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Titel: Sie sehen dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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sicher, dass er hier runtergegangen ist?«
    »Das hat er gesagt.«
    Tia sah Jill an. Sie nickte. Langsam wurde sie nervös. Eben am Telefon hatte Guy noch so niedergeschlagen geklungen, und kurz darauf war er allein in einen dunklen Keller gegangen …
    Nein, das würde er nicht tun. Das würde er Yasmin nicht antun  …

    Dann hörte Tia etwas. Es klang ziemlich erstickt. Ein Kratzen oder Rutschen. Vielleicht eine Ratte?
    Sie hörte es wieder. Keine Ratte. Es musste etwas Größeres sein.
    Was um … ?
    Sie sah die beiden Mädchen streng an. »Ihr bleibt hier oben. Habt ihr verstanden? Ihr kommt nur runter, wenn ich euch rufe.«
    Tia tastete nach dem Lichtschalter. Als sie ihn gefunden hatte, schaltete sie das Licht an. Sie war schon auf dem Weg nach unten. Als sie dort ankam und Guy Novak geknebelt und gefesselt auf der anderen Seite liegen sah, reagierte sie sofort.
    Sie drehte sich um und rannte die Treppe wieder hinauf.
    »Haut ab, Mädchen! Macht dass ihr aus dem …«
    Die Worte erstarben in ihrer Kehle. Die Kellertür fiel vor ihr zu.
    Der Mann trat vor sie. Mit der rechten Hand hatte er die sich windende Yasmin am Hals gepackt. Mit er linken hielt er Jill fest.

38
    Carson kochte vor Wut. Sie hatte ihn weggeschickt. Nach allem, was er für sie getan hatte, hatte Rosemary ihn einfach wie ein kleines Kind rausgeschickt. Jetzt saß sie da drin und unterhielt sich mit dem alten Mann, der Carson vor seinen Freunden lächerlich gemacht hatte.
    Sie raffte es einfach nicht.
    Er kannte sie. Wenn sie in Schwierigkeiten geriet, versuchte sie immer, ihre Schönheit und ihr Mundwerk einzusetzen, um da wieder rauszukommen. Aber das funktionierte hier nicht. Und dann würde sie dazu übergehen, ihren eigenen Arsch zu retten. Je länger Carson darüber nachdachte, desto schlechter sah es für ihn aus. Wenn die Cops sich den Laden vornahmen und einen Sündenbock brauchten, stand er vermutlich ganz oben auf der Liste.
    Vielleicht unterhielten die beiden sich gerade darüber?
    Eigentlich logisch. Carson war zweiundzwanzig  – also mehr als alt genug, damit man ihn als Erwachsenen vor Gericht stellen und verurteilen konnte. Außerdem hatte er den meisten Kontakt zu den Teens gehabt  – Rosemary war klug genug gewesen, sich in der Beziehung nicht die Hände schmutzig zu machen. Außerdem war er auch noch der Mittelsmann zum Händler.
    Scheiße, er hätte wissen müssen, dass es so weit kommen würde. Sie hätten den Club eine Weile dichtmachen müssen, als der Spencer-Junge ins Gras gebissen hatte. Aber die Geschäfte waren gerade verdammt gut gelaufen, und sein Händler hatte auch Druck gemacht. Carsons Kontaktmann, ein gewisser Barry Watkins, trug immer Armani-Anzüge. Er hatte Carson in noble Nachtclubs mitgenommen und auch sonst mit Geld nur so um sich geworfen. Seine Anwesenheit hatte Carson Respekt und jede Menge Frauen eingebracht. Watkins hatte ihn anständig behandelt.
    Aber gestern Nacht, als Carson mit leeren Händen dastand, da klang das plötzlich ganz anders. Watkins hatte nicht geschrien. Im Gegenteil  – er war eiskalt geworden, und seine Stimme hatte sich wie ein Eispickel zwischen Carsons Rippen gebohrt.
    »Wir müssen das in den Griff kriegen«, hatte er zu Carson gesagt.
    »Ich glaube, wir haben ein Problem.«
    »Wie meinst du das?«
    »Der Arztsohn ist ausgeflippt. Sein Vater ist vorhin bei uns aufgetaucht.«
    Schweigen.
    »Hallo?«
    »Carson?«
    »Was ist?«
    »Meine Auftraggeber werden nicht zulassen, dass man es zu mir zurückverfolgen kann. Hast du mich verstanden? Sie werden Vorkehrungen treffen, dass es nicht dazu kommt.«

    Er legte auf. Das war klar und deutlich.
    Also hatte Carson seine Knarre eingesteckt und wartete jetzt ab.
    Er hörte etwas am Eingang. Jemand versuchte reinzukommen. Die Tür war von beiden Seiten abgeschlossen. Man musste den Alarmcode kennen, um rein- oder rauszukommen. Jetzt hämmerte jemand von draußen an die Tür. Carson sah durchs Fenster.
    Es war Adam Baye. Und hinter ihm stand der Huff-Junge.
    »Mach auf!«, rief Adam. Er schlug noch ein paarmal gegen die Tür. »Komm schon, mach auf!«
    Carson unterdrückte ein Lächeln. Vater und Sohn gemeinsam. Das war die perfekte Chance, die ganze Sache zu beenden.
    »Moment«, sagte Carson.
    Carson schob die Pistole hinten in den Gürtel, dann tippte er vier Ziffern ein, die rote Lampe wurde grün, und die Tür war entriegelt.
    Adam zog sie auf und stürmte hinein. DJ folgte ihm.
    »Ist mein Vater hier?«, fragte

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