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Sherlock Holmes - Der verwunschene Schädel

Titel: Sherlock Holmes - Der verwunschene Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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ausgestreckten Zeigefinger an die Krempe seines Zylinders und grinste mich triumphierend an, bevor er an mir vorbeischritt und zu Pater Hamworth und Inspektor Hopkins aufschloss. Gemeinsam stiegen wir in die Kutsche des Paters, obwohl es zu viert reichlich eng wurde und die alte Mähre des Geistlichen schwer zu ziehen hatte.
    Holmes wandte sich mir zu. „Mein lieber Watson. Manchmal erstaunen Sie mich. Kaum verlieren wir eine wichtige Informationsquelle, da tun Sie mit traumwandlerischer Sicherheit die Nächste auf.
    Ihre Befragung des Dienstmädchens ist reines Gold wert.“ Inspektor Hopkins blickte erstaunt auf und wenn ich nur halb so belämmert dreinblickte wie er, grenzte es an ein kleines Wunder, dass Holmes nicht in schallendes Gelächter ausbrach. Stattdessen lächelte er unergründlich, bevor sich seine Miene schlagartig verfinsterte.
    „Nun, geschätzter Hopkins. Was haben Sie herausgefunden? Offensichtlich sind Sie nicht direkt zum Anwesen der Huntingtons gefahren?“
    „Nein, Mr Holmes. Ich bin zuvor bei der Dienststelle in Hackington gewesen und habe mir den Leichnam des armen Mr Craven zeigen lassen. Schauerlich, kann ich Ihnen sagen. Der Körper war als solcher nicht mehr zu erkennen.“ Allein bei dem Gedanken an den Anblick des Toten schüttelte es den gestandenen Polizeiinspektor.
    Sherlock Holmes wandte sich zu Pater Hamworth um. „Wir sind weit genug vom Anwesen entfernt, Pater. Halten Sie die Kutsche an, den Rest des Weges werden wir für einen ausgedehnten Spaziergang nutzen, um Klarheit in unsere Gedanken zu bringen.“
    „Wie Sie wollen, Mr Holmes. Brrr. Ruhig, Betsy. Bleib stehen.
    Wann kann ich denn mit Ihrer Ankunft in Hackington rechnen, Gentlemen?“
    „Warten Sie nicht auf uns, die nächsten Stunden werden mit viel Arbeit verbunden sein.“
    „Dann wünsche ich Ihnen alles Gute. Ich würde mich freuen, Sie morgen zum Frühstück bei mir begrüßen zu dürfen.“
    „Das lässt sich bestimmt einrichten. Schlafen Sie wohl, Pater.“ Holmes winkte dem davonfahrenden Geistlichen kurz nach, bevor er sich uns zuwandte.
    „So, meine Herren. Vor uns liegt eine ereignisreiche Nacht. Die Zeit bis zum Einbruch der Dunkelheit benötigen wir, um uns unbemerkt zum Anwesen der Huntingtons zurückzuschleichen und uns ein geeignetes Versteck zu suchen.“

    Es dämmerte bereits, als wir die düsteren Mauern von Huntington Manor vor uns aufragen sahen. In der Dämmerung roch das Laub, welches träge von den Bäumen fiel, noch intensiver und vermittelte den Eindruck von Vergänglichkeit. Auf dem Fußmarsch zurück zum Schloss war mein Freund sehr wortkarg gewesen. Er schien fieberhaft nachzudenken und auch ich zermarterte mir den Kopf über den Fall. Gemeinsam mit Inspektor Hopkins diskutierte ich die Möglichkeit, ob es nicht doch möglich sei, dass sich ein braver Mann nachts in eine reißende Bestie verwandeln könne? Ich dachte an das Buch, in dem ich heute Morgen noch gelesen hatte. Dort stand zu lesen, dass man Werwölfe auch als Mensch an ihren stark behaarten Händen und den zusammengewachsenen Augenbrauen erkennen könne. War Sir Richard Huntington tatsächlich ein Werwolf? Inspektor Hopkins stritt diese Tatsache ab. Er war ein logisch denkender und rationaler Geist. Einer der Gründe, weshalb ihn Holmes für einen der fähigsten Beamten von Scotland Yard hielt.
    Holmes spähte durch den schmiedeeisernen Zaun, seine Augen zu schmalen Schlitzen verengt. Dann zog er seinen Revolver und überprüfte die Waffe im Schein des aufgehenden Mondes. Ich hatte meinen Freund nur selten einen Revolver benutzen sehen, und wenn, war es immer eine äußerst gefährliche Situation gewesen. Ein Umstand, der mich nicht gerade fröhlicher stimmte.
    „Jetzt rücken Sie endlich mit der Sprache raus, Holmes! Was haben Sie heute Nachmittag zu Mary gesagt?“
    Ein wenig unwillig, so schien es, drehte sich Holmes zu mir um und sagte: „Ich habe sie gefragt, ob es irgendwo im Haus einen Raum gibt, vermutlich ohne Fenster, den sie und die Köchin unter keinen Umständen betreten dürfen. Sie bejahte die Frage und wies auf einen Kellerraum hin, zu dem nur Sir Richard und zuvor Mr Craven Zutritt hatten. Darüber hinaus, habe ich ihr eingeschärft, dass sie und die Köchin sich in ihren Räumlichkeiten einschließen sollen und auf gar keinen Fall, was auch geschieht, hinauskommen dürfen. Und jetzt still, wenn mich nicht alles täuscht, beginnt gleich der letzte Akt eines beispiellosen Dramas, das einen Ehrenplatz in

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