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Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Titel: Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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20 und ich für Meile 25 zuständig.
    Ich entschied mich, dann nicht sofort zum Ziel zu eilen, um Hal nicht wie im Vorjahr die Show zu stehlen. Alle anderen würden jedoch versuchen, so nah wie möglich ans Ziel heran zu kommen.
    Nachdem wir unsere kleine Besprechung beendet hatten, nahm Hal einen Shuttlebus zur Startlinie. Ich begleitete ihn dort hin.
    Bei Meile 2 berichtete Coach Johnson, das Hal 2 Sekunden vor seiner geplanten Zeit lag. Wie diese genau lautete, wussten jedoch nur Hal und er selbst.
    Bei Meile 5 waren es 7 Sekunden, bei Meile 10 schon 8, 14 Sekunden bei Meile 15 und 17 Sekunden bei Meile 17, wo Coach Johnson auf ihn wartete.
    Hal lag auf Platz 19, als er das Tempo anzog. Bei Meile 20 lag er auf Platz 13 und hatte 20 Sekunden Vorsprung vor seiner berechneten Zeit.
    Während der nächsten 5 Meilen hörten wir, wie sich Hal nach vorne arbeitete. Coach Johnson kam bei Meile 25 zu mir und wir feuerten gemeinsam einen grinsenden Hal an, der vor unseren Augen Platz 3 übernahm.
    Hal erzählte uns später, wie er mit sich selbst darum gekämpft hatte, ob er nicht noch ein bisschen mehr investieren sollte. Er entschied sich aber, sein eigenes Rennen zu laufen. Eines Tages würde es das Rennen des Siegers sein, wenn auch nicht heute.
    Hal beendete das Rennen auf Platz 2 und kam 38 Sekunden vor seiner geplanten Zeit ins Ziel.
    Charlie erzählte mir, dass Hal noch ein Stück weiter lief, bevor er sich umdrehte, um seine Eltern zu suchen.
    Die Zuschauer hatten durch ihre Anfeuerung mitbekommen, wer Hazel war und sie ließen sie direkt nach vorne. Hal ging zu ihr und küsste sie.
    Sein Markenzeichen, im Ziel stehen und sich unterhalten zu können, zog natürlich wieder die Reporter an.
    Der Sieger stand zwar wieder, hatte sich aber noch nicht soweit wieder erholt, dass er reden konnte.
    Den Läufern auf den Plätzen 3 bis 5 ging es noch schlechter.
    Charlie entdeckte am Ziel Susan, Mike und sogar Bill. Mit Susan und Mike hatten wir gerechnet, aber dass Bill da war, überraschte uns. Die Zeitung in Chicago war so zufrieden mit seinem Artikel im Vorjahr, dass sie ihm die Reise nach Boston in diesem Jahr bezahlte. Zudem hatte er einen eigenen Fotografen dabei.
    Bill verlor seine professionelle Coolness, als er Hal sah und die beiden umarmten sich. Nur Mike und der Tribune -Fotograf wussten, was da los war, also waren sie die einzigen beiden, die gute Fotos von dieser Szene hatten. Mike‘s Foto zeigte eine Träne in Hal‘s Auge, als er Bill entdeckte. Es war das Foto des Boston Marathon in diesem Jahr.
    Die Fotografen hatten bereits vorher vereinbart, dass sie ihre Fotos zusammen werfen würden — ohne Erlaubnis ihrer Herausgeber, aber mit Unterstützung der beiden Schreiber.
    Mike‘s Foto wurde exklusiv in Minneapolis und in Chicago gedruckt, jedenfalls bis die ersten Wochenzeitungen erschienen.
    Unsere Freunde von der Presse gingen mit uns zum Abendessen. Natürlich konnten sie nicht einfach mit Hal und dem Rest dort verschwinden. Hal‘s Coach verriet ihnen, wo wir zum Abendessen sein würden und die Reporter versprachen, dort hin zu kommen. Alle stimmten zu, dass das Gesagte unter uns bleiben würde, es sei denn jemand sagt explizit etwas anderes.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis die Aufregung an der Ziellinie vorbei war.
    Bill erzählte während des Essens, wie es ihm auf der University of Missouri in Columbia erging.
    Die Tatsache, dass er Hal und mich so gut kannte, brachte ihm dort einigen Respekt ein. Er war bei einigen meiner Wettkämpfe und kam jedes Mal mit einem wunderbaren Interview zurück. Als Hal‘s Team nach Columbia kam, bekam Bill natürlich auch mit ihm sein Exklusiv-Interview.
    Er hatte sich nie für einen Sportreporter gehalten, bis er uns und die Gang kennenlernte.
    »Das Problem ist, ihr seid einfach die nettesten Sportler überhaupt«, sagte er. »Viele andere sind echte Idioten. Sicher, es gibt auch nette, aber niemand von denen kann euch das Wasser reichen.«
    Als wir in unserem Hotel zurück waren, verkündete Hal, dass er ein bisschen laufen wollte.
    Wir erinnerten ihn daran, dass er gerade einen Marathon hinter sich gebracht hatte, aber er sagte, dass er sich etwas auflockern muss.
    Er nahm uns alle mit, das heißt Sue, Charlie, Coach Johnson und mich. Es war gut, dass er schon einen Marathon gelaufen war, denn wir schafften es tatsächlich, die vier Meilen an ihm dran zu bleiben.
    Am darauf folgenden Tag traten wir die Heimreise an. Wir fuhren zuerst nach Minneapolis und St.

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