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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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denn die Terraner nicht weit unter
Ihnen, Thora?«
    »Heute nicht mehr, Perry. Manchmal meine ich sogar, es sei umgekehrt. Hat nicht der
Unsterbliche etwas Ähnliches geäußert?«
    Der Unsterbliche … Plötzlich glaubte Rhodan zu wissen, was Thora bewegte. Der
geheimnisvolle Unsterbliche, das unfaßbare Wesen aus Energie, das auf dem künstlichen Planeten
›Wanderer‹ existierte, hatte den Arkoniden die lebenserhaltende Zelldusche verweigert. Nur Rhodan
und Bully hatten sie erhalten.
    Sein Lächeln war von Bitterkeit durchzogen. »Ich verstehe Sie, Thora, aber ich weiß nicht, ob
der Unsterbliche sich bestechen läßt.«
    Sie wich ein wenig vor ihm zurück. »Nein, Perry, das dürfen Sie nicht denken. Es ist nicht
allein das ewige Leben, das mich lockt. Arkon hat mich so enttäuscht, daß ich schon fast nicht
mehr leben wollte, geschweige denn ewig leben. Nein, ich habe mehr als ein Jahrzehnt Gelegenheit
gehabt, unter Terranern zu sein. Ich habe erlebt, wie sie in diesen dreizehn Jahren das schufen,
wozu wir Jahrtausende benötigten.«
    Rhodan gab keine Antwort. Er spürte, daß die Arkonidin die Wahrheit sagte. Dieses neue Denken
erschien ihm so ungeheuerlich, daß er lange benötigte, um es zu begreifen. Aber schon wieder
meldeten sich Bedenken. »Sie sind Arkonidin, Thora. Natürlich könnten Sie dem Papier nach eine
Terranerin werden, aber im Herzen bleiben Sie das, was Sie sind: eine Arkonidin. Ob dieser
Zustand Sie glücklich werden läßt?«
    Wieder lächelte sie, diesmal fraulicher. Ein weicher Zug war um ihren Mund, und in den
goldenen Augen leuchtete es auf.
    »Glücklich? Warum sollte ich nicht glücklich sein dürfen?« fragte sie und sah an Rhodan
vorbei.
    Da war es ihm, als presse eine Faust sein Herz zusammen. Wie Schuppen fiel es von seinen
Augen, und nur mit äußerster Anstrengung gelang es ihm, sich nichts anmerken zu lassen.
Vorsichtig forschte er in ihrem Gesicht, in ihren Augen – aber er fand keine Bestätigung für
seine ungeheuerliche Vermutung, von der er wußte, daß sie mehr als eine bloße Vermutung war.
    Schon setzte er zu einer Entgegnung an, als die Tür aufgestoßen wurde und Bully mit polternden
Schritten die Zentrale betrat. Für zwei Sekunden verschlug es ihm die Sprache, als er Thora und
Rhodan dicht beieinander in den Sesseln sitzen sah, dann faßte er sich.
    »Alarmübung beendet!« meldete er übertrieben militärisch. »Ich habe die nächste für heute
abend festgesetzt. Die Leute kennen die TITAN nun fast besser als ihre eigenen Hosentaschen.«
    Rhodan erwachte wie aus einem Traum. Geistesabwesend sah er Bully an und nickte. »Schon gut,
Bully. Nächste Übung heute abend.«
    Bully blieb stehen.
    »Ist etwas?« fragte er besorgt.
    Rhodan lächelte. »Nein, es ist nichts – wenigstens nichts, was dich beunruhigen
sollte.«
    »Aha!« machte Bully, der nicht das geringste begriff. Er warf Thora einen schnellen Blick zu,
schüttelte den Kopf und ging wieder. Mit einem Ruck schloß er die Tür. Seine Schritte verhallten
auf dem Gang.
    Rhodan wandte sich wieder Thora zu. Die Stimmung war verflogen. Ihr Mund war so streng wie
immer, und in ihren Augen fehlte das helle Leuchten, das Rhodan den ersten Hinweis gegeben hatte.
Nun war sie wieder die Thora, die er kannte. Aber er wußte jetzt, daß es noch eine andere Thora
gab, auf die man achten mußte.
    Eine Thora nämlich, die ein Herz besaß.
    Gucky und Noir kehrten von ihrem letzten Einsatz erst gegen Abend ins Schiff
zurück.
    Ihr erster Weg führte sie zu Rhodan, der in der Messe saß und mit Thora, Crest, Bully und den
Mutanten das Abendessen einnahm. In einer Ecke saßen Leutnant Tifflor und Frank Haggard bei einem
Schachspiel.
    Der Mausbiber salutierte und ließ sich auf sein Hinterteil nieder.
    »Sondereinsatz beendet!« meldete er. »In den letzten zwei Wochen wurden alle auf Zalit
befindlichen Mooffs, soweit wir sie aufspüren konnten, behandelt. Der Zarlt läßt alle außer
Gefecht gesetzten Mooffs in seinen Palast bringen, wo sich die Wissenschaftler vergeblich die
Köpfe über die Ursache dieser Seuche zerbrechen. Bisher wurde noch kein einziger Behälter
geöffnet. Wahrscheinlich wartet man auf Anweisungen jener, die hinter der ganzen Verschwörung
stecken.«
    »Was ist mit den Schiffen der Raumflotte?« fragte Perry.
    Gucky zuckte mit den Schultern. »Soweit es uns möglich war, haben wir auch sie kontrolliert
und die Mooffs ausgeschaltet. Natürlich kehren immer wieder

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