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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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ein Kugelhagel durch die Luft, als die Wachleute beim Eingang das Feuer eröffneten. Moss zerrte den sterbenden Grigori hoch und hielt ihn vor sich, den zuckenden, halb verschmorten Leichnam als Schutzschild benutzend.
    Hände griffen nach Dakota. Udo und Corso schleiften sie bis an das hintere Ende der Bar, wo die Mog-Käfige standen. Die Gäste, denen die Flucht nicht geglückt war, kauerten verängstigt hinter der unzureichenden Deckung der Tische und Stühle.
    Bourdain war ein mächtiger Mann mit viel Einfluss und einer Menge Ressourcen; offenkundig hatte er keine Probleme gehabt, Dakotas Weg nachzuvollziehen und sie aufzuspüren. Sie hatte sich selbst etwas vorgemacht, als sie glaubte, sie könne ihm so leicht entkommen.
    Und in diesem Augenblick kam ihr eine wichtige Erkenntnis: Was immer die Freistaatler mit ihr vorhatten, es konnte nicht viel schlimmer sein als das Schicksal, das ihr blühte, wenn sie weiterhin davonlief.
    Dakota wirbelte herum und sah Moss, der unter einer neuen Salve torkelte; doch anstatt umzukippen, stapfte er weiter und sprang schließlich die drei bewaffneten Männer am Eingang an, obwohl sie ihm eine Kugel nach dem anderen in den Leib jagten. Entweder trug er irgendeine Panzerung, oder er hatte seinen Körper einer dieser extremen Modifizierungen unterzogen, die Muskeln und Knochen härteten.
    Dakota drehte sich um und entdeckte Udo, der nun vor einem der Mog-Käfige kniete und den Schließmechanismus prüfte. In seiner Faust steckte wieder das Messer. Die Käfige standen auf einer erhöhten Plattform, und schaudernd beobachtete Dakota, wie die Mogs darin jaulten, verstört um sich bissen und auf dem beengten Raum herumtobten; ihre Krallen blitzten nur wenige Millimeter von ihr entfernt durch die transparenten Käfigwände.
    Schon bald merkte sie, dass Udos Messer alles andere war als eine gewöhnliche Waffe. Die Klinge schimmerte, als er damit ein Schloss berührte, und im Nu schmolz das metallene Gehäuse wie Butter. Man brauchte nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, welche Wunden man einem Menschen mit einer derartigen Waffe zufügen konnte.
    Dakotas Herz setzte einen Takt aus, als sie begriff, dass er versuchte, die Mogs zu befreien, obwohl sie seine Beweggründe verstand. Das Jammern der gequälten Kreaturen schraubte sich in die Höhe, während sie beharrlich mit ihren langen, bösartig aussehenden Klauen an den durchsichtigen Wänden ihrer Gefängnisse scharrten.
    Im nächsten Moment flog die erste Käfigtür auf, und ein Mog sprang mit einem gewaltigen Satz über ihre Köpfe hinweg, ein schrilles Heulen ausstoßend; wie rasend stürzte sich das Wesen geradewegs auf Moss. Mit fliegender Hast arbeitete Udo weiter und zerstörte im Handumdrehen die Schlösser der nächsten fünf Käfige. Aus jedem sauste ein verstörter, wütender Mog schnurstracks zum Eingang, die Gäste völlig ignorierend.
    Das einzige Hindernis, das ihnen die Flucht in die Freiheit verwehrte, stellte Moss dar, der verblüffenderweise dem Kugelhagel immer noch trotzte, sich soeben wieder wankend aufrichtete und die in gekrümmter Haltung am Boden liegenden Leichen der Bodyguards mit Fußtritten zur Seite beförderte.
    Mit glasigen Augen, die Lippen zu einem makabren Grinsen verzerrt, ging er unter in einer Woge aus glänzendem Fell und schnappenden Kiefern. Im nächsten Moment ertönte eine Reihe von schrillen Schreien, die eher von einem Tier als von einem Menschen zu stammen schienen, während Moss immer noch mitten in einem zappelnden, pelzigen Berg steckte.
    »Weg hier!«, brüllte Udo. Dakota und Corso lösten sich aus ihrer Starre, und zu dritt hasteten sie an dieser entsetzlichen Szene vorbei nach draußen.
    Jeder normale Mensch wäre längst tot gewesen, doch Dakota spürte, dass Moss sie mit Blicken verfolgte, während sie in Richtung des Ausgangs hetzte.
    Sie brach zusammen und fing heftig an zu würgen, als ein fürchterlicher Schmerz durch ihren Körper zuckte. Moss hatte es tatsächlich geschafft, mit einem seiner elektrischen Handschuhe ihren Fußknöchel zu umklammern.
    Udo merkte, was los war, machte kehrt und versetzte Moss einen Tritt gegen den Kopf. Moss ließ Dakota los und schnappte stattdessen Udos Bein. Kreischend sank der Freistaatler auf die Knie. Moss nutzte die Chance, verschaffte sich einen festen Halt an Udos Körper und zog sich aus dem Haufen aufeinandergetürmter toter Chimären hervor.
    Dann überstürzten sich die Ereignisse, und Dakota spürte, wie ihr Ghost die Kontrolle

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