hat noch einen weiten Weg vor sich.«

14
    Guin eilte durch die Enklave auf der Suche nach Trace.
    Er wollte Malaya nur ungern allein lassen, vor allem nach dem zweiten Angriff auf Trace. Das Niederschmetternde war, dass die Straßen der Gemeinschaft womöglich voller Verschwörer waren, und jeder, der in der Nähe der Anführer war, konnte plötzlich den Tod finden. Jedes Gesicht, dem er begegnete, ob er es nun gut kannte oder nicht, hatte etwas Bedrohliches für ihn. Weil seine Herrin ihn noch immer nicht beurlaubt hatte, um der Sache auf den Grund zu gehen, war alles, was er tun konnte, so wachsam wie möglich zu sein.
    Guin nahm den Hauptgang in den Verbindungstunnel. Ein alter, über hundert Jahre alter Minenschacht, und der Stolleneingang bestand aus glatten Tunnelwänden, die eine Verbindung herstellten zwischen der kleinen Gemeinschaft dort draußen und dem größeren und verschlungenen Inneren.
    Die Minenschächte und Tunnel, die auf der Suche nach wertvollen Metallen ausgebeutet worden waren, bildeten die Grundstruktur für die unterirdische Stadt, welche die Schattenbewohner daraus geschaffen hatten. Sie reichte meilenweit in die Gebirgskette hinein, und jeder von Menschen geschaffene Durchgang war von Ingenieuren und Arbeitern in ascheverputzte und rußgeschwärzte Gänge verwandelt worden. Sie führten in den wärmeren Erdkern hinein, den einzigen wirklich dunklen Ort auf dem Planeten, wo Licht keine Bedrohung darstellte.
    Auf seinem Weg überquerte Guin eine Art Biosphärenkuppel, die unter den Felsen errichtet worden war. Sie hatte ihre eigene Wasserversorgung aus unterirdischen Flüssen und Seen, Wasser aus heißen Quellen sowie eine Frischwasserzufuhr aus dem Elk’s Lake, der eine halbe Meile unter ihnen lag. Bis auf Licht waren alle modernen Annehmlichkeiten vorhanden, die kein Licht abgaben. Rohrleitungen. Strom für die Heizung. Selbst Kommunikationstechnik. Es funktionierte vielleicht nicht fehlerlos und perfekt, doch es genügte für ein sicheres und bequemes Leben. Sie hatten gelernt, einen Ausgleich zu schaffen mit Dingen wie schwarzem Feuer oder natürlichen Ressourcen.
    Es gab nur einen einzigen Ort in der Stadt der Schattenbewohner, wo es Licht gab, und das waren die Hydrokulturen. Man hatte sie in den tiefsten und entlegensten Tunnelbereichen angelegt, und ein Sicherheitsdienst überwachte den Zugang, um die Pflanzen zu schützen, die dort wuchsen, aber auch diejenigen, die sich versehentlich in einer Tageslichtphase dorthin verirrten. Zeitschaltuhren übernahmen das, was Schattenbewohner nicht tun konnten, und um ganz sicherzugehen, war alles hinter schweren Türen verschlossen. Tristan verglich es mit der Atomkraft, mit der die Menschen herumspielten. Es war gefährlich und tödlich, doch effizient und in gewisser Weise notwendig. Trotz der Wanderbewegungen gab es welche, die die Stadt nie verließen. Weil es so viele zu ernähren gab und die Versorgung

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