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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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führte.
    Kurz darauf begannen die Schreie.
     
    Caerid Lock rannte vom Nordtor her zurück über den Hof, als endlich Alarm ausgelöst wurde. Zuerst erschollen die Schreie, dann der Klang des Kriegshorns. Der Befehlshaber der Garde wußte sofort, was geschehen war. Bremens Prophezeiung war eingetroffen. Der Dämonenlord war in die Druidenfestung Paranor eingedrungen. Diese Erkenntnis ließ ihn vor Kälte erzittern. Er rief seine Männer zusammen; er glaubte, daß immer noch Zeit wäre. Die Wachen stürmten zu ihm und den Flur entlang, der zu der Tür führte, die die verräterischen Druiden aufgebrochen hatten. Als sie um eine Ecke bogen, fanden sie im Gang vor sich schwarze, gekrümmte Gestalten, die durch die Öffnung drängten. Zu viele, um gegen sie kämpfen zu können, erkannte Caerid sofort. Schnell zog er seine Männer wieder zurück, aber die Bestien waren schon dabei, sie zu verfolgen. Die Wachen kümmerten sich nicht weiter um das untere Stockwerk, sondern eilten nach oben zum nächsten, verschlossen die Türen hinter sich und ließen die Tore hinunter in der Hoffnung, auf diese Weise ihre Angreifer auszusperren. Es war ein verzweifeltes Spiel, aber es war alles, was Caerid Lock noch tun konnte.
    Im nächsten Stockwerk konnten sie die nicht ganz so zahlreichen Eingänge verschließen und zur Haupttreppe weitergehen. Sie waren jetzt fünfzig - aber immer noch nicht stark genug. Caerid sandte Männer zu den schlafenden Druiden, um sie um Hilfe zu bitten. Einige der älteren beherrschten Magie, und die Kämpfer würden jede Unterstützung, welcher Art auch immer, benötigen, wenn sie überleben wollten. Caerids Verstand raste, als er seine Männer um sich sammelte. Diese Kreaturen hatten sich nicht mit Gewalt Einlaß verschafft. Es war Verrat aus ihren eigenen Reihen gewesen. Er würde diejenigen, die dafür verantwortlich waren, ausfindig machen, schwor er. Er würde höchstpersönlich mit ihnen abrechnen; später.
    Es war am oberen Ende der Haupttreppe, wo die Wachen hartnäckigen Widerstand leisteten. Elfen, Zwerge, Trolle und ein oder zwei Gnome standen Schulter an Schulter, geordnet und kampfbereit, verbunden in ihrem gemeinsamen Ziel. Caerid Lock hatte sich mit gezogenem Schwert in die Mitte der ersten Reihe gestellt. Er machte sich nichts vor; diese Aktion hatte nur verzögernde Funktion und war letztendlich zum Scheitern verurteilt. Er dachte bereits darüber nach, welche Möglichkeiten sie noch hatten, wenn sie hier besiegt wären. Den äußeren Mauerring hatten sie bereits verloren, daran konnte er nichts mehr ändern. Aber die innere Mauer und das Festungsinnere gehörten zu diesem Zeitpunkt noch ihnen, die Eingänge waren zugesperrt, und die Männer wurden bereits zur Verteidigung zusammengetrommelt. Aber auch diese Bemühungen würden einen entschlossenen Angriff höchstens verlangsamen. Es gab zu viele Wege, die in und über und unter die innere Mauer führten, als daß die Garde sich lange halten könnte. Früher oder später würden ihre Angreifer von hinten durchbrechen, und dann würden sie um ihr Leben rennen müssen.
    Weiter unten organisierte der Schädelträger einen weiteren Angriff, und krummbeinige Monster stiegen die Treppen in einem Knäuel aus Zähnen, Klauen und Waffen hinauf. Caerid führte seine Männer in einen Gegenangriff, und der Ansturm der Ungeheuer wurde zurückgeschlagen. Aber sie kamen wieder, und erneut warf die Garde sie zurück. Jetzt war die Hälfte der Verteidiger entweder tot oder verletzt, und es gab niemanden, der sie ersetzen konnte.
    Caerid Lock schaute sich verzweifelt um. Wo waren die Druiden? Warum reagierten sie nicht auf den Alarm?
    Die Ungeheuer griffen ein drittes Mal an, eine waffenstarrende Masse aus um sich schlagenden Körpern und wild rotierenden Armen. Aus ihren klaffenden Rachen gellten schrille Rufe und laute Schreie. Die Druidengarde ging ein weiteres Mal zum Gegenangriff über, fiel über die Gegner her und trieb sie die Treppe zurück, ließ die Hälfte von ihnen leblos auf den blutverschmierten Stufen liegen. Verzweifelt sandte Caerid einen anderen Mann los, mit dem Befehl Hilfe zu holen, wo immer er sie finden würde. Als der Mann gerade gehen wollte, hielt er ihn an der Tunika fest und zog ihn nah zu sich heran. »Du mußt die Druiden finden und ihnen befehlen zu fliehen, solange noch Zeit ist!« flüsterte er, damit es kein anderer hörte. »Sag ihnen, daß Paranor verloren ist! Beeil dich, sag es ihnen! Und dann flieh

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