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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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vergangenen Welt und der kommenden Zukunft zu sehen. Das, was euch verborgen bleibt, kann ich nicht finden, denn ich bin in einer Welt eingeschlossen, in der die Materie wenig Bedeutung hat. Mit jedem Tag wird meine Erinnerung daran schwächer. Ich fühle das, was ist, und das, was möglich ist; das muß genügen. Deshalb müßt ihr meiner Weisung folgen. Ich kann euch nicht begleiten. Ich kann euch nicht führen. Ich kann die Fragen, die ihr vor mich bringt, nicht beantworten - weder Fragen nach Magie noch nach eurer Familie noch nach euch selbst. Meine Zeit in den Vier Ländern ist zu Ende, Kinder von Shannara. So wie es einst Bremen ergangen ist, ergeht es jetzt mir. Meine Ketten bestehen nicht aus Fesseln des Versagens, aber ich bin nichtsdestoweniger angekettet. Der Tod begrenzt sowohl die Zeit als auch das Leben. Ich bin die Vergangenheit. Die Zukunft der Vier Länder liegt in euren Händen, allein in euren.«
    »Aber du verlangst Unmögliches von uns!« warf Wren verzweifelt ein.
    »Schlimmer noch! Du verlangst Dinge, die nie sein können!« tobte Walker Boh. »Die Druiden sollen wieder auferstehen? Paranor soll wiederkehren?«
    Die Antwort des Schattens war sanft.
    »Ich verlange das, was sein muß. Ihr besitzt die Fähigkeiten, den Mut, das Recht und das Verlangen, das zu tun, was ich von euch verlange. Glaubt meinen Worten. Tut, was ich euch aufgetragen habe. Dann werden die Schattenwesen vernichtet.«
    Die Verzweiflung schnürte Par die Kehle zu. Allanons Gestalt begann vor ihren Augen zu verblassen.
    »Wo sollen wir suchen?« schrie Par außer sich. »Wo sollen wir mit unserer Suche beginnen? Allanon, du mußt es uns sagen!«
    Er erhielt keine Antwort. Der Geist entfernte sich noch weiter von ihnen.
    »Nein! Du darfst nicht gehen!« schrie Walker Boh.
    Der Schatten versank langsam in den Wassern des Hadeshorn-Sees.
    »Druide, ich verbiete es dir!« schrie Walker zornig, und seine erhobenen Arme schleuderten Funken seiner eigenen Magie, als wolle er den anderen aufhalten.
    Das Tal schien zu explodieren. Die Erde bebte, und Steine wurden durch die Luft gewirbelt; die Luft wurde von einem aus den Bergen kommenden Sturm gepeitscht; der Hadeshorn-See schäumte in einem Strudel des Zorns, und der Schatten Allanons ging in Flammen auf. Die Gruppe wurde zu Boden geworfen.
    Endlich kehrten wieder Ruhe und Dunkelheit ein. Vorsichtig sahen sie sich um. Weder Schatten noch Geister waren zu sehen. Die Erde hatte sich wieder beruhigt, und der Hadeshorn-See war wieder ein stilles, friedlich leuchtendes Gewässer, das die Helligkeit der Sonne widerspiegelte, die im Osten die Dunkelheit verdrängte.
    Langsam kam Par Ohmsford auf die Beine. Er hatte das Gefühl, aus einem Traum erwacht zu sein.

Kapitel 16
    Als sie ihre Fassung wiedererlangt hatten, bemerkten sie, daß Cogline verschwunden war. Zuerst hielten sie dies für unmöglich, glaubten sich getäuscht zu haben und machten sich erwartungsvoll auf die Suche nach ihm. Aber das Tal bot nur wenige Plätze, wo er sich hätte verstecken können, und er wurde nirgendwo gefunden.
    »Vielleicht hat Allanons Geist ihn hinweggefegt«, erklärte Morgan in dem Versuch, die anderen aufzuheitern.
    Niemand lachte. Niemand verzog auch nur die Mundwinkel zu einem Lächeln. Sie waren durch die Ereignisse der Nacht bereits genügend beunruhigt, und das seltsame Verschwinden des alten Mannes diente nur dazu, sie noch mehr zu verwirren. Das unangekündigte Kommen und Gehen der Schatten toter Druiden war eine Sache; etwas anderes war es, wenn es sich um einen Menschen aus Fleisch und Blut handelte. Außerdem war Cogline ihre letzte Verbindung zu der Bedeutung ihrer Träume gewesen und der Grund ihrer Reise an diesen Ort. Mit Coglines Verschwinden wurde ihnen nur allzu schmerzlich bewußt, daß sie jetzt ganz auf sich selbst gestellt waren.
    Einen Augenblick standen sie unsicher beieinander. Dann murmelte Walker Boh irgend etwas von Zeitverschwendung. Er machte sich auf den Weg, den sie gekommen waren, und alle anderen liefen ihm nach. Die Sonne war aufgegangen und stand jetzt golden am wolkenlosen blauen Himmel; die Wärme des Tages erfüllte bereits die öden Gipfel der Drachenzähne. Par blickte über die Schulter, als sie den Rand des Tales erreichten. Der Hadeshorn-See starrte ihn düster und teilnahmslos an.
    Schweigend setzten sie ihren Weg fort. Alle dachten an das, was der Druide gesagt hatte, und keiner von ihnen war in der Lage, darüber zu sprechen. Par war es ganz gewiß

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