Sieg der Leidenschaft
warf sie zu Boden. Tia rührte sich nicht, schien kaum zu atmen. Mit immer intimeren Liebkosungen lockte er sie aus der Reserve. Plötzlich wand sie sich zitternd umher, protestierte und flüsterte unverständliche Worte, hob die Hüften seinem warmen, feuchten Mund entgegen.
Ihre Augen blieben geschlossen. Also kein offenes Eingeständnis ihrer Sehnsucht ... Das wollte er ihr nachsehen. Langsam drang er in sie ein und begann zu beben, getrieben von dem Feuer, das sie in ihm entfacht hatte. Tia erstarrte. Keuchend warf sie ihren Kopf auf dem Kissen hin und her und Taylor beobachtete, wie sie in ihre Unterlippe biss, um nicht zu schreien.
Ein paar Sekunden lang empfand er tiefe Scham. Sie hatte die Welt herausgefordert, Leib und Leben riskiert. So viel wusste sie über die Männer, nachdem sie jahrelang im Lazarett Verwundete betreut hatte. Trotzdem war sie unschuldig. Jetzt schloss auch er die Augen und zwang sich, sein Verlangen zu kontrollieren. Ganz vorsichtig begann er sich in ihrer Wärme zu bewegen. Wie sehr er sie begehrte ... Alle Muskeln in seinem Körper spannten sich an. Langsam, behutsam - ein wenig tiefer - ein Rückzug - noch tiefer ...
An seinen Lippen spürte er Tias Atemzüge, die sich beschleunigten. Da steigerte er sein Tempo und erkannte die Veränderung, die in ihr vorging. Ihre Begierde verdrängte den Schmerz, ihr Körper passte sich seinem Rhythmus an.
Die Hitze, die ihn erfasste, erreichte die Kraft eines wilden Sturms. Ringsum mochten Kanonen donnern, Schwerter klirren, die ganze Welt im Krieg versinken -es würde ihn nicht interessieren. Jetzt kannte er nur noch den brennenden Wunsch, den Gipfel der Lust zu erreichen. Gewiss, er hatte Tia schon zuvor geküsst und umarmt, aber niemals geahnt, welch ein verzehrendes Feuer sie jn ihm entzünden konnte. So intensive Gefühle hatten ihn noch nie überwältigt.
Auf einmal bäumte sie sich auf. Von einem heftigen Schauer erschüttert, füllte er ihren Schoß mit der kraftvollen heißen Flut seines Höhepunkts. Später lag er neben ihr, immer noch außer Atem, und hielt sie in den Armen. In welchen Zauberbann hatte sie ihn gezogen? Was war denn so einzigartig an ihr, dass er vergessen könnte ...
Die Explosion jenes Schusses - den Schlachtenlärm -Abby - das Blut an seinen Händen ...
Eine Zeit lang lag er schweigend neben Tia. Lange
Strähnen ihrer seidigen ebenholzschwarzen Haare bedeckten seine Brust. Ihr Gesicht konnte er nicht erkennen. Obwohl er niemals auch nur einen einzigen Gedanken an eine zweite Ehefrau verschwendet hatte, bereute er die Ereignisse dieses Abends nicht. Monatelang hatte er Tia McKenzie begehrt. Sie war keine einsame Witwe, keine Geschiedene, keine Prostituierte, sondern Jarrett McKenzies Tochter, Ians Schwester. Um eine solche Frau zu erobern, musste man sie heiraten.
Im Übrigen ist sie auch Godiva, erinnerte er sich, von neuem Zorn erfasst. Was sie alles gewagt hatte, war ihr offenbar nach wie vor nicht klar. »Glaubst du, dass du unsere Ehe ertragen wirst?«, fragte er.
»Sag nichts«, wisperte sie. »Mach's nicht noch schlimmer ...«
»Noch schlimmer ?« Diese Beleidigung seines männlichen Stolzes würde er nicht hinnehmen. Er wandte sich zu Tia und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Als sie von ihm wegrücken wollte, hielt er ihre Hände fest und setzte sich rittlings auf ihre Hüften. »Was habe ich dir denn angetan? Diese Heirat war deine Idee.«
»Ja, aber das ...«
»Auch das gehört zur Ehe.« An ihren dichten dunklen Wimpern hingen Tränen und Taylors Zorn wurde plötzlich von Mitleid gemildert. »Vermutlich hast du dir einen galanten Gentleman aus den Südstaaten
gewünscht.«
»Du hast an deine Frau gedacht«, beschuldigte sie ihn leise.
Schmerzlich krampfte sich sein Herz zusammen. »Jetzt bist du meine Frau.«
»Ich habe einen Feind geheiratet.«
»So wie viele Mädchen. Du wirst es überleben.«
»Wirklich? Werden wir den Krieg überleben?« Ihre Stimme klang angstvoll und verzweifelt.
Er erkannte ihre Verletzlichkeit, den Mut, den sie für ihre Aktivitäten auf geboten haben musste. Auch wenn
seine Frau eine eigensinnige Feindin war - er wollte sie beschützen. »Ja, wir werden am Leben bleiben. Dafür sorge ich.« Endlich schaute sie ihn mit ihren schönen, schimmernden mahagonifarbenen Augen an und schien ihm ausnahmsweise zu vertrauen. Als er sie küsste, schmeckte er das Salz der Tränen auf ihren Lippen. Zu seiner Überraschung erwiderte sie den Kuss voller Hingabe. Nach einer
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