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Sharpes Flucht

Sharpes Flucht

Titel: Sharpes Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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skeptisch.
    »Weizen, Hafer, Reis, Bohnen, Feigen, gesalzener Kabeljau, Rindfleisch«, sagte Ferreira tonlos.
    »Und wie in Gottes Namen kommen wir nach Coimbra, he?« Barreto war ins Französische übergewechselt, denn eine Gruppe von Massénas anderen Adjutanten war herangekommen, um das Gespräch mit anzuhören. Der Oberst wies auf die Anhöhe. »Diese Bastarde stehen zwischen uns und Coimbra, Ferreira.«
    »Es gibt eine Straße um die Anhöhe herum«, sagte Ferreira.
    »Eine Straße«, wiederholte Barreto. »Die führt durch den Hohlweg von Caramula, und wie viele verdammte Rotröcke warten da auf uns?«
    »Keiner«, antwortete Ferreira. »Dort gibt es nur die portugiesische Bürgerwehr. Nicht mehr als fünfzehnhundert Mann. In drei Tagen könnten Sie in Coimbra sein, Colonel.«
    »Und in drei Tagen«, hielt Barreto dagegen, »haben die Briten sämtliche Lebensmittel aus Coimbra entfernt.«
    »Mein Bruder garantiert Ihnen Vorräte für drei Monate«, widersprach Ferreira. »Allerdings nur …«, er zögerte und hielt inne.
    »Nur was?«, fragte einer der Franzosen.
    »Wenn Ihre Armee in einer Stadt einmarschiert«, begann Ferreira mit äußerster Demut, »dann benimmt sie sich nicht besonders gut. Es kommt zu Plünderungen, Diebstahl und Mord. Jedes Mal war es so.«
    »Und?«
    »Und wenn Ihre Männer in die Lagerhäuser meines Bruders kommen, was werden sie dann machen?«
    »Sich alles nehmen«, antwortete der Franzose.
    »Und das, was Sie nicht mitnehmen können, vernichten«, vervollständigte Ferreira seine Aussage. Er wandte sich wieder an Barreto. »Mein Bruder will zwei Dinge, Oberst. Er will einen fairen Preis für die Lebensmittel, die er Ihnen liefert, und er will, dass sein Besitz von dem Augenblick, in dem Sie in die Stadt einziehen, unter Ihrem Schutz steht.«
    »Wir nehmen uns, was wir wollen«, warf ein anderer Franzose ein. »Wir bezahlen doch unsere Feinde nicht für Lebensmittel.«
    »Wenn ich meinem Bruder nicht sage, dass Sie einverstanden sind«, sagte Ferreira nun mit mehr Härte in der Stimme, »dann wird es keine Lebensmittel mehr geben, wenn Sie in Coimbra eintreffen. Sie können nichts bekommen, Monsieur, oder Sie können für etwas bezahlen und es essen.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen, dann nickte Barreto abrupt. »Ich werde mit dem Marschall sprechen«, sagte er und wandte sich ab.
    Einer der französischen Adjutanten, ein hochgewachsener, dünner Major, bot Ferreira eine Prise Schnupftabak an. »Ich habe gehört«, sagte er, »dass die Briten vor Lissabon Verteidigungsanlagen errichten.«
    Ferreira zuckte mit den Schultern, als hielte er die Sorgen des Franzosen für unerheblich. »Es gibt ein oder zwei neue Forts«, gab er zu, denn er hatte sie selbst gesehen, als er zu Pferd nördlich von Lissabon unterwegs gewesen war. »Aber es sind kleine Anlagen«, fuhr er fort. »Was sie darüber hinaus bauen, ist ein neuer Hafen in So Julio.«
    »Wo ist das?«
    »Im Süden von Lissabon.«
    »Und da bauen sie einen Hafen?«
    »Ja, einen neuen Hafen«, bestätigte Ferreira. »So Julio ist ein ruhiger Ort, und es wird den Briten nicht schwerfallen, ihre Schiffe ohne viel Federlesens dorthin zu verlegen.«
    »Und die Forts, die Sie gesehen haben?«
    »Sie befinden sich oberhalb der Hauptstraße nach Lissabon«, antwortete Ferreira. »Aber es gibt noch andere Straßen.«
    »Und wie weit sind sie von Lissabon entfernt?«
    »Zwanzig Meilen«, schätzte Ferreira.
    »Und gibt es da Berge?«
    »Nicht so steil wie diese hier.« Ferreira nickte in Richtung der drohenden Anhöhe.
    »Sie hoffen also, uns in den Bergen aufzuhalten, während sie sich in ihren neuen Hafen zurückziehen?«
    »Ich denke schon, Monsieur.«
    »Wir brauchen also Lebensmittel«, schloss der Franzose. »Und was will Ihr Bruder abgesehen von Geld und Schutz noch?«
    »Er will überleben, Monsieur.«
    »Das wollen wir alle«, entgegnete der Franzose. Er warf einen Blick zu den blau gekleideten Leichen hinüber, die über den östlichen Hang der Anhöhe verstreut lagen. »Gott möge uns bald zurück nach Frankreich bringen.«
    Zu Ferreiras Überraschung kam der Marschall persönlich mit Oberst Barreto zurück. Der einäugige Masséna starrte Ferreira hart ins Gesicht, und er erwiderte den Blick und stellte fest, wie alt und müde der Franzose wirkte. Endlich nickte Masséna. »Richten Sie Ihrem Bruder aus, wir bezahlen ihm seinen Preis, und sagen Sie ihm, Oberst Barreto wird Soldaten mitbringen, die seinen Besitz

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