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Sherry Thomas

Sherry Thomas

Titel: Sherry Thomas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine fast perfekte Ehe
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Atem
streifte ihr Ohr. Beinahe wäre sie fortgesprungen.
    »Armer Lord Frederick«,
bemerkte er. »Was hat er bloß verbrochen, um dich zu verdienen?«
    Damit öffnete er die Hose. Ohne auch
nur einmal ihre Haut zu berühren, teilte er den Seidenmantel unterhalb des
Gürtels und schob den Saum ihres Nachthemds hoch. Entsetzt spürte sie seine
Männlichkeit hart und brennend heiß an ihrem nackten Bauch.
    Sie schloss die Augen und drehte den
Kopf weg. Trotzdem konnte sie nichts gegen die Empfindungen tun, die er in ihr
wachrief. Er konnte so leicht in sie eindringen, dass es ihr schon peinlich
war. Seine Stöße waren lang und tief. Verzweifelt krallte sie die Finger in den
Seidenmantel und schämte sich für ihre aufflammende Leidenschaft, hasste sich
selbst für das Vergnügen, das er ihr gab.
    Als er plötzlich den Atem anhielt
und ihre Hüften fester packte, um dann ganz still zu stehen, wusste sie, dass
er den Höhepunkt erreicht hatte. Sofort zog er sich zurück. Fünfzehn Sekunden später
schickte er sich auch schon an, sie zu verlassen. Gigi öffnete die Augen und
sah, wie er sich über den schlafenden Krösus beugte. Sanft berührte er das Ohr
des Hundes, dann ging er weiter, öffnete und schloss die Tür hinter sich.
    Stirnrunzelnd sah sie zur Uhr. Es
waren genau drei Minuten vergangen.
    So weit war es also mit ihnen
gekommen.

Kapitel 16
    Im Januar 1883
    Gigi erwachte im schwachen Licht des
Januarmorgens. Nach der Uhr war es halb zehn. Erschreckt richtete sie sich
kerzengerade auf und zog die Decke über den nackten Körper. Lieber Himmel! Sie
hätten um neun Uhr in Bedford abfahren müssen, um nach Paris zu kommen.
    Schnell schälte sie sich aus dem
Bett, zog den Morgenmantel über, der noch immer zusammengeknüllt auf dem
Kaschmirteppich lag, und lief in ihr Schlafzimmer hinüber, wo sie läutete,
damit man ihr heißes Wasser brachte. Ihr Reisekleid hatte das Mädchen schon am
Abend zuvor herausgehängt. Schnell legte Gigi Unterwäsche an, stieg in ihre
Pantoletten, zog zwei Schichten wollener Unterröcke über die Hüften und
schließlich den richtigen Rock. Er hatte eine hübsche bestickte Borte am Saum.
    Dann war das Korsett dran. Verwirrt
zögerte sie. Zugegeben, sie hatte sich ausgesprochen schnell angezogen,
trotzdem hätte ihre Zofe längst das warme Wasser bringen müssen. Vielleicht
hatte die Frau sich in dem unbekannten Haus verlaufen.
    Entschlossen nahm Gigi den Kampf mit
dem Korsett auf und zog mühsam die Bänder fest, wobei sie sich fast den Hals
verrenkte, um ihren Rücken dabei im Spiegel erkennen zu können.
    Die Tür öffnete sich.
    »Beeil dich, Edie!«, rief sie.
»Ich hätte mich schon vor zwei Stunden anziehen müssen.«
    Doch es war nicht Edie, sondern
Camden. Er stand bereits reisefertig da und sah dabei aus, als wäre er geradewegs
vom Olymp herabgestiegen. Beherrscht, kühl, perfekt. Sie hingegen war so halb
angezogen nicht sonderlich präsentabel, insbesondere da ihr unfrisiertes Haar
nach dem Schlafen nun ganz wild abstand.
    Andererseits hatte er sie ja gerade
erst mit noch sehr viel weniger Bekleidung gesehen. Himmel, war sie zügellos
gewesen, neugierig und willig, während er, er ... na ja, es schien ihm
jedenfalls nichts ausgemacht zu haben. Sie hatten einander geliebt bis weit
nach Mitternacht.
    »Hallo, Camden«, begrüßte sie
ihn und fühlte sich seltsam schüchtern. Ihre Wangen brannten, ähnlich ging es
ihrem Hals und Bauch.
    »Hallo, Gigi.« Seinen Akzent
hatte er in den letzten Wochen vollkommen verloren. Jetzt klang er, als wäre
er im Palast der Queen persönlich aufgewachsen.
    Erst wusste sie nicht recht, was sie
sagen sollte, und lächelte schließlich. »Entschuldige bitte, ich bin in einer
Minute fertig. Dann können wir losfahren.«
    Aus dunklen Augen musterte er sie
ernst. »Schaffst du das allein?«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, kam er
ihr zu Hilfe, drehte sie herum und beschäftigte sich mit dem komplizierten
Verschluss des Korsetts. Gigi hielt die Luft an und beobachtete im Spiegel, wie
Camden dabei vorankam. Er bewegte die Hände so elegant und doch voller Kraft
wie Apoll selbst. Sie liebte es, ihn voller Stolz zu bewundern. Welch
göttliches Gefühl, welch atemlose wunderbare Freude!
    »Fertig«, erklärte er.
    Sie wandte sich um, aber er drehte
sich fort, als sie ihn umarmen wollte. Verwirrt sah sie ihn an und griff dann
nach der Haarbürste. »Ich weiß nicht, wo mein Mädchen bleibt. Dabei habe ich
keine Ahnung, wie man mein Haar richtig

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