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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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gegen die Bewusstlosigkeit an. Der Korb kam frei und stieg schnell nach oben. Das Luftschiff stieg ebenfalls auf und floh ins Blau. Erschrockene Gesichter spähten von der Reling zu ihm hinunter, verschwammen und verschwanden. Er wehrte sich dagegen, ohne Erfolg jedoch. So brach er auf dem Boden des Korbs zusammen und verlor das Bewusstsein.
    Unten auf dem Talboden schlängelte sich eine feurige Masse verdorrender Äste und verschwand in schwarzen Wolken aufwallenden Rauchs.

Kapitel 56
    Sechs Tage und Nächte war Walker Boh dem Tode nahe. Das Gift des Dornenstrauchs, ein rasch wirkendes und tödliches Mittel, war tief in seinen Körper eingedrungen. Als die anderen ihn über die Reling an Bord der Jerle Shannara hievten, war er bereits bewusstlos. Der Elfenheiler Joad Rish erkannte die Symptome sofort und konnte den Druiden noch dazu bringen, ein Gegenmittel zu schlucken, dann legte er ihm einen Verband aus Heilkräutern um die Wunde, die das Gift herausziehen sollten.
    Die Bemühungen des Heilers verlangsamten die Wirkung des Giftes und verhinderten das Schlimmste. Redden Alt Mer bestand darauf, Walker unter Deck in seine eigene Kabine zu tragen, und Joad Rish wickelte den Druiden in Decken ein, um ihn warm zu halten, flößte ihm Flüssigkeit ein, wechselte regelmäßig seine Kleidung und wachte neben seiner Koje. Walkers eigener Körper half bei der Heilung mehr, als es Joad Rish möglich war. Er führte einen stillen Kampf, bei dem ihn der Heiler nur wenig unterstützen konnte.
    Bek Rowe war ebenfalls den größten Teil der Zeit anwesend. Seit Walker ihn während des Angriffs im Dschungel gerufen hatte, fühlte er sich dem Druiden auf eine neue und unerwartete Weise verbunden. Die Mannschaft und die Passagiere des Schiffes wunderten sich darüber, dass er allein Walkers Ruf vernommen hatte. Bislang hatte niemand groß darüber gesprochen, doch Bek wusste, was sie dachten. Wenn der Druide mit jemandem Kontakt aufnehmen konnte, so hätte es doch auch Redden Alt Mer sein können, der das Luftschiff steuerte und dem eine viel direktere Reaktion möglich gewesen wäre als Bek Rowe. Aber der Große Rote hatte nichts gehört. Und auch Quentin, Panax und Ryer Ord Star nicht. Vielleicht nicht einmal Truls Rohk. Nur Bek. Woran mochte das liegen? Warum war Bek dazu in der Lage und sonst niemand? Woher hatte Walker gewusst, dass Bek ihn hören konnte?
    Diese Fragen quälten ihn, und er würde keine Antwort erhalten, solange der Druide sich nicht von seinen Verletzungen erholt hatte. Dennoch war dies nicht der Hauptgrund, weshalb Bek bei Walker Wache hielt, sondern weil er fürchtete, der Druide würde ihn erneut rufen, da er bewusstlos und ohnmächtig in seinem Körper gefangen war und auf keine andere Weise kommunizieren konnte. Vermutlich war die Entfernung kein Problem für den Druiden, aber während der Krankheit vielleicht doch? Wenn Bek nicht nahe genug bei ihm war, könnte ein Hilferuf ungehört verhallen. Bek wollte sein Gewissen damit nicht belasten. Falls es eine Möglichkeit gab, das Leben des Kranken zu retten, musste er da sein.
    Deshalb hockte er also bei Walker Boh in Redden Alt Mers Kabine und sah Joad Rish schweigend bei der Arbeit zu. Gelegentlich schlief er, jedoch nur kurz und nie sehr tief. Ahren Elessedil brachte ihm die Mahlzeiten, und Quentin und Panax statteten Besuche ab. Aber keine Bemühungen konnten ihn aus der Kabine locken. Und die Leute an Bord des Schiffes schienen zu fühlen, dass er an die Seite des Druiden gehörte.
    Allerdings hielt er, was niemanden überraschte, nicht allein Wache beim Druiden. Die ganze Zeit saß die junge Seherin Ryer Ord Star neben ihm. Schon seit dem Aufbruch in Arborlon haftete sie an dem Druiden wie ein Schatten. Nun beobachtete sie ihn eingehend während seines Ringens mit dem Gift und beugte das Gesicht konzentriert vor. Auch Joad Rish sah sie bei der Arbeit zu, fragte ihn dann und wann, was genau er machte, nickte ihm zu, wenn er antwortete, und gab so still ihre Zustimmung zu seinen Bemühungen. Gelegentlich sprach sie zu Bek, ein Wort oder zwei, nie mehr, und stets ließ sie dabei den Druiden nicht aus den Augen. Bek studierte sie verstohlen und versuchte ihre Gedanken zu lesen, um zu erfahren, ob sie wohl einen Blick auf Walkers Schicksal geworfen hatte. Aber die Seherin enthüllte nichts, ihre Geheimnisse blieben hinter der starren Maske ihres jugendlichen Gesichts verborgen.
    Einmal, als Joad Rish sie allein ließ und sie in dem kerzenerleuchteten Raum

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