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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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wie hineinzukommen.«
    Sie verschmolzen mit dem Strom der Menschen, der sich zur Anhöhe hinaufschob. Räder rollten dumpf, Zugriemen knarrten und quietschten, Tiere stampften, und Männer pfiffen und schrien. Föderationssoldaten bewachten die Kontrollpunkte, die den Weg nach oben säumten, machten jedoch keine Anstalten, den Menschenstrom in irgendeiner Weise zu behindern. Dasselbe galt für die Tore - riesige Portale, die so hoch aufragten, daß Par entsetzt war bei dem Gedanken, daß es einer Armee gelungen war, sie zu überwinden. Die Soldaten schienen keine Notiz davon zu nehmen, wer in die Stadt hinein- und wieder herausging.
    Sie passierten die Tore, wobei die Schatten des aufragenden Torhauses sie wie mit einem Mantel bedeckten. Der zweite Wall erhob sich vor ihnen, kleiner zwar, aber nichtsdestoweniger eindrucksvoll. Sie achteten darauf, immer vom Strom der Menschen umgeben zu sein. Die kleine Gruppe sichtete viele Soldaten und viele Tiere.
    Als sie die zweite Reihe von Toren passiert hatten, verließen sie auf Geheiß von Padishar Creel die Hauptstraße mit Wohnhäusern und Geschäften, die sich vom Zentrum der Stadt zu den Felswänden und dem, was einst der Herrscherpalast gewesen war, wand, und bogen in ein Labyrinth von Gassen ein. Auch hier gab es Geschäfte und Wohnhäuser, aber weniger Soldaten und mehr Bettler. Die Gebäude sahen mit jedem Schritt schäbiger aus, und schließlich waren sie im Viertel der Bierhäuser und Bordelle. Padishar Creel hieß sie weitergehen, schenkte den Bitten der Bettler und Straßenverkäufer keine Beachtung und führte sie immer tiefer in die Stadt hinein.
    Endlich betraten sie einen hellen, offenen Bezirk mit Märkten und kleinen Parks. Wohnhäuser mit Gärten trennten die Märkte voneinander. Händler verkauften Fähnchen und Süßigkeiten an Kinder und ihre Mütter. An jeder Ecke gab es irgend etwas zu sehen - Schauspieler, Clowns, Zauberer, Musikanten und Tierbändiger. Farbige Baldachine spendeten Schatten für die Marktstände.
    Padishar Creel verlangsamte das Tempo und hielt nach irgend etwas Ausschau. Er führte sie an mehreren Ständen vorbei, bis er schließlich vor einem Obstkarren anhielt. Er kaufte einen kleinen Sack voll Äpfel, die sie sich teilten, nahm einen für sich selbst und lehnte sich müßig an eine Straßenlaterne, um ihn genüßlich zu verspeisen. Es dauerte einige Augenblicke, bis Par begriff, daß er auf etwas wartete. Par biß in seinen Apfel und sah sich um. Auf der anderen Straßenseite wurde Eis verkauft, ein Mädchen führte Taschenspielerkunststücke vor, Kinder und Erwachsene schauten vergnügt zu. Das Mädchen hatte leuchtend rotes Haar. Sie zog erstaunten Kindern Münzen aus den Ohren, um sie dann wieder verschwinden zu lassen. Einmal zauberte sie Feuer aus der Luft. Er hatte dergleichen noch nie gesehen. Das Mädchen machte seine Sache sehr gut.
    Er war so in das Schauspiel vertieft, daß er beinahe übersehen hätte, wie Padishar Creel etwas in die Hand eines dunkelhäutigen Jungen gleiten ließ, der jetzt neben ihm stand. Der Junge nahm es wortlos und verschwand. Par sah dem Jungen nach, doch es war, als hätte sich die Erde aufgetan und ihn verschluckt.
    Sie blieben noch einige Minuten stehen, bevor der Anführer der Geächteten sagte: »Zeit zu gehen« und sie wegführte. Par warf einen letzten Blick auf das rothaarige Mädchen und sah, daß sie einen Ring vor den Augen ihrer Zuschauer in der Luft schweben ließ, während ein kleiner blonder Junge in die Höhe sprang und ihn greifen wollte.
     
    Auf dem Rückweg, der sie zwischen den Marktständen hindurchführte, fiel Morgan Leahs Blick auf Hirehone. Der Herr der Kiltan-Schmiede, der in einen großen Umhang gehüllt war, hielt sich am Rand einer Menschenmenge auf, die einem Jongleur applaudierte. Einen Augenblick lang sah Morgan den kahlen Schädel und den herunterhängenden Schnurrbart, doch dann war beides verschwunden. Er blinzelte und entschied, daß er sich geirrt hatte. Warum sollte sich Hirehone in Tyrsis aufhalten? Als sie die nächste Querstraße erreichten, hatte er Hirehone bereits vergessen.
     
    Die nächsten Stunden verbrachten sie im Keller eines Lagerhauses, das an die Werkstätte eines Waffenschmieds grenzte; der Schmied stand sicherlich in den Diensten der Geächteten, denn Padishar Creel wußte genau, in welcher Spalte des Türstocks der Schlüssel zu finden war, der ihnen die Tür öffnete. Ohne zu zögern, führte er sie hinein. Speisen und Getränke

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