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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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es solche und solche?« fragte Par unsicher.
    »Wieder einmal weiß Allanon darauf keine Antwort. Die Schattenwesen haben ihr Geheimnis vor ihm bewahrt.« Coglines Gesicht drückte Verzweiflung aus. »Es ist wie eine Seuche. Die Krankheit breitet sich aus, bis sich die Zahl der Erkrankten ins Unermeßliche steigert. Jedes einzelne Schattenwesen kann die Krankheit übertragen. Je größer ihre Zahl, desto stärker sind sie. Was würdest du tun, um eine Seuche zu bekämpfen, deren Ursache unbekannt ist, deren Symptome erst dann ersichtlich werden, wenn sie ausgebrochen ist, und gegen die es keine Gegenmittel gibt?«
    Die Mitglieder der kleinen Gruppe blickten einander mit sichtlichem Unbehagen an.
    Schließlich sagte Wren: »Verfolgen sie mit ihrem Tun eine bestimmte Absicht, Cogline? Eine Absicht, die über die Ansteckung lebendiger Wesen hinausgeht? Können sie denken wie du und ich, oder sind sie ohne Geist und Verstand?«
    Par schaute das Mädchen mit unverhohlener Bewunderung an. Ihre Frage war die beste von allen. Er wünschte, er hätte sie gestellt.
    »Sie denken wie du und ich, Fahrende, und mit ziemlicher Sicherheit verfolgen sie mit ihrem Tun eine Absicht. Aber wir kennen diese Absicht nicht.«
    »Sie wollen uns vernichten«, warf Morgan hitzig ein. »Das ist doch wahrlich Absicht genug.«
    Aber Cogline schüttelte den Kopf. »Ich glaube, sie wollen noch mehr.«
    Und jäh stieg der Gedanke an die Träume, die Allanon geschickt hatte, in Par wieder auf, die Visionen einer alptraumhaften Welt, in der das Leben unkenntliche Formen angenommen hatte. Gerötete Augen leuchteten feurig, und schattenhafte Gestalten huschten durch einen Nebel aus Asche und Rauch. Er erkannte, daß es genau das war, was die Schattenwesen erreichen wollten. Ohne zu überlegen, sah er Wren an und fand seine Frage in ihren Augen bestätigt. Er wußte instinktiv, was in ihr vorging. Das Gleiche sah er in Walker Bohs Augen. Sie hatten die Träume geteilt, und diese Träume verbanden sie, und zwar so sehr, daß ihre Gedanken einen Augenblick dieselben waren.
    »Irgend etwas führt die Schattenwesen«, flüsterte Cogline. »Es gibt eine Macht, die alles, was wir kennen, übersteigt…« Er ließ den Satz unbeendet, als versage ihm die Stimme den Dienst.
    Seine Zuhörer blickten einander an.
    »Was sollen wir tun?« fragte Wren schließlich.
    Mühsam erhob sich der alte Mann. »Genau das, wozu wir hergekommen sind, Fahrende - hören, was Allanon uns zu sagen hat.« Schwerfällig ging er davon, und keiner versuchte ihn aufzuhalten.

Kapitel 15
    Danach ging jeder seiner eigenen Wege und zog sich an ein ungestörtes Plätzchen zurück, um seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Blicke wanderten ruhelos über den funkelnden Teppich des Tales aus schwarzem Stein, dann wieder zurück zu den trägen Wassern des Hadeshorns, auf der Suche nach Zeichen neuer Bewegung.
    Es gab keine.
    Vielleicht passiert gar nichts, dachte Par. Vielleicht war alles nur eine Lüge.
    Er spürte, wie eine Mischung aus Enttäuschung und Erleichterung seine Brust zusammenschnürte, und versuchte seine Gedanken auf anderes zu lenken. Coll war nur wenige Schritte von ihm entfernt, aber er weigerte sich, ihn anzusehen. Er wollte allein sein. Es gab Dinge, die überlegt werden wollten, und Coll würde ihn dabei nur stören.
    Komisch, wie viel Mühe er seit Beginn dieser Reise darauf verwendet hatte, sich von seinem Bruder zu distanzieren, dachte er plötzlich. Vielleicht lag es daran, daß er sich Sorgen um ihn machte…
    Noch einmal, diesmal jedoch wütend, versuchte er seine Gedanken auf anderes zu lenken. Cogline. Wer war dieser alte Mann, der scheinbar so viel über alles wußte? Ein verhinderter Druide, sagte er sich. Allanons Bote. Doch diese kurzen Erklärungen schienen nicht auszureichen. Hinter den Beziehungen zwischen ihm, Allanon und Walker Boh verbarg sich gewiß eine Reihe von Ereignissen, die den anderen vorenthalten blieb. Allanon hätte kaum einen verhinderten Druiden um Hilfe gebeten, selbst unter den schlimmsten Umständen nicht. Es gab einen Grund, warum Cogline bei diesem Treffen anwesend war, den sie nicht kannten.
    Er warf einen Blick auf den alten Mann, der sich in beunruhigender Nähe des Wassers des Hadeshorns aufhielt. Irgendwie wußte er alles über die Schattenwesen. Und irgendwie hatte er auch mehr als einmal mit Allanon gesprochen. Er war der einzige lebende Mensch, der seit dem Tod des Druiden vor dreihundert Jahren mit ihm gesprochen hatte. Par

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