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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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später erschien Bremen. Mareth hatte sich von den Folgen ihrer Tat erholt und sah wieder kräftig und gut aus, aber dafür wirkte Bremen ausgezehrt und angegriffen; er war staubbedeckt und schlammbespritzt und ganz offensichtlich zornig. Er aß, badete, zog frische Kleidung an und erzählte ihnen dann, was geschehen war. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß die Magie, die die Druidenfestung bewachte, sich wieder in ihr Refugium zurückgezogen hatte und die Festung intakt war, war er noch einmal zum Hadeshorn gegangen, um mit den Geistern der Toten zu sprechen. Er hatte gehofft, mehr aus den Visionen lernen zu können, die ihm bei seinem ersten Besuch gezeigt worden waren, noch etwas anderes erfahren zu können. Aber die Geister hatten nicht mit ihm gesprochen, hatten sich nicht einmal gezeigt, und die Wasser des Sees waren über seinen Ruf so erbost gewesen, daß sie ihn beinah überschwemmt und für die Dreistigkeit seines Eindringens in die Tiefen hinabgezogen hätten. Bremens Stimme wurde härter, als er von der Art und Weise sprach, wie man mit ihm umgesprungen war. Es sah so aus, als hätte er alle Hilfe erhalten, die ihm zustand. Mehr durfte er offenbar nicht erwarten. Von nun an würde ihr Schicksal zum größten Teil in ihren eigenen Händen liegen.
    Als Kinson ihn nach Cogline fragte, brach Bremen das Gespräch ab. Dafür war später noch Zeit genug. Jetzt sollten sie etwas Geduld haben und einem alten Mann den nötigen Schlaf gönnen.
    Kinson und Mareth waren klug genug, nicht mit ihm zu streiten. Ein paar Tage Ruhe waren sicherlich notwendig, damit der Druide seine Kraft wiedererlangte.
    Aber noch bevor die Sonne am nächsten Morgen aufging, holte Bremen sie aus ihren Betten und führte sie aus dem noch schlafenden Dorf der Storen hinaus in die tiefe Stille der letzten Nachtstunden, auf den Weg zum Dunkelstreif.

Kapitel 14
    Als sie sich dem Sarandanontal näherten und Preia Starle und Retten Kipp immer noch nicht zurückgekehrt waren, schlug Tay Trefenwyd vor, die Führung der kleinen Gruppe aus Arborlon selbst zu übernehmen. Jerle Shannara sprach sich zuerst dagegen aus, wenn auch nicht sehr intensiv, und gab dann Tay recht. Der Druide mit seinen besonderen Fähigkeiten war am besten geeignet, das zu bemerken, was sie bedrohen mochte. Tay spann ein feines Netz aus Magie, dessen Fäden wie verlängerte Nervenenden funktionierten und ihn vor dem warnten, was sie weiter vorne erwartete. Er nutzte seine Fähigkeiten und beschwor die Elemente, um zu erfahren, ob Eindringlinge zugegen waren.
    Er konnte nichts feststellen.
    Hinter ihm schwärmten die anderen aus, sie hielten nach allen Seiten Ausschau. Es war wärmer geworden, die Feuchtigkeit der letzten zwei Tage war verschwunden. Die Bäume vor ihnen standen nicht mehr so dicht beieinander, so daß das Tal von Sarandanon sichtbar wurde. Die weite Ebene dehnte sich bis zum Fuß der westlichen Berge aus.
    Tays Gedanken schweiften ab. Zum ersten Mal seit seiner Rückkehr von Paranor gestattete er sich, darüber nachzudenken, was es für ihn bedeuten würde, Preia Starle zu verlieren. Dies war ein merkwürdiger Gedanke, denn sie hatte ihm ja niemals auf eine Weise gehört, daß er sie überhaupt hätte verlieren können. Wenn sie zu jemandem gehörte, dann war es Jerle. Sie hatte immer zu ihm gehört, und Tay hatte es gewußt. Aber jetzt erkannte er, daß er sie trotzdem unerschütterlich und ohne Bitterkeit Jerle gegenüber liebte. Er akzeptierte, daß sie mit seinem besten Freund zusammenlebte, und begnügte sich zufrieden damit, daß sie für ihn eine Art Erinnerung war, die er heraufbeschwören und bewundern, niemals aber wirklich besitzen konnte. Er war Druide, und Druiden hatten keine Lebenspartner, denn ihr Leben war dem Streben nach Wissen und der Verbreitung der Lehren gewidmet. Sie lebten abseits von allen anderen und starben allein. Aber ihre Gefühle waren dieselben wie die anderer Männer und Frauen, und Tay verstand, daß seine Gefühle zu Preia ihn immer irgendwie aufrechterhalten hatten.
    Wie würde es für ihn sein, wenn sie fort wäre?
    Die Frage brannte in ihm wie Feuer, erhitzte sein Blut, versengte seine Haut, drohte, ihn zu verbrennen. Er konnte sich dieser Frage kaum stellen, geschweige denn eine Antwort darauf finden. Was, wenn sie tot wäre? Er hatte sich immer darauf vorbereitet, sie auf andere Weise zu verlieren. Er wußte, daß sie eines Tages Jerle heiraten würde. Er wußte, daß sie Kinder haben und ein ganz anderes Leben

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