Sharpes Gold (German Edition)
Säbel umgeht.«
Sharpe lachte. Das sah Teresa ähnlich. Er blickte den kleinen deutschen Feldwebel an und schmunzelte über den merkwürdigen Gang des Mannes. Seine Beine waren gekrümmt wie der Rahmen einer Leier, und der breite, ungeheuer kräftige Rumpf blieb nahezu unbeweglich, während er von den Beinen vorwärtsgeschoben wurde.
Harper bemerkte Sharpes Stimmungswechsel. »Wir sind überzeugt, dass man Helmet auf alles und jeden ansetzen könnte, Sir, und er würde sich durchbeißen, Häuser, Mauern, Regimenter. Hinterher hätten sie dann ein Löchlein, gerade so groß wie er und mittendurch.« Harper lachte. »Verdammt gut im Umgang mit dem Säbel.«
Sharpe dachte an Teresa und daran, dass El Católico noch eine Rechnung zu begleichen hatte, bei der es um Persönlicheres ging als bei dem Gold, und er war froh, eine Eskorte dabeizuhaben und Harper mit seinem siebenläufigen Gewehr. »Was ist heute dort unten im Haus vorgefallen?«
Harper lachte. »Nicht viel, Sir. Die sind wegen des Goldes erschienen, wahrhaftig. Aber erst konnten wir kein Portugiesisch, und dann konnte Mister Lossow ihr Englisch nicht verstehen, und dann hat Helmet ein wenig geknurrt und ein paar Möbelstücke zernagt, und die Jungs haben ihre Bajonette hervorgeholt. Da sind die Portugiesen nach Hause gegangen.«
»Wo ist das Mädchen jetzt?«
»Noch da, Sir.« Harper grinste ihn beruhigend an. »Unten in der Küche bei den Jungs, lässt sich Waffenunterricht geben. Sie würde einen guten Rekruten abgeben.«
»Und Mister Knowles?«
»Der amüsiert sich, Sir. Ringsumverteidigung, Sir, und die Augen aufhalten, und Mister Knowles macht alle zehn Minuten die Runde. Sie kommen nicht rein. Und was wird nun weiter aus uns, Sir?«
Sharpe zuckte mit den Schultern, blickte zu den verdunkelten Fenstern der Häuser auf. »Wir sollen morgen das Gold aushändigen. An El Católico.«
»Und, tun wir’s, Sir?«
»Was meinst du?«
Harper grinste und sagte nichts. In diesem Moment ging einer der Deutschen mit erhobenem Säbel in Abwehrstellung, und die Gruppe machte halt. Einer der wenigen portugiesischen Zivilisten, die in der Stadt übrig waren, kam aus einer Nebenstraße geeilt, wich bei ihrem Anblick an die Wand zurück und redete unverständliches Zeug zur seltsamen waffenstarrenden Truppe hin, die ihn musterte, als wolle sie feststellen, ob er schon schlachtreif sei.
»In Ordnung«, sagte Sharpe. »Weiter geht’s.«
Am Portal der Kathedrale konnte Sharpe die Posten ausmachen, die das Pulver bewachten. Er ging zu ihnen hinüber, wobei die Stiefelabsätze seiner Eskorte über den weiten gefliesten Platz hallten. Die portugiesischen Wachen standen stramm und salutierten, und Sharpe wandte sich an die drei Deutschen.
»Bleiben Sie hier.« Helmut nickte. »Hagman, Roach. Ihr bleibt auch da. Komm, Sergeant.«
Ehe er die kleine, in das mächtige hölzerne Kirchenportal eingelassene Tür aufstieß, spähte Sharpe noch einmal über den Platz. Stand dort am anderen Ende eine düstere Gestalt? Dort an der Einmündung einer Gasse? Er hatte den Verdacht, dass die Partisanen die Stadt auskundschafteten, auf der Suche nach ihm, aber nichts würde geschehen, bis sie das unbeleuchtete Gewirr der Straßen erreicht hatten, die den Hang hinabführten. Er trat ein.
Die Kerzen warfen kleine unstete Flecken gelblichen Lichts auf Teile des mächtigen Steingewölbes. Das winzige rote Licht der Ewigen Flamme flackerte am gegenüberliegenden Ende. Sharpe wartete ab, bis Harper beiläufig den Finger in Weihwasser getaucht und sich bekreuzigt hatte.
Der Ire trat neben Sharpe. »Was haben wir vor, Sir?«
»Ich weiß nicht.« Sharpe nagte an seiner Unterlippe, starrte die kleinen Lichter an, ging dann auf die Ansammlung von Laternen an den Stufen zur Krypta zu. Weitere Posten standen stramm, als sie sich näherten, und Sharpe winkte ab. »Pantoffeln, Sergeant.«
Am oberen Ende der Treppe befand sich ein kleiner Haufen Munition. Er lag dort bereit für die Soldaten, die ihn abholen und in die Befestigungsanlagen schaffen mussten, damit sie sich nicht die Mühe mit den Filzpantoffeln machen mussten. Sharpe nahm an, dass das Magazin von ungefähr zwanzig Mann betrieben wurde, die immer neue Fässer nach oben schleppten und ansonsten ihre Tage in der feuchtkalten Luft der Unterwelt verbrachten, die unter der Kathedrale lag. Harper sah Sharpe einen aufgerissenen Posten Munition anstarren.
»Dort an der Tür gibt’s noch mehr davon, Sir.«
»Mehr?«
Harper nickte und
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