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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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sechs«, verkündete er leise. »Das Glück stehe euch bei.«

Kapitel 15
    Als spät am nächsten Vormittag ihre Vorbereitungen abgeschlossen waren, brach die kleine Gesellschaft aus Culhaven zum unteren Anar auf. Jair, Spinkser, Garet Jax, Elb Foraker, Edain Elessedil und der Grenzbewohner Helt schlüpften bewaffnet und mit Proviant versehen ruhig aus dem Dorf und waren fort, fast ohne daß jemand es bemerkt hätte. Nur Browork war da, um ihnen Lebewohl zu wünschen, sein betagtes Antlitz spiegelte eine Mischung von Überzeugung und Zweifel wider. Jair versprach er, daß er den Ohmsford-Eltern eine Warnung vor den Mordgeistern zukommen ließe, ehe die nach Shady Vale zurückkehrten. Alle anderen verabschiedete er mit einem kräftigen Händedruck und einem Wort der Ermutigung. Nur Spinkser zeigte sich verständlicherweise nicht besonders erbaut über die guten Wünsche. Ansonsten begleiteten keine weiteren großen Worte ihren Aufbruch; der Ältestenrat und die anderen Anführer, sowohl der Zwerge wie der Ausländer, die an der Versammlung des vorangegangenen Abends teilgenommen hatten, blieben in ihrer Meinung über die Klugheit des Unterfangens gespalten. Und wäre die Wahrheit ausgesprochen worden, befürchtete die Mehrheit, daß das Unternehmen von Anbeginn an dem Untergang geweiht war.
    Doch der Beschluß war nun einmal gefaßt, also brach die Gruppe auf. Sie gingen ohne Eskorte trotz großer Einwände der Elfen-Jäger, die Edain Elessedil von seiner Heimatstadt Arborlon in den Osten begleitet hatten und sich in hohem Maß für die Sicherheit ihres Prinzen verantwortlich fühlten. Sie stellten freilich nur eine symbolische Streitmacht dar, die von Andor Elessedil eilends zusammengestellt worden war, sobald ihn der Hilferuf von Browork erreicht hatte, bis eine größere Truppe mobilisiert und angesichts der Verpflichtung gegenüber den Zwergen für ihren Beistand im Dämonen-Elfen-Krieg vor zwanzig Jahren abgestellt werden könnte. Edain Elessedil war als Stellvertreter seines Vaters geschickt worden, doch ohne eine wirkliche Erwartung, daß er in die Schlacht ziehen müßte, wenn nicht gerade die Gnomen-Heere auf Culhaven vorrückten. Sein Angebot, sich der Gruppe bei ihrer Mission ins Feindesland anzuschließen, war völlig unerwartet gekommen. Doch die Elfen-Jäger konnten kaum etwas dagegen unternehmen - denn der Prinz mochte in der Angelegenheit schließlich frei entscheiden - so daß sie schließlich nur darauf drängen konnten, ebenfalls mitzugehen. Auch andere Zwerge oder Grenzleute wären noch gerne mit aufgebrochen, doch sie wurden alle abgewiesen. Garet Jax traf die Entscheidung und die anderen der Sechsergruppe einschließlich Spinkser gaben ihm recht. Je kleiner der Trupp, um so größer seine Mobilität und Unauffälligkeit und um so größer seine Chancen, ungesehen die Wälder des Anar zu durchstreifen. Mit der unvermeidlichen Ausnahme von Jair - und er besaß den Zauber, der ihn beschützen konnte, wie er sie erinnerte - waren alle im Überleben trainiert, geschickte Profis. Sogar Edain Elessedil war von Mitgliedern der königlichen Bürgerwehr in den Jahren bis zum Mannesalter unterwiesen worden. Je weniger sie waren, desto besser wäre es für sie.
    Also machten sich nur die sechs - zu Fuß, da die Waldwildnis jede andere Reisemöglichkeit verbot - in die dunklen Wälder ostwärts von dem Zwergendorf auf ihren Weg und folgten dem Lauf des Silberflusses. Browork sah ihnen nach, bis sie zwischen den Bäumen verschwunden waren, und kehrte dann wieder nach Culhaven und an die Arbeit, die ihn dort erwartete, zurück.
    Es war ein klarer, kühler Herbsttag mit frischer, ruhiger Luft und sonnigem Himmel. Bäume schimmerten in ganzen Paletten von Rot, Gold und Braun, und das Laub bildete auf dem Waldboden einen weichen Teppich, der unter den Füßen der sechs raschelte, als sie dahinzogen. Die Zeit verging schnell. Fast ehe es ihnen bewußt wurde; war der Nachmittag vergangen, und der Abend legte sich in dunklen, grauen und violetten Schatten über den Anar, als die Sonne langsam am Horizont versank.
    Die Gesellschaft schlug am Fluß in einem kleinen Eschenhain, der nach Osten hin durch einen Felsüberhang geschützt war, ihr Lager auf. Sie bereiteten das Abendessen zu und verzehrten es, dann rief Garet Jax sie zusammen.
    »Das wird unsere Route sein.« Elb Foraker sprach, kniete in der Mitte und fegte die Blätter beiseite, um mit einem dürren Stöckchen Linien in die nackte Erde zu ziehen. »So

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