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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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sich geändert, Guin. Als ich hier aufgewachsen bin, hätte ich geschworen, dass kein verderblicher Einfluss jemals in diese Wände eindringen würde. Wahrscheinlich habe ich das geglaubt, weil Magnus sowohl hier als auch bei den Regenten so großes Vertrauen genoss, es war einfach unmöglich.«
    »Magnus’ Einfluss und seine Verantwortung sind wahrscheinlich genau der Grund, weshalb ihm das entgangen ist. Seit dem Ende des Krieges verbringt er mehr Zeit damit, die Regenten und ihr Gefolge zu beraten, als er es hier tut. Moral und Geisteshaltung haben großen Schaden genommen, wie du sicher weißt.«
    Trace ignorierte die Anspielung. »Wenn schon. Magnus hat die meisten ausgebildet. Ich weiß, was das heißt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Ergebenheit und Disziplin zu einem derartigen Missstand und Frevel führen.«
    »Leute ändern sich. Zeiten ändern sich. Und jede Frau und jeder Mann hier gehört zu einem Klan, Trace. Es heißt, man kann seine Zugehörigkeit zu einem Klan und seine Loyalität mit einem Klan nie ganz ablegen.«
    »Denkst du das wirklich?«, fragte Trace zweifelnd. »Dass das ein von einem Klan angestifteter Aufruhr ist?«
    »Ich habe dir gesagt, dass ich etwas nur dann ausschließe, wenn ich das Gegenteil beweisen kann. Bis dahin ist für mich alles und jeder verdächtig. Außer dir.«
    »Ja, ich bezweifle, dass ich mich selbst vergiften würde«, entgegnete er trocken.
    »Ich habe alles mitbekommen, das ist es nicht, was dich ausschließt.«
    »Was dann?«, kam die erstaunte Frage.
    »Deine Freundin da«, sagte Guin zu seiner Überraschung.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Aus zwei Gründen. Erstens: Du bist so abgelenkt, dass du den Sturz einer Regierung, die du mit aufgebaut hast, wahrscheinlich nicht organisieren könntest.«
    »Und zweitens?«
    »Dass du die Regierung, die du mit aufgebaut hast, wahrscheinlich nicht stürzen wolltest. Wenn der Krieg nichts an deiner Loyalität geändert hat«, sagte er mit der Betonung auf »Krieg«, anstatt »Acadian« zu erwähnen, »dann kann nichts das zustande bringen.«
    »Ich weiß davon nichts«, sagte er mit einem Grinsen. »Die Liebe einer guten Frau kann einen Mann immer verändern.« Er warf dem Leibwächter einen durchtriebenen Blick zu.
    »Sei kein Klugscheißer!«
    Ashla war sich bewusst, dass Trace sie unablässig beobachtete. Die Verbindung, die sich zwischen ihnen entwickelt hatte, war jetzt stärker als im Schattenreich. Wie ein Signalfeuer, das ihr mitteilte, wenn er sich näherte, und vor allem, wenn er da war. Es fühlte sich an wie Funken in ihrem Inneren, so ähnlich wie sprudelnde Limonade in der Nase. Sie fragte sich, warum er es nicht ebenfalls spürte. Wenn er es auch spüren könnte, würde er schließlich nicht denken, dass sie seine Anwesenheit nicht bemerkte.
    Wie dem auch sei, er kam nie zu ihr, machte sich nicht bemerkbar, und er trat nur aus seinem Versteck, um ihr zuzuwinken. Er drückte sich einfach in den dunkelsten Ecken herum, verbrachte seine Zeit damit, über sie zu wachen, und ging dann wieder.
    Ashla wusste wirklich nicht, was sie von ihm halten sollte.
    Sie machte das Spiel zwei Wochen lang mit, tat so, als bemerkte sie das Gefühl nicht, obwohl es sie zu überwältigen drohte, und versuchte, nicht darüber nachzudenken, warum er sich von ihr fernhielt, denn alle Antworten, die ihr dazu einfielen, waren ernüchternd und enttäuschend. Im Grunde kam sie jedes Mal zu demselben Ergebnis. Er versicherte sich, dass es ihr gut ging, um sein Gewissen zu beruhigen wegen der Fehler, die er sich ihr gegenüber erlaubt hatte, überließ sie dann aber anderen.
    Selbst nach diesen Wochen fühlte sie sich noch immer, als befände sie sich im falschen Körper. Ach, zum Teufel, sie fühlte sich in jeder Hinsicht falsch. Ihr Haar war länger, als sie es von Kindesbeinen an getragen hatte, sie trug seltsame Kleidung, ein Mittelding zwischen Ordenskleidung und einer Art Haremsgarderobe. Sie fror die ganze Zeit, weil sie noch immer so dünn war und ihre atrophierten Muskeln am Anfang jede Bewegung unmöglich gemacht hatten. Ihre natürliche Begabung hatte ihr geholfen, beinahe alles zu heilen, bis auf die dünnen Knochen und den dünnen Körper. Magnus behauptete, dass dem nur durch das Meiden von Sonnenlicht und durch gute Ernährung abzuhelfen sei. Und selbst das war nur eine Vermutung, wie sie wusste.
    Keiner wusste so recht, was er mit ihr anstellen sollte. Um sie herum wurde ziemlich viel geflüstert oder gleich in

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