Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Titel: Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
Vom Netzwerk:
Stimme.
    »Du hast die irritierende Angewohnheit, auf das Offensichtliche hinzuweisen«, antwortete ich und berührte ihn leicht am Arm, um ihn wissen zu lassen, dass ich ihn nur aufzog. Eine der Sachen, die ich am meisten daran liebte, seine Gefährtin und jetzt auch seine Ehefrau zu sein, war, dass ich ihn berühren konnte, wann immer ich wollte – und je öfter ich ihn berührte, desto öfter wollte ich es tun.
    »Schön, dass du es offensichtlich findest«, meinte er. »Vielleicht hatten Gordon und die anderen Walker ihre Gründe dafür, sich fernzuhalten, aber es spielt keine Rolle mehr. Was glaubst du, wer der zweite Walker ist, der Bussard? Jim?«
    »Könnte sein«, sagte ich, während ich intensiv nachdachte. »Aber ich habe keinerlei Medizinmann-Magie, eigentlich sogar das Gegenteil, weil Magie auf mich nicht wirkt wie auf alle anderen. Ich nehme an, er könnte beides
gleichzeitig sein. Es könnte aber auch jemand sein, den wir als Mensch noch gar nicht getroffen haben.«
    »Was hat dich so an der Flussteufel-Petroglyphe aufgeregt?« Er bog zum Campingplatz ab und zog die Karte durch den Leser, um das Tor zu öffnen. »Ich habe nur deinen Schock aufgefangen, sonst nichts.«
    »Erinnerst du dich an den Alptraum, den ich auf der Fahrt zum Horsethief Lake hatte?«, fragte ich. »Da habe ich etwas gesehen, das eine solche Zeichnung hätte auslösen können.« Und dann erzählte ich ihm, woran ich mich von dem Traum noch erinnerte.
    Als ich fertig war, hatten wir unseren Campingwagen erreicht. Adam blieb für eine Weile still, während ich ihm half, Essen für eine unbekannte Zahl von Leuten vorzubereiten.
    »Hast du öfter solche Träume? Über Leute, die du nicht kennst?«
    »Nein. Gewöhnlich reichen die Leute, die ich kenne, vollkommen aus, um mir jede Menge Alpträume zu verursachen, ohne dass ich welche erfinden müsste.«
    Dann zog er sein magisches Telefon heraus.
    Okay, das Telefon ist nicht magisch, aber es kann Dinge, mit denen mein Computer Schwierigkeiten hat.
    »Gut«, sagte er. »Wir haben Empfang. Wie war der Name der Lehrerin? Erinnerst du dich?«
    »Janice Lynne Morrison.«
    Er warf mir einen kurzen Blick zu, weil meine schnelle Antwort ihn offensichtlich ein wenig überraschte. Ich habe normalerweise Probleme damit, mich auch nur an die Namen von Leuten zu erinnern, die ich kennen sollte. Eine beklagenswerte Anzahl meiner Kunden läuft bei
Zee und mir nur unter ›gelbgefleckter Käfer‹ oder ›blauer Bus‹. Ich musste sogar in meine Papiere schauen, um mich an Namen von Leuten zu erinnern, die ich seit Jahren kannte.
    Ich zuckte mit den Achseln. »Entsetzen sorgt dafür, dass so etwas hängenbleibt.«
    Er tippte eine Weile auf seinem magischen Telefon herum. Hätte ich so ein kompliziertes Teil, müsste ich Jesse überallhin mitschleppen, damit sie es bedient.
    »Es gibt eine Janice Lynne Morrison, die an einer Schule in Tigard, einem der Außenbezirke von Portland, die dritte Klasse unterrichtet«, sagte Adam mit einem Stirnrunzeln. Er drehte das Telefon so, dass ich den Bildschirm sehen konnte. Das Gesicht, das mich anschaute, war ziemlich körnig und zu formell.
    »Das ist sie«, sagte ich und mir rutschte das Herz in die Hose. »Wieso träume ich von realen Personen, Adam? Wieso träume ich von ihrem Tod?« Ich umklammerte sein Handgelenk, weil ich mich an etwas Stabilem festhalten musste. »War es ein wahrer Traum? Ich bin kein Wahrträumer. Habe ich die Zukunft gesehen, sollte ich sie irgendwie warnen?« Ich wusste, dass ich faselte, aber ich faselte Adam voll. Es machte ihm nichts aus und er würde nicht glauben, dass ich tatsächlich eine Antwort von ihm erwartete.
    Mit der freien Hand steckte er sein Telefon wieder weg, während ich mich so fest an ihn klammern durfte, wie ich es brauchte.
    »Ich weiß es nicht«, meinte er. »Wir werden es rausfinden. Aber sie ohne weitere Informationen zu warnen, würde nicht viel helfen. Die Leute neigen nicht dazu, Warnungen
über Monster, die sie fressen wollen, allzu ernst zu nehmen. Besonders, wenn vollkommen Fremde die Warnungen aussprechen.«
    »Das stimmt allerdings«, sagte Gordon bedeutungsschwer, während er um den hinteren Teil des Wohnwagens herumkam. »Deswegen müssen diejenigen, die Dinge wissen, immer mysteriös klingen. Es ist wie beim Angeln. Das Geheimnis ist der Köder, die Wahrheit ist der Haken – und deswegen schmerzt sie auch manchmal.«
    »Der Fisch stirbt«, sagte ich trocken.
    »Nicht das Ende, auf das wir

Weitere Kostenlose Bücher