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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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seine Sachen vollends zusammenzupacken.
    »Wirst du dich also in deinem Tal verstecken?« konterte Par, der jetzt ebenfalls zornig war.
    Walker Boh sah ihn nicht an.
    »Was passiert, wenn der Geist die Wahrheit gesprochen hat, Walker? Was passiert, wenn alles, was er vorhergesagt hat, eintrifft und die Macht der Schattenwesen eines Tages bis zum Kamin reicht? Was wirst du dann tun?«
    »Was ich tun muß.«
    »Mit deiner eigenen Magie?« stieß Par hervor. »Mit einer Magie, die du von Cogline gelernt hast?«
    Sein Onkel blickte schnell auf. »Woher weißt du das?«
    Trotzig schüttelte Par den Kopf. »Wo liegt denn schon der Unterschied zwischen deiner Magie und der der Druiden, Walker? Handelt es sich nicht um ein und dasselbe?«
    Das Lächeln des anderen war hart und unfreundlich. »Manchmal, Par, bist du ein Narr«, erwiderte er und beschloß damit das Gespräch. Als er einen Augenblick später aufstand, war er ruhig. »Ich bin hierher gekommen, weil ich darum gebeten wurde, und habe gehört, was ich hören sollte. Damit bin ich meiner Pflicht nachgekommen. Ihr anderen müßt für euch selbst entscheiden, was ihr tun wollt. Was mich betrifft, habe ich damit nichts mehr zu tun.« Er schritt ohne zu zögern zwischen ihnen hindurch und wandte sich zu den Pferden. Er befestigte sein Bündel, stieg auf und ritt davon. Nicht einmal drehte er sich um.
    Das war eine schnelle Entscheidung, dachte Par, eine Entscheidung, auf die Walker Boh geradezu versessen schien. Zu gern hätte er den Grund dafür gekannt. Als sein Onkel verschwunden war, sah er Wren an. »Wie steht’s mit dir?«
    Die Fahrende schüttelte langsam den Kopf. »Ich muß mich nicht mit den Vorurteilen und der Befangenheit Walkers herumschlagen, aber seine Zweifel kann ich gut verstehen.« Sie ging auf einen Steinhaufen zu, auf dem sie sich niederließ.
    Par folgte ihr. »Glaubst du, daß der Geist die Wahrheit gesprochen hat?«
    Wren zuckte die Schultern. »Ich frage mich immer noch, ob der Geist wirklich der war, der er zu sein vorgab, Par. Ich fühlte, daß er es war, spürte es in meinem Herzen, und doch… Außer den Geschichten weiß ich nichts von Allanon, und auch die Geschichten kenne ich nicht genau. Du kennst sie besser. Was glaubst du?«
    Par zögerte nicht. »Es war Allanon.«
    »Und du glaubst, daß er die Wahrheit gesagt hat?«
    Die anderen kamen schweigend näher. »Ich glaube, daß vieles dafür spricht, daß er es getan hat, ja.« Par teilte ihr seine Überlegungen während des Marsches zurück ins Tal mit. Er fühlte sich nicht mehr unsicher; seine Gründe waren jetzt gewichtig. »Ich habe noch nicht alles so bis ins Einzelne durchdacht, wie ich gern möchte«, endete er. »Aber welchen Grund hätte der Geist, uns hierherzubringen und uns das zu erzählen, was er erzählt hat, wenn der Grund nicht der wäre, die Wahrheit ans Licht zu bringen? Warum sollte er uns Lügen auftischen? Walker scheint davon überzeugt, daß wir getäuscht werden, obwohl ich nichts dergleichen entdecken kann und auch nicht wüßte, welchem Zweck es dienen sollte. - Außerdem«, fügte er hinzu, »hat Walker Angst - vor den Druiden, vor der Magie, wovor auch immer. Er verheimlicht uns etwas. Ich spüre es. Er spielt das Spiel, dessen er Allanon beschuldigt.«
    Wren nickte. »Aber er versteht die Druiden.« Den verwirrten Ausdruck in Pars Gesicht quittierte sie mit einem traurigen Lächeln. »Sie verheimlichen das, was sie nicht preisgeben wollen. So sind sie eben. Auch hier gibt es Dinge, die verheimlicht werden. Was wir hier gehört haben, ist unvollständig. Es bleibt die Tatsache, daß wir in keiner Weise anders behandelt werden als unsere Vorfahren.«
    Ihren Worten folgte ein langes Schweigen. »Vielleicht sollten wir heute ins Tal zurückkehren - vielleicht zeigt sich der Geist noch einmal«, schlug Morgan vor, wobei seine Stimme voller Zweifel war.
    »Vielleicht sollten wir Cogline die Möglichkeit geben zurückzukommen«, fügte Coll hinzu.
    Par schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, daß wir sie in Bälde wieder zu Gesicht bekommen. Ich bin sicher, daß wir unsere Entscheidungen ohne ihre Hilfe treffen müssen.«
    »Der Meinung bin ich auch.« Wren erhob sich. »Ich soll die Elfen finden und sie in die Welt der Menschen zurückbringen. Eine wohl überlegte Formulierung, die ich aber trotzdem nicht verstehe. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wo sich die Elfen aufhalten, nicht einmal, wo ich nach ihnen suchen könnte. Ich lebe schon seit fast zehn

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