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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Angriff aus ihnen wurde? Was ist mit Quentin Leahs Gruppe?«
    Stumm schüttelte sie den Kopf. Den Blick hielt sie von ihm abgewandt und auf die Stadt gerichtet. Er beobachtete sie aufmerksam. »Sie sind alle tot, nicht wahr? Das hast du ebenfalls geträumt.«
    »Nicht Walker Boh«, sagte sie leise.
    Ehe er mehr aus ihr herausquetschen konnte, bemerkte er die Mwellrets, die sich durch die Ruinen bewegten, dunkle Schemen, die an den Wänden entlangschlichen und mit den Schatten verwachsen zu sein schienen, in denen sie sich verbargen. Ryer Ord Star ergriff erneut seinen Arm und drückte sich warnend an ihn, oder vielleicht auch, um ihn zu beruhigen. Er verhielt sich still, denn teilweise hatte er seine Fassung wiedergewonnen, nachdem er den gestrigen Angriff überlebt hatte. Zwar fühlte er sich nicht unbesiegbar, aber auch nicht übermäßig verwundbar. Was er bei dem Angriff verloren hatte, bei dem seine Freunde ihr Leben eingebüßt hatten, war gewissermaßen durch den Drahtseilakt, als den er diesen Spaziergang mit der Seherin durch das Labyrinth empfand, wiederhergestellt worden. Zuvor hatte er geglaubt, er habe es einfach nicht verdient weiterzuleben. Mittlerweile dachte er, es gebe vielleicht einen bestimmten Grund, aus dem er weiterleben musste, weil das Schicksal für ihn möglicherweise noch eine Aufgabe bereithielt.
    Ryer Ord Stars Gesicht berührte fast das seine. »Mach dir keine Sorgen«, flüsterte sie tröstend. »Sie werden uns nicht finden.«
    Einer nach dem anderen schlichen Mwellrets durch die Stadt, mindestens zwanzig von ihnen, sie tauchten auf und verschwanden wie Gespenster, ihre verhüllten Gestalten verschmolzen mit den Schatten. Als sie das Labyrinth erreichten, über dessen Gefahr sie nicht Bescheid wussten, verlangsamten sie kaum den Schritt. Sie benutzten genauso wie Walkers Gefolgschaft die Mauer als Schutz, betraten den Platz allein oder zu zweit, die Reptilienkörper gebückt und gesichtslos unter den Kapuzen. Tiefer und tiefer drangen sie in das Labyrinth ein, und nichts geschah.
    Ahren schaute rasch Ryer Ord Star an und runzelte besorgt die Stirn. Wie gelang es ihnen, so weit vorzudringen? Die Seherin richtete den Blick ruhig und sorglos auf das Labyrinth und die Mwellrets. Ihr Griff um den Arm des Elfenprinzen wurde fester.
    Plötzlich explodierte das Labyrinth in einem Gewitter von Feuerstrahlen, überall kreuzten sich todbringende rote Linien, in denen sich die Mwellrets wie in einem zerstörerischen Netz verfingen. Die Eingekreisten gaben eine eigentümliche Mischung von Zischen und Schreien von sich, während sie versuchten, den brennenden Nadeln zu entkommen, was ihnen jedoch nicht gelang. Eine Hand voll der Reptilienwesen wurde noch in den ersten Sekunden zerfleischt, Roben fingen Feuer, derweil die Mwellrets vergeblich ihr Heil in der Flucht suchten und dabei übelste Verbrennungen erlitten. Leblos sanken ihre Körper zu Boden. Die Männer und Frauen von der Jerle Shannara hatten alles gegeben, um Walker zu helfen, die Mwellrets hingegen ließen ihre Kameraden schlicht im Stich und flohen durch das Labyrinth. Sie waren so schnell verschwunden, dass man den Eindruck haben mochte, die Stadt habe sie verschluckt.
    Ahren und Ryer Ord Star verweilten reglos, wo sie waren, und suchten die Ruinen in alle Richtungen ab. Etwa sechs Mwellrets lagen tot vor ihnen, ihre dunklen Leichen waren im Labyrinth der Mauern sichtbar. Von den Geflohenen war keine Spur zu sehen. Die Feuerstrahlen hatten ihre tödliche Hetzjagd beendet, und daran erinnerten jetzt nur noch die kleinen Rauchsäulen, die von den verkohlten Rillen in dem ansonsten glatten Metall der Mauern und Böden aufstiegen.
    Ryer Ord Star ließ Ahrens Handgelenk los. »So schnell kommen die nicht zurück«, sagte sie leise.
    Er nickte zustimmend. Nicht nach diesem Angriff, ganz bestimmt nicht. Sie würden auf die Rückkehr der Ilse-Hexe warten. »Was machen wir jetzt?«, fragte er.
    Sie erhob sich, ohne ihn anzuschauen, und blickte hinüber zu dem dunklen Turm in der Mitte des Labyrinths. »Wir beginnen mit der Suche nach Walker.«

Kapitel 8
    Ahren Elessedil starrte Ryer Ord Star ungläubig an. Was im Namen des gesunden Verstandes wollte sie damit sagen? Nach Walker suchen? Sie sagte das, als sei es der normalste und vernünftigste Vorschlag der Welt. Aber Ahren hielt es weder für das eine noch für das andere. Er glaubte, sie habe den Verstand verloren.
    »Was meinst du?«, hakte er schließlich nach.
    Seine Stimme hatte eine

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