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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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dagewesen war, wenn er darum gebeten wurde; ein beglückendes Gefühl durchströmte ihn bei dem Gedanken daran, daß Coll ihn auch diesmal nicht allein lassen würde. »Ich wußte, daß ich mich auf dich verlassen kann«, war alles, was er sagte.
     
    Es war später Nachmittag, als sie an Rückkehr dachten. Sie hatten sich zwar vorgenommen gehabt, früher umzukehren, doch ihr Gespräch über die Träume und Allanon hatte sie so beschäftigt, daß sie bis zur Ostseite des Tales gewandert waren, bevor sie entdeckten, wie spät es inzwischen geworden war. Jetzt, als die Sonne hinter dem westlichen Horizont versank, machten sie sich auf den Heimweg.
    »Es sieht ganz so aus, als würden wir heute noch nasse Füße kriegen«, verkündete Coll, während sie zwischen den Bäumen zurückwanderten.
    Par schaute zum Himmel auf. Mächtige Regenwolken waren am Nordrand des Tales aufgezogen.
    Sie beschleunigten ihr Tempo, eifrig darauf bedacht, dem Regen zu entgehen. Eine steife Brise kündigte das Nahen des Sturmes an. Die Luft begann sich abzukühlen, und der Wald wurde dunkel.
    Dann bemerkte Par, wie sich etwas in den Bäumen bewegte. Unwillkürlich verlangsamte er seine Schritte. Coll, der hinter ihm ging, fragte, ob etwas nicht in Ordnung sei. Par schüttelte den Kopf und ging wieder schneller.
    Der Wind schlug ihm ins Gesicht und zwang ihn, seinen Kopf zu senken. Er schaute nach rechts, dann nach links. Zu beiden Seiten gewahrte er blitzartige Bewegungen.
    Irgend etwas verfolgte sie.
    Par spürte, wie sich ihm die Nackenhaare sträubten, aber er zwang sich weiterzugehen. Was dort draußen lauerte, sah weder so aus noch bewegte es sich so wie Walker Boh oder die Katze. Er versuchte, seine Gedanken zu sammeln. Wie weit waren sie noch von der Hütte entfernt - eine Meile, vielleicht weniger? Er hielt den Kopf jetzt hoch, versuchte, die Bewegungen aus den Augenwinkeln zu beobachten.
    »Par«, sagte Coll, »irgend etwas ist…«
    »Ich weiß!« unterbrach ihn Par. »Geh weiter!«
    Sie gingen durch ein Kieferwäldchen, während es zu regnen begann. Die Sonne war nicht mehr zu sehen. Par spürte, wie sein Atem schneller ging. Ihre Verfolger waren jetzt überall, Schatten, die eine seltsame menschliche Gestalt angenommen hatten, während sie zwischen den Bäumen hindurchhuschten.
    Sie haben uns eingekreist, dachte Par außer sich vor Schreck. Wie weit war es noch bis zur Hütte?
    Aber da waren die Schatten schon über ihm. Sie stürzten aus den umstehenden Bäumen auf ihn herunter. Par erhaschte einen kurzen Blick auf krumme, bucklige, mit borstigen schwarzen Haaren bedeckte Gestalten. In dem Versuch zu entkommen schleuderte er sie von sich weg und spürte rauhe, sehnige Gliedmaßen, die ihn festhielten. Er stieß verzweifelte Schreie aus, beschwor die Magie des Wunschlieds und schickte in seinem Bemühen, sich zu schützen, furchtbare Bilder aus. Ein angstvolles Geheul erhob sich, und seine Angreifer ließen von ihm ab.
    Dieses Mal konnte er sie sich genau ansehen. Er erblickte seltsame, insektenförmige Körper mit schemenhaften menschlichen Gesichtern, die vollkommen behaart waren.
    Spinnengnome, dachte er ungläubig.
    Sogleich stürzten sie sich noch einmal auf ihn. Es gelang ihm nicht mehr, die Magie zu beschwören. Seine Arme wurden zu Boden gedrückt, und gleichzeitig würgte man ihn. Verzweifelt versuchte er sich zu wehren, aber es waren ihrer zu viele.
    Es blieb ihm noch eine Sekunde, noch ein Versuch, um Hilfe zu schreien, und dann wurde ihm schwarz vor den Augen.

Kapitel 11
    Als Par Ohmsford wieder das Bewußtsein erlangte, befand er sich inmitten eines Alptraums. An Händen und Füßen gefesselt hing er an einer Stange. Irgend jemand trug ihn durch den in Nebel gehüllten Wald; eine tiefe Schlucht war zu seiner Linken, die zerklüfteten Zacken eines Bergkammes hoben sich zu seiner Rechten vom Himmel ab. Gestrüpp schlug gegen seinen Rücken und Kopf, während er hilflos an der Stange baumelte; die Luft war dick, schwül und still.
    Er war umgeben von Spinnengnomen, die auf ihren gekrümmten Beinen lautlos durch die Dämmerung huschten.
    Par schloß die Augen, um dem Anblick zu entgehen, und öffnete sie dann wieder. Der Himmel war dunkel und bedeckt, aber vereinzelt schien das Licht der Sterne zwischen den Wolken hindurch, und über dem Bergkamm machte sich schwach die erste Helligkeit bemerkbar. Er erkannte, daß die Nacht fast vorüber war und der Morgen anbrach.
    Er erinnerte sich jetzt an die Ereignisse des

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