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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Shannara mitsamt ihrer Besatzung war ihm entkommen und entfernte sich bereits von Parkasia, während er noch in die Berge hineinflog. Mit der Ilse-Hexe an Bord waren sie in seinen Rücken gelangt und hatten sich auf die Heimreise gemacht.
     Was das bedeutete, wusste er. Das Schiff der Druiden war schneller, viel schneller als jedes unter dem Kommando des Morgawrs, die Schwarze Moclips eingeschlossen. Er hatte sowohl den Vorteil der Überraschung als auch den der Überzahl verspielt, und wenn er nicht eine Möglichkeit fand, die Sache zu drehen, lief er Gefahr, alles zu verlieren.
     Aber die Vier Länder waren weit entfernt, und das Schicksal hatte sich zu seinen Gunsten gewendet. Irgendetwas hatte die Jerle Shannara verlangsamt und ihm erlaubt aufzuholen. Trotz des großen Vorsprungs hatte er der Spur folgen können. Die Besatzung des Schiffes hatte sich ihr Verderben in Gestalt der Ilse-Hexe selbst an Bord geholt, und ihr Schicksal war besiegelt. So, wie die kleine Hexe den Druiden aufgespürt hatte, indem sie die Seherin als Spionin einsetzte, so hatte er sie gefunden, als sie ihre Magie angewandt hatte. Der Geruch lag stechend und deutlich in der Luft, eine Fährte, die er nicht verfehlen konnte. Eine Zeit lang hatte er die Hexe und ihren Bruder in den Bergen aus den Augen verloren. Vermutlich hatte sie einfach ihre Magie nicht benutzt, obwohl ihr das überhaupt nicht ähnlich sah.
     Dann, nur wenige Tage, ehe der Elfenprinz fliehen konnte und der Morgawr die Seherin töten ließ, hatte er eine Anwendung von Magie tief im Gebirge von Parkasia gespürt. Zu dem Zeitpunkt hatte er dies ignoriert, weil er den falschen Visionen der Seherin folgte. Jetzt jedoch hatte er die Witterung der Ilse-Hexe wieder in der Nase, so kräftig, dass er nichts anderes brauchte. Kleine Teilchen der Magie schwebten in der Luft, durch die er flog, plötzliche Schrecken, die er nicht erklären, aber sehr wohl erkennen konnte. Wo auch immer sie hinging, solange sie an Bord der Jerle Shannara blieb, würde er sie überall aufspüren.
     Auch in diesem Moment war ihr Geruch gegenwärtig und hing in einer Wolke über der Insel, die der Wind verteilt hatte. Doch in welche Richtung führte die Spur? Hatte sie Mephitic kurz vor ihm wieder verlassen? Das musste er herausfinden.
     Er flog von einem Ende der Insel zum anderen, verfolgte die Magie und hängte sich an ihre Spur. Rasch hatte er festgestellt, dass sie nicht über Mephitic hinausging. In ihm baute sich eine wilde Erregung auf, eine Vorfreude, die an Ekstase grenzte. Sie waren noch hier und saßen in der Falle. Schon schmeckte er das Leben der Hexe, das aus ihr herausblutete und in ihn lief. Diesen Geschmack stellte er sich unvergleichlich süß vor.
     Also suchte er die Insel sorgfältig ab, flog niedrig, um alle Einzelheiten zu sehen, und hielt nach ihrem Versteck Ausschau, denn gleichgültig, wie gut sie sich verbargen, den Geruch ihrer Magie konnte die kleine Hexe nicht tarnen. Sogar wenn sie das Schiff aufgaben, obwohl er sie nicht für so dumm hielt, würde er sie in die Finger bekommen, falls sie bei der Hexe blieben. Sollte der Junge tatsächlich ihr Bruder sein, wie der Morgawr inzwischen als gesichert annahm, würden sie ohne Frage zu ihr halten.
     Und trotzdem entdeckte er sie nirgendwo. Aus der Luft suchte und suchte er, bis seine Augen schmerzten und er mit seiner Geduld am Ende war. Er befahl Cree Bega und seine Mwellrets an die Reling, um ihm bei der Suche zu helfen. Auch sie fanden nichts. Sie hielten den ganzen Vormittag Ausschau, dann ließ er den Rest der Flotte kommen, die sich über der Insel verteilte. Nachdem er damit ebenfalls keinen Erfolg hatte, ließ er die Mwellrets unter Cree Begas Kommando an Land gehen und zu Fuß suchen. Sie durchkämmten die Wälder und sogar das offene Grasland, durchkämmten alles, wo sich eventuell ein Hinweis auf die Gesuchten finden ließ.
     Inzwischen hatte er alles außer der Burgruine abgesucht.
     Die Ruine stellte ein Problem für ihn dar. Innerhalb dieser Mauern lebte ein Wesen, eines, das der alten Magie entsprungen war, keines aus Fleisch und Blut. In seiner Geistergestalt hatte es Tausende von Jahren überdauert, und diese eingestürzten Türme und zerfallenen Zinnen betrachtete es als sein Eigentum. Der Morgawr hatte diesen Geist sofort gespürt und auch, dass er durchaus so mächtig war wie er selbst. Er würde seine Mwellrets nicht in dessen Reich schicken, solange dazu kein guter Grund vorlag. Aus der Luft deutete

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