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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Arrangieren von Spitze an einer Uniform, aber in einem Kampf ungefähr so nützlich wie lahme Schoßhündchen. Lieutenant Sillière, der Joubert auf den Wehrgang gefolgt war, war groß und sah stark aus, doch Dodd misstraute einem Mann, der so großen Aufwand mit seiner Uniform trieb, und er hätte schwören können, dass er einen Hauch von Lavendelwasser aus dem sorgfältig gebürsteten Haar des jungen Lieutenants wahrgenommen hatte.
    »Wie lang sind die Stadtmauern?«, fragte Dodd Joubert.
    Der Captain dachte einen Moment nach. »Zwei Meilen?«
    »Mindestens, und wie viele Männer sind in der Garnison?«
    »Zweitausend.«
    »Dann rechnen Sie es aus, Monsieur«, sagte Dodd. »Ein Mann alle zwei Yards? Wir werden Glück haben, wenn sich die Stadt drei Tage lang hält.«
    Dodd kletterte zu einer der Bastionen, von wo aus er durch die Schießscharten zu der großen Festung blicken konnte, die nahe bei der Stadt stand. Diese zweihundert Jahre alte Festung war ein größeres Bollwerk als die Stadt, obwohl sie durch ihre Kleinheit verletzlich war, denn die Garnison der Festung war wie die der Stadt zu klein. Doch die hohen Wälle der Festung waren von einem breiten Graben umgeben, ihre Schießscharten strotzten von Kanonen, und ihre Bastionen waren hoch und stark, obwohl die Festung ohne die Stadt nichts wert war.
    Die Stadt war der Preis, nicht die Festung, und Dodd bezweifelte, dass General Wellesley Männer gegen die Garnison der Festung verschwenden würde. Boy Wellesley würde die Stadt angreifen, die Wälle durchbrechen und seine Männer durch die Breschen schicken, um die Verteidiger in dem Gewirr der Gassen und Höfe abzuschlachten, und wenn erst die Stadt gefallen war, würden die Rotröcke Jagd auf die Vorräte machen, die helfen würden, die britische Armee zu ernähren.
    Erst dann, wenn die Stadt eingenommen war, würde Wellesley seine Geschütze auf die Festung richten, und es war möglich, dass sie dem britischen Vorrücken zwei oder drei Wochen standhalten und dies Sindhia mehr Zeit verschaffen würde, seine Armee zusammenzuziehen. Je länger sich die Festung hielt, desto besser, denn der längst fällige Monsunregen könnte einsetzen und die Briten beim Vorrücken behindern.
    Dodd war ganz sicher, dass Pohlmann recht gehabt hatte, als er gesagt hatte, dass der Krieg nicht hier gewonnen werden würde und dass es das Wichtigste für William Dodd sei, seine Männer heil von hier fortzubringen, damit sie am Sieg teilhaben konnten.
    »Sie werden die Geschütze des Regiments und dreihundert Mann nehmen und das Nordtor der Festung mit Garnison belegen«, befahl Dodd Joubert.
    Der Franzose runzelte die Stirn. »Sie meinen, die Briten werden im Norden angreifen?«
    »Ich meine, Monsieur, dass die Briten hier im Süden angreifen werden. Unsere Befehle lauten, so viele zu töten, wie wir können, und uns dann zurückzuziehen, um uns Colonel Pohlmann anzuschließen. Wir werden uns durch das Nordtor zurückziehen, doch selbst ein Idiot kann voraussehen, dass die Hälfte der Stadtbewohner ebenfalls versuchen wird, durch das Nordtor zu entkommen. Ihre Aufgabe, Joubert, ist es, zu verhindern, dass uns die Bastarde den Weg blockieren. Ich habe vor, das Regiment zu retten, es nicht mit der Stadt zu verlieren. Das bedeutet, dass Sie das Feuer auf jeden Zivilisten eröffnen werden, der versucht, die Stadt zu verlassen, haben Sie verstanden?«
    Joubert wollte etwas einwenden, doch ein Blick in Dodds Gesicht brachte ihn dazu, hastig zuzustimmen.
    »Ich werde in einer Stunde am Nordtor sein«, sagte Dodd, »und Gott gnade Ihnen, Monsieur, wenn Ihre dreihundert Mann nicht in Position sind.«
    Joubert eilte davon. Dodd schaute ihm nach und wandte sich dann an Sillière.
    »Wann bekamen die Männer zum letzten Mal Sold?«
    »Vor vier Monaten, Sir.«
    »Wo haben Sie Englisch gelernt, Lieutenant?«
    »Colonel Mathers bestand darauf, dass wir es sprechen, Sir.«
    »Und wo hat Madame Joubert es gelernt?«
    Sillière bedachte Dodd mit einem misstrauischem Blick. »Woher soll ich das wissen?«
    Dodd rümpfte die Nase. »Riechen Sie nach Parfüm, Monsieur?«
    »Nein!« Sillière schoss das Blut in die Wangen.
    »Sorgen Sie dafür, dass Sie nie so stinken, Lieutenant. Und in der Zwischenzeit nehmen Sie Ihre Kompanie, suchen den Killadar und sagen ihm, er soll die Schatzkammer der Stadt aufbrechen. Wenn Sie irgendwelche Probleme haben, brechen Sie das verdammt Ding mit Ihren Waffen selbst auf. Geben Sie jedem Mann Sold für drei Monate, und

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