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Sieg der Liebe

Titel: Sieg der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarrett
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hat sie gedacht, ihr vielgepriesener Cider wird einer bedauernswerten, verrückten Person wie mir eine Wohltat sein.“
    „Sie glaubte, er würde Ihnen schmecken.“ Kaum merklich zuckte er bei ihren Worten beschämt zusammen. Nie zuvor hatte er den Wahnsinn für eine List gebraucht, und er wußte nicht, was ihn jetzt dazu veranlaßt hatte. Jenes Elend, das den Geist seiner Mutter verwirrt hatte, war kein Mittel, um seine Spielchen zu treiben. Auch nicht mit so einer nutzlosen Person wie der Tochter von Gabriel Sparhawk. Was hatte er sich nur dabei gedacht?
    Endlich nahm sie die Flasche, vermied sorgfältig, Michels Finger zu berühren, und strich sich das Haar aus dem Gesicht. Dann hob sie die Flasche an die Lippen und trank.
    „Ihr Leben lang haben Sie alles so gemacht, wie Sie es wollten, nicht wahr, Miss Jerusa?“ fragte er unvermittelt. „Wie lehrreich für Sie, wenn es einmal anders ist“, fügte er spöttisch hinzu.
    Sie überging seine Bemerkung. „Verraten Sie mir, Monsieur Gericault, warum Sie den Faulks so eine Lügengeschichte über mich erzählt haben?“ erkundigte sie sich eisig.
    „Sie ließen mir keine Wahl.“
    „Keine Wahl“, wiederholte sie ungläubig. „War es nicht schon schlimm genug zu behaupten, daß ich Ihre Frau bin, ohne auch noch darauf zu bestehen, daß ich den Verstand verloren hätte?“
    Er preßte die Lippen zusammen. Er war es nicht gewohnt, jemandem seine Handlungen zu erklären. Hauptsächlich deswegen war er so erfolgreich. Wenigstens bis jetzt.
    Ungeduldig seufzte sie. „Sie hätten uns ohnehin ziehen lassen. Es gab überhaupt keinen Grund für uns, zu ihnen nach Hause zu gehen.“
    Sie reichte ihm die Flasche wieder und wandte sich ab. Un-vermittelt packte er sie am Arm und drehte sie herum, so daß sie ihn ansehen mußte.
    „Vielleicht gefallen mir Ihre Fragen nicht, ma petite folle, aber meine Antworten werden Sie noch weniger mögen“, sagte er und hielt sie fest, als sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. „Glauben Sie, ich wollte Sie zur Frau haben? Aber als meine Gattin stehen Sie immerhin unter meinem Schutz. Haben Sie nicht bemerkt, daß diese Männer Sie in Ruhe ließen, als ich sagte, Sie seien eine ehrbare Frau? Was glauben Sie, was die sonst mit Ihnen gemacht hätten?“
    „Es sind Farmer, keine Halunken!“
    „Es sind Männer.“
    „Sie hätten es nicht gewagt, mich anzurühren, wenn sie erfahren hätten, wer ich bin!“ Erneut wehrte sich Jerusa und bemerkte zu ihrem Unbehagen dieselben seltsamen Empfindungen, die seine Berührungen in jener ersten Nacht im Stall in ihr hervorgerufen hatten. Wie sehr er auch behaupten mochte, ihr Beschützer zu sein, sie spürte, daß er etwas verbarg, etwas, das ihr sehr gefährlich werden konnte.
    „Aber Sie haben Ihnen nicht geglaubt, ma cherie. Die Sparhawks gehören zur vornehmen Gesellschaft. Sogar die Faulks wissen das, und nur eine Verrückte würde etwas anderes behaupten. Ich habe nur zu Ende gebracht, was Sie schon begonnen hatten. “
    Widerstrebend gab sie zu, daß er recht hatte. Sie hatte mit ihrem ersten Ausbruch selbst die Zweifel gesät. Und wenn Michel sie nicht als seine Ehefrau ausgegeben hätte, um ihr damit Würde und Ansehen zu verleihen, hätten die lüsternen Blicke der beiden Männer leicht zu etwas Schlimmerem führen können. Jede Frau, die im Freien neben einem Mann schlief, forderte dazu heraus.
    Aber sie war nicht irgendeine Frau. Sie war Jerusa Sparhawk, und seit dem Tag ihrer Geburt war das immer genug gewesen. Mehr als genug sogar. Es gab keinen Menschen in Newport, der den Namen Sparhawk nicht kannte, und sie wurde stets angemessen behandelt.
    Aber sie war nicht mehr in Newport, und mit wenigen Worten und einigen Seufzern hatte dieser Franzose es geschafft, ihr al-les zu nehmen. Wenn sie keine Sparhawk mehr sein konnte, was, so fragte sie sich unglücklich, würde dann übrigbleiben?
    Michel runzelte die Stirn. Ihr plötzliches Schweigen ließ ihn wachsam werden. Es sah ihr nicht ähnlich, nicht weiterzureden, wenn sie so zornig war wie vorhin, und er mochte keine Überraschungen. Mit den Fingern hielt er ihr zartes Handgelenk, und er fühlte ihren raschen Pulsschlag, ein Zeichen für ihre Anspannung.
    „Und denken Sie an die Neuigkeit, die Sie erfahren haben“, sagte er leise. „Wenn wir Mrs. Faulk nicht getroffen hätten, hätten Sie nichts von Ihrem treulosen Liebhaber erfahren.“ Jerusa hielt den Atem an, wie gelähmt darüber, daß er in einer solchen

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