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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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amerikanischen Freundes in ihren Karteien finden würden. Und was meinen Sie, da lacht mich das En-gelsgesicht fröhlich aus der Galerie der Bösewichter an. >James Winter, alias Morecroft, alias Killer-Evans< war die Unterschrift.« Holmes zog einen Briefumschlag aus seiner Tasche »Ich hab ein paar Einzelheiten aus seinem Steckbrief abgeschrieben: >Alter vierundvierzig Jahre, geboren in Chicago. Mindestens drei Männer in den Staaten erschossen. Kam durch politi-schen Einfluß um Zuchthausstrafe herum. Kam 1893 nach London. Erschoß einen Mann beim Kartenspiel in einem Nachtklub in der Waterloo Road im Januar 1895. Der Mann starb, aber er war scheinbar der Angreifer gewesen. Der Tote wurde identifiziert als Rodger Prescott, be-rühmt als Fälscher und Falschmünzer in Chicago. Killer-Evans wurde 1903 entlassen. Befand sich seither unter polizeilicher Aufsicht, hat aber, soviel bekannt ist, ein ehrliches Leben ge-führt. Sehr gefährlicher Mann, führt meistens eine Waffe mit sich und ist bereit, sie zu benutzen.< Das ist unser Vogel, Watson. Sie müssen zugeben, ein ganz hübscher Vo gel.«
    »Aber worauf will er hinaus?«
    »Na, langsam kommt Licht in die Sache. Ich bin auch beim Häusermakler gewesen. Unser Klient wohnt dort, wie er uns selber erzählt hat, seit fünf Jahren. Davor war es ein Jahr lang nicht vermietet. Der Mieter davor war ein Mann mit Namen Waldron. An Waldron erinnerte man sich im Büro noch sehr gut. Er war plötzlich verschwunden. Nichts ist je wieder von ihm gesehen oder gehört worden. Er war ein großer, bärtiger Mann mit sehr dunklen Zügen. Nun, Prescott, der Mann, den Killer- Evans laut Scotland Yard erschossen hatte, war ein großer, dunkler Mann mit einem Bart. Nehmen wir einmal als Arbeitshypothese an, daß Prescott, der amerikanische Verbrecher, genau in den Räumen lebte, in denen nun unser unschuldiger Klient wohnt und sich seinem Museum widmet. Wenigstens haben wir so eine Verbindung, wissen Sie. «
    »Und was ist das nächste Verbindungsstück?«
    »Na, wir müssen hingehen und danach suchen.«
    Er nahm einen Revolver aus der Schublade und gab ihn mir. »Wenn unser Freund aus dem Wilden Westen versuchen sollte, seinem Namen Ehre zu machen, dann müssen wir darauf vorbereitet sein. Ich nehme deshalb meine alte Geliebte mit. Jetzt gönne ich Ihnen eine Stunde Siesta, Watson, und dann sollten wir uns in das Ryder Street-Abenteuer stürze n. «
    Es hatte gerade vier Uhr geschlagen, als wir das kuriose Appartement Nathan Garridebs erreicht hatten. Mrs. Saunders, die Hauswartsfrau, war im Begriff zu gehen. Aber sie zögerte nicht, uns hereinzulassen, denn die Tür hatte ein Schnappschloß, und Holmes versprach ihr, alles sicher und in Ordnung zu hinterlassen, wenn wir gingen. Kurz danach schloß sich die äußere Tür, ihr Schutenhut ging am Fenster vorbei, und wir wußten, daß wir im unteren Teil dieses Hauses alleine waren. Holmes untersuchte die Räume schnell und gründlich. Es gab ein Regal in einer dunklen Ecke, das ein wenig von der Wand abstand. Hinter dieses Regal hockten wir uns schließlich, während Holmes mir flüsternd seine Pläne entwickelte.
    »Er wollte unseren netten Freund aus dem Zimmer haben das ist ja ganz klar. Und da der Sammler niemals ausgeht, mußte er sich einen Plan zurechtlegen, wie er ihn aus dem Haus lockte. Die ganze Garrideb-Geschichte hatte vermutlich nur diesen einen Grund. Ich muß schon sagen, Watson, daß er mit teuflischer Raffinesse vorgeht, selbst wenn der merkwürdige Name des Mieters ihm geholfen hat, was er kaum erwarten konnte. Er hat sich einen recht ge-rissenen Plan ausgedacht. «
    »Aber was will er denn eigentlich?«
    »Das werden wir herausfinden. Es hat, soweit wir die Sit uation verstehen, jedenfalls nichts mit unserem Klienten zu tun. Es muß mit dem Mann, den er umgebracht hat, zusammenhä ngen - ein Mann, der sein Verbündeter in einem Verbrechen gewesen ist. Es gibt ein schuldiges Geheimnis in diesem Zimmer. Zuerst habe ich gedacht, unser Freund hätte etwas in seiner Sammlung, das wertvoller ist, als er selber ahnt, irgend etwas, was einen großen verbrecheri-schen Anschlag rechtfertigte. Aber die Tatsache, daß Rodger Prescott, den alle in böser Erinnerung haben, in diesen Räumen gehaust hatte, verweist in tiefere Schichten. Nun, Watson, wir können uns nur in Geduld fassen und wollen sehen, was die nächste Stunde bringt. «
    Diese Stunde schlug bald. Wir krochen tiefer in den Schatten hinein, als wir hörten, daß die

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