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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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quälende Gefühl, daß ihnen die Zeit davonlief, daß Gefahr aus dem Osten drohte, wo die Gnome ihre unvermeidliche Suche weiter fortsetzten, daß ihnen der Schwung verlorenging und Enttäuschung sich breitmachte.
    Jerle Shannara hielt sie auf Trab. Entgegen Tays Befürchtung wurde er nicht mißmutig und übellaunig, und er verfiel auch nicht in die Stimmung, die er nach dem Verlust der Elfenjäger beim Gipfelschlund gezeigt hatte - er blieb einfach ruhig und entschlossen und fest. Er trieb sie alle unaufhörlich an, sogar Tay. Er bestand darauf, daß sie mit der Suche fortfuhren, die Spuren zurückverfolgten, die sie gekommen waren. Er zwang sie, immer wieder und wieder in jede Öffnung in den Felsen zu spähen. Allein seine Willenskraft verhinderte, daß sie die Hoffnung aufgaben. Tay stellte wieder einmal fest, daß sein Freund der ideale Anführer war.
    Vree Erreden konnte hingegen nur noch wenig helfen. Er hatte keine Visionen, keine Ahnungen, keine Hinweise seiner Instinkte - nichts, was ihnen hätte zeigen können, wo die Feste oder ihr Eingang liegen mochte. Den Lokaten schien das nicht aus der Ruhe zu bringen; er wirkte sogar zuversichtlich. Aber Tay nahm an, daß er an Mißerfolge gewöhnt war. Er hatte wohl die Tatsache akzeptiert, daß seine Fähigkeiten nicht auf Befehl funktionierten. Immerhin lehnte er sich nicht zurück und wartete darauf, daß etwas geschah. Wie jeder in der Gruppe half er bei der Suche, spähte in Winkel und Spalten, in Ritzen und Hohlwege. Er äußerte sich nicht dazu, daß sein Talent derzeit versagte, und Jerle Shannara, soviel mußte man ihm zugute halten, sprach es ebensowenig an.
    Am Ende war es Preia Starle, die den Eingang entdeckte. Obwohl sich das Gebiet vor ihnen wie ein wildwuchernder Irrgarten ausbreitete, hatten sie nach dem vierten Tag den größten Teil abgesucht. Es war ihnen mittlerweile klar, daß, wenn nicht die Vision sie in die Irre geleitet hatte, die Festung in einer Art und Weise verborgen sein mußte, an die sie noch nicht gedacht hatten. Preia stand am Morgen des fünften Tages ihrer Suche vor der Dämmerung auf, setzte sich in den Schatten eines nach Osten zeigenden Felsens und beobachtete, wie sich das Licht langsam über den Gipfeln hinter ihr erhob und die Dunkelheit vertrieb, wie sich das Grau der verblassenden Nacht in das Silber und Gold des neuen Tagesanbruchs verwandelte. Hell tasteten die Sonnenstrahlen über die steil aufragenden Felsen, glitten an den Vorderseiten der Klippen entlang, als wären es gemalte Flecken an hölzernen Wänden. Das Licht tauchte in jede dunkle Spalte und verlieh ihr ein wenig Farbe, meißelte die Kanten und Formen jeder einzelnen Felswand heraus.
    Und dann sah sie die Vögel. Es waren große, hagere Wasservögel, aber von jeglichem sichtbaren Wasser meilenweit entfernt. Sie stiegen aus einer Spalte an der Vorderseite eines Gipfels empor, der sich, umringt von anderen, mehr als hundert Meter über sie erhob. Die Vögel, etwas mehr als ein Dutzend, erhoben sich mit dem anbrechenden Tageslicht wie auf einen unausgesprochenen Befehl hin, stiegen in den Himmel und tauchten in den neuen Tag im Osten.
    Was taten Wasservögel zwischen diesen kahlen Felsen? fragte sich Preia Starle sofort.
    Sie ging schnell zu den anderen, um ihnen davon zu berichten. Sie beschrieb, was sie gesehen hatte, überzeugt davon, daß es eine Untersuchung wert war. Plötzlich schrie Vree Erreden auf, als hätte er eine Offenbarung. Ja, ja, das war es, was sie gesucht hatten. Wilder Tatendrang erfaßte die Elfen, die von den Bemühungen ihrer Suche und den fünf Nächten auf hartem Stein steif und wund waren, und sie brachen mit großer Entschlossenheit von ihrem Lager auf und zogen in die Berge.
    Sie brauchten bis zum Vormittag, um die Spalte zu erreichen, aus der die Vögel aufgeflogen waren. Es gab keinen direkten Weg hinauf, und der Pfad, dem sie folgen mußten, schlängelte sich mühsam durch die Klippen, führte vor und zurück. Es erforderte bei jedem Schritt Überlegung und Sorgfalt. Wie immer führte Preia die Gruppe an, und sie erreichte die Spalte zuerst und verschwand in der Öffnung. Als die anderen ebenfalls angekommen waren und auf einem schmalen Felsvorsprung innehielten, kam sie mit der Nachricht zurück, daß ein Weg durch den Felsen schnitt.
    Sie traten einer hinter dem anderen ein. Die Wände der Spalte standen eng beieinander und umschlossen die Suchenden. Die Wärme der Sonne wich feuchten, kühlen Schatten, und das Licht wurde

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