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Sieg der Liebe

Titel: Sieg der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarrett
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er, daß er seinen Ton zu scharf gewählt hatte. Dasselbe war ihm auf den anderen drei Schiffen passiert, die in Richtung Norden unterwegs waren. Die Kapitäne hatten ihm gesagt, daß sie weder von einer englischen Lady noch von einem Franzosen etwas gesehen oder gehört hätten.
    Seit Jerusa verschwunden war und Joshua Newport mit der Tiger verlassen hatte, hatte es keinen Hinweis, kein Wort von dem Mann gegeben, bei dem sie war, nur das eine schreckliche Blatt Papier mit der schwarzen fleur de lis.
    Am schlimmsten jedoch war, mit welcher Bereitwilligkeit die Leute - dieselben Leute, die seit Jahren zu den Freunden und Bekannten der Familie zählten - Carberrys Anschuldigungen Glauben schenkten. Sein von Schlägen gezeichnetes Gesicht hatte ihm statt Verachtung Mitleid eingebracht. Obwohl Joshua es nicht bedauerte, Carberry verprügelt zu haben, so wie er es verdient hatte, mußte er jetzt zugeben, daß dies nicht sehr klug gewesen war.
    Als Joshua seine Reise angetreten hatte, war er nur fest entschlossen gewesen, seine Schwester zu retten. Carberrys wegen war er jetzt jedoch gezwungen, darüber hinaus die Ehre seiner Familie zu verteidigen. Niemand glaubte, daß Jerusa entführt worden war. Sie war schön, begehrenswert und hatte zu viele Neider, als daß ihr Ruf unbeschadet bleiben könnte, wenn sie verschwand. Es gab Gerüchte, daß sie mit einem reichen jungen Mann aus Boston durchgebrannt sei, und eine andere Geschichte brachte einen bis über beide Ohren verliebten, verheirateten Schiffseigner aus Virginia ins Spiel.
    Aber im Gegensatz zu Joshua hatte keiner gesehen, wie seine Mutter an der Tür zu Jerusas Schlafzimmer gestanden und geweint hatte, und keiner hatte die versagende Stimme seines Vaters beim Gebet vor dem Essen gehört, daß Jerusa gesund zurückkehre.
    Und keiner von ihnen hatte auf das scheinbar endlose Meer hinausgeblickt, gequält von der Angst, daß er seine Zwillingsschwester nie mehr Wiedersehen würde.
    Aber er würde es wissen, es fühlen, wenn Jerusa etwas zugestoßen war. Irgendwie würde er es tief in seinem Innern spüren. Irgendwie...
    „Die Karibik ist ein ziemlich großes Gebiet, Captain Sparhawk“, sagte Harris und kratzte sich den Nacken, „und es gibt viele schöne junge Frauen dort auf den Inseln. Wie sollte ich Ihre entführte Lady erkennen, wenn ich ihretwegen hinfahren würde?“
    „Sie würden sie erkennen“, beantwortete Joshua die Frage des Kapitäns. „Sie ist meine Schwester. Meine Zwillingsschwester“ , fügte er hinzu.

7. KAPITEL
    „Es tut mir leid, Mr. Gericault“, rief Jerusa und hielt ihre Stute an, „aber ich fürchte, wir kommen heute nicht weiter.“
    Michel runzelte die Stirn und wendete sein Pferd. Wenn er unten am Fluß nicht Mitleid mit ihr gehabt hätte, würde sie jetzt nicht diese Forderung stellen.
    „Ich entscheide darüber, Miss Sparhawk, nicht Sie“, sagte er kühl. „Wir haben noch keine Zeit, um Rast zu machen.“
    „Ich bitte Sie nicht um meinetwegen.“ Jerusa seufzte. Niemals hätte sie sich ihm gegenüber so schamlos schwach zeigen dürfen, bis er sich gezwungen fühlte, sie zu trösten. Aber schlimmer noch war, daß es ihr so richtig erschienen war, als er seine Arme so verständnisvoll um sie legte, als wäre nicht er schuld an ihrem Kummer gewesen. „Es geht um meine Stute. Anscheinend beginnt sie zu lahmen.“
    Ehe er befehlen konnte, trotzdem weiterzureiten, glitt Jerusa aus dem Sattel. Ihre Beine waren steif vom langen Ritt. Sie war immer gern geritten, aber nach den letzten drei Tagen hoffte sie, nie mehr einen Sattel sehen zu müssen.
    Sie strich über die samtigen Nüstern des Tieres und flüsterte, um es zu beruhigen, ehe sie sich bückte und das rechte Vorderbein der Stute anhob. „Ohne Licht kann ich zwar nicht viel erkennen, aber ich glaube, sie hat sich einen Stein eingetreten.“ „Ich hatte ja keine Ahnung, daß Sie sich mit Pferden so gut auskennen, ma cherie “, sagte Michel trocken, als er sah, wie selbstverständlich sie mit der Stute umging. Es war zwar unerwartet, doch es gefiel ihm, daß sie sich so um die Bedürfnisse der Stute kümmerte. Vorsichtig ließ sie ihre Hand zum Huf gleiten. „Und dabei habe ich die ganze Zeit die Tiere versorgt.“
    „Vater hat immer darauf bestanden, daß wir uns auch um die Pferde kümmerten, wenn wir als Kinder reiten wollten.“ Behutsam setzte sie den Huf der Stute wieder ab und richtete sich auf.
    Michel war immer noch nicht abgestiegen, aber er hatte ihr auch nicht

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