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Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Titel: Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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ein wenig zu erholen. Er hat eine Gehirnerschütterung, aber keine schlimme.« Er räusperte sich. »Fred hat dem Arzt erzählt, Hank wäre hingefallen. Der Arzt schien davon überzeugt, dass ein Rohr oder ein Montierhebel daran beteiligt waren, aber Hank hat auch erklärt, er wäre gefallen. Fred hat ein Auge auf ihn. Benny steht unter Beruhigungsmitteln, seitdem er zum zweiten Mal versucht hat aufzustehen und zu verschwinden. Er scheint ziemlich glücklich.«
    »Also treffen wir euch am Stonehenge? Kojote schien sich ziemlich sicher, dass man etwas für Hank tun kann.«
    »Du sprichst ziemlich beiläufig darüber, dass du Kojote getroffen hast«, sagte er. »Vielleicht haben wir ja beide nur geträumt.«
    »Du bist der Medizinmann«, gab ich zurück. »Du solltest es besser wissen – und auch beiläufig darüber sprechen.« Vielleicht war das nicht fair. »Irgendwann zumindest. Ich bin mit einem Werwolf verheiratet und habe schon die Baba Yaga getroffen. Zumindest fliegt Kojote nicht in einem riesigen Mörser herum.«
    »Die Baba Yaga? Nein, ich will es gar nicht wissen.« Jim seufzte. »Vielleicht sollte ich wieder an die Uni gehen und über Verrückte lehren statt einer davon zu sein. Gut, ich sehe dich und deinen Ehemann dann um Mitternacht am Stonehenge. Die Gedenkstätte ist nach Einbruch der Dunkelheit eigentlich geschlossen, aber ich habe ein paar Kontakte. Heilige Indianerzeremonie funktioniert als Ausrede gewöhnlich ganz gut, aber ich habe noch ein paar andere Asse im Ärmel, sollte es nötig werden.«
     
    Adam lehnte den Wal-Mart ab.
    »In The Dalles gibt es ein Kaufhaus«, sagte er mit einer gewissen Anspannung, als wir die Türen zu dem lagerhausartigen Gebäude durchschritten.
    »Nennt man das immer noch Kaufhaus?«, grübelte ich laut, dann zuckte ich mit den Achseln. »Egal. Wal-Mart ist das Einkaufsparadies der finanziell Eingeschränkten. Und derjenigen, die täglich ihre Kleidung versauen. Mir ist es egal, wenn ich Fünf-Dollar-T-Shirts zerreiße. Und eine Zwanzig-Dollar-Jeans zu zerstören tut weniger weh, als wenn sie achtzig gekostet hat.«
    Er knurrte und ich sah ihn aufmerksam an.
    Die hellen Lichter über unseren Köpfen flackerten und verliehen seiner Haut eine leicht grünliche Färbung. Das war der Effekt der billigen Glühbirnen, aber die Anspannung in seinem Nacken und sein gehetzter Gesichtsausdruck waren etwas anderes. Zu viele Fremde, zu viele Gerüche, viel zu viele Geräusche. Ein Paranoiker – oder ein Alpha-Wolf – hätte vielleicht das Gefühl, dass er nicht sicherstellen konnte, dass ihn an einem Ort wie Wal-Mart niemand überrumpelte.
    »Hey«, sagte ich und blieb stehen. »Wie wäre es, wenn ich hier reingehen würde, während du zum Lebensmittelladen gehst und was zu essen besorgst? Ich kaufe ungestört ein und dann kannst du mich in einer Dreiviertelstunde abholen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich lass dich hier drin nicht allein.«
    »Das einzige Wesen, das mich umbringen will, ist im Fluss«, erklärte ich ihm und bemühte mich, leise zu sprechen. Trotzdem warf mir eine Frau mit Einkaufswagen einen seltsamen Blick zu. »Ich kaufe schon ziemlich lange bei Wal-Mart ein, und bis jetzt wurde ich nie angegriffen.« Ich kniff die Augen zusammen, achtete aber darauf, sein Kinn anzustarren. »Solange es nicht Dämonen, das Feenvolk oder Wassermonster sind, kann ich mich ganz gut um mich selbst kümmern. Ich bin nicht hilflos.« Und plötzlich war es mir unglaublich wichtig, dass er mich nicht wie ein Weichei behandelte, auf das man ständig aufpassen musste – jemand, der herumstand und darauf wartete, gerettet zu werden.
    Offensichtlich sah er es an meiner Miene, denn er atmete tief durch und sah sich um. »Okay. Okay.«
    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Danke.«
    Er küsste mich zurück. Aber nicht auf die Wange. Als ich mich genug erholt hatte, um wieder denken zu können, stiefelte er bereits aus der Tür und alle in Sichtweite starrten mich an.
    Ich wurde rot. »Wir haben gerade erst geheiratet«, verkündete ich, dann fühlte ich mich noch dümmer und eilte davon, um mich zwischen den Regalen zu verstecken.
    Ich schnappte mir vier dunkle T-Shirts und drei Jeans in der richtigen Größe und ging zu den Umkleiden. Die T-Shirts musste ich nicht anprobieren, aber ich kaufe niemals Jeans, ohne sie vorher anzuziehen. Es ist egal, welche Größe drinsteht – manche von ihnen haben einfach eine andere Form als andere.
    Die

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