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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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trennen. Kinson, ich möchte, daß du ins Ostland gehst und nach Risca suchst. Finde die Wahrheit heraus. Wenn Raybur und die Zwerge noch eine Streitmacht sind, bringe sie nach Westen, damit sie die Elfen unterstützen. Erzähle ihnen von dem Talisman, der den Dämonenlord zerstören wird, aber dringe darauf, daß wir ihre Hilfe benötigen, um ihn zu stellen.«
    Kinson dachte einen Augenblick über die Sache nach. Er runzelte die Stirn. »Ich werde tun, was ich kann, Bremen. Aber die Zwerge haben sich auf die Elfen verlassen, und es scheint, als wären sie niemals aufgetaucht. Ich frage mich, wie bereit die Zwerge jetzt sein werden, den Elfen zu helfen.«
    Bremen sah ihn fest an. »Es liegt an dir, sie von der Dringlichkeit zu überzeugen. Es ist unbedingt nötig, Kinson. Sag ihnen, daß die Ballindarrochs getötet wurden und ein neuer König gewählt wurde. Sag ihnen, daß dies die Elfen gehindert hat. Erinnere sie daran, daß wir alle in Gefahr sind, nicht nur einzelne.« Er warf einen schnellen Blick auf Mareth, die ihm am nächsten saß, dann blickte er den Grenzländer wieder an. »Ich muß zum Hadeshorn gehen, um mit den Geistern der Toten über das Schwert zu sprechen. Von dort werde ich mich nach Westen zu den Elfen wenden, um den Träger des Schwertes zu finden. Dort werden wir uns wiedertreffen.«
    »Wohin soll ich gehen?« fragte Mareth sofort.
    Der alte Mann zögerte. »Kinson wird dich mehr brauchen als ich.«
    »Ich brauche niemanden«, wandte der Grenzländer sofort ein. Seine dunklen Augen trafen ihre, dann senkte er rasch den Blick.
    Mareth schaute Bremen fragend an. »Ich habe alles für dich getan, was möglich war«, sagte er ruhig.
    Sie schien zu verstehen, was er damit sagen wollte. Sie lächelte mutig und schaute Kinson an. »Ich würde gerne mit dir gehen, Kinson. Deine Reise wird länger sein, und vielleicht hilft es, wenn wir zu zweit sind. Du fürchtest dich nicht vor mir, nicht wahr?«
    Kinson grunzte. »Wohl kaum. Erinnere dich nur daran, was Bremen dir über den Stab gesagt hat. Vielleicht verhindert er, daß du meinen Rücken in Brand setzt.«
    Er bedauerte die Worte, noch bevor er sie zu Ende gesprochen hatte. »Ich meinte das nicht so«, sagte er reuevoll. »Es tut mir leid.«
    Sie schüttelte wegwerfend den Kopf. »Ich weiß, was du meinst. Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen mußt. Wir sind Freunde, Kinson. Freunde verstehen einander.«
    Sie lächelte ihn beruhigend an, und in diesem Augenblick dachte er, daß sie vielleicht wirklich Freunde waren. Aber er fragte sich gleichzeitig, ob sie nicht noch etwas anderes gemeint hatte.

Kapitel 26
    Nachdem Bremen nun wieder alleine war, wandte er sich nach Norden zum Hadeshorn. Im morgendlichen Dunst bahnte er sich seinen Weg hinunter in die Rabbebene, während die Sonne sich in den wolkenlosen, blauen Himmel erhob. Er führte sein Pferd im Schrittempo in östlicher Richtung von der Nordlandarmee fort, immer darauf vorbereitet, möglicherweise einem der Späher zu begegnen, die sie sicherlich ausschicken würden, oder auf eine Gruppe von Nachzüglern zu treffen. Er konnte in einiger Entfernung die Armee hören, die sich ebenfalls wieder auf den Weg machte, begleitet von den Geräuschen rumpelnder Wagen und Gerätschaften, knarrender und quietschender Zugriemen und Halteseile, und einem Stimmengewirr, das körperlos und ziellos aus dem Nebel zu ihm drang. Bremen hüllte sich in seine Druidenmagie, um auch nicht durch einen dummen Zufall entdeckt zu werden, und versuchte, aus dem Gewirr der Geräusche diejenigen herauszufiltern, die von Gefahr künden mochten, und sorgfältig auf Bewegungen in der Nebeldecke zu achten.
    Die Zeit lief davon, und die Sonne machte sich daran, den Nebel zu durchdringen und zu verjagen. Das Getöse der aufbrechenden Armee wurde schwächer und entfernte sich in westlicher Richtung von ihm, und so ließ Bremen in seiner Wachsamkeit etwas nach. Er konnte die Ebene jetzt deutlicher erkennen, die verdörrten Flächen aus verbrannter Erde und versengtem Gras, die ganze staubige Weite von den Wäldern des Anar bis zum Runnegebirge, die von den Nordländern zertrampelt und besudelt worden war. Er ritt zwischen den Überresten und Abfällen der Armee hindurch, vorbei an Trümmern und Müll, und er wunderte sich über die Häßlichkeit und Sinnlosigkeit des Krieges. Urprox Screls Schwert hing über seinem Rücken; seit Kinson gegangen war, mußte er dieses Gewicht wieder selbst tragen. Er spürte, wie es sich beim

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