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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gehirnwellenmusterkarten an den Ausweisen, füllten sie mit schriftlichen Angaben aus und
stapelten sie.
    Im Hintergrund saßen Zaliter an primitiv gearbeiteten Tischen und unterhielten sich. Einige
lasen. Links, so erkannte Calus, hatte man eine Nische durch gespannte Tücher abgeteilt. Was
dahinter war, konnte er nicht erkennen. Einmal nur kam ein Mann unter den Tüchern hervor und
sagte zu einem Zaliter: »Die Geräte sind einsatzbereit. Wenn Sie meinen, können wir
beginnen.«
    »Gut.«
    Der angesprochene Zaliter betrachtete Calus mit einem undefinierbaren Blick. Dann redete er
ihn an: »Sie werden begriffen haben, was geschehen ist, Calus. Wir haben einen Doppelgänger an
Ihren Platz gesetzt. Sie sind in unserer Gewalt und werden erst dann wieder frei sein, wenn wir
unser Ziel erreicht haben. Es wird sehr viel von Ihnen abhängen, wann das sein wird. Geben Sie
uns freiwillig alle gewünschten Informationen, oder werden wir es mit sanftem Druck versuchen
müssen?«
    Calus war der festen Überzeugung, Rebellen in die Hand gefallen zu sein. Vielleicht wurden sie
von Wesen unterstützt, die von anderen Welten stammten und über parapsychische Eigenschaften
verfügten. Auf die Idee, es mit den gefürchteten Terranern zu tun zu haben, kam er vorerst noch
nicht.
    »Fragen Sie«, sagte er gelassen. »Was ich sagen darf, werden Sie erfahren. Den
Rest …«
    »Um den Rest machen Sie sich keine Sorgen«, versicherte ihm der Zaliter, der kein anderer als
Rhodan selbst war. »Wir werden Ihre Gesundheit nicht schädigen, denn unsere Methoden der
Hypnoseverhöre sind absolut ungefährlich. Erste Frage: Wieviel Bürger wurden bisher rekrutiert
und wohin hat man sie gebracht?«
    Calus schloß die Augen zu Schlitzen. »Das ist eine Frage, deren Beantwortung ich verweigere.
Im übrigen darf ich Sie darauf aufmerksam machen, daß Sie einen Admiral Arkons entführten und mit
schlimmster Bestrafung rechnen müssen. Wenn Sie mich freilassen, will ich gern versuchen, meinen
Einfluß geltend zu machen.«
    Rhodan schüttelte den Kopf und sah zu den Männern in der Ecke hinüber. Er lächelte nun nicht
mehr. »Marshall, nehmen Sie sich dieses Admirals an.«
    Während der Telepath sich auf Calus konzentrierte, schritt durch die Straßen Tagnors ein Mann,
der die Aufgabe hatte, die ersten Befehle des falschen Calus zu testen.
    Es war der japanische Mutant Tako Kakuta, ein Teleporter. Niemand hätte in der etwas kleinen
und schlanken Gestalt einen Terraner vermuten können, denn Tako war dank der Spezialbehandlung zu
einem echten Zaliter geworden. Seine ehemals schwarzen und straffen Haare waren verschwunden.
Statt dessen schmückte eine Mähne kupferfarbener Haare sein Haupt. Der grünliche Oxydationseffekt
ließ sich auch erzielen. Tako brauchte nur den Kopf schief zu halten, und schon brachen sich die
Strahlen der Riesensonne Vogas in seltener Pracht in den beigefügten Mikrokristallen des
künstlichen Haares.
    Tako schlenderte durch die Straßen wie jemand, der nichts zu tun hatte. Er sah nur wenige
Zaliter in seinem Alter. Entweder waren sie bereits unterwegs nach Arkon, oder sie hatten sich
versteckt. Mehr als einmal gelang es ihm, Suchkommandos aus dem Weg zu gehen. Diese Kommandos
wurden meist von arkonidischen Offizieren angeführt und setzten sich aus Robotern oder
zalitischen Soldaten zusammen.
    Viel Erfolg hatten diese Kontrollen nicht mehr. Ein Zaliter mußte schon verrückt sein, wenn er
sich so offen auf die Straße wagte – vorausgesetzt, er stand im richtigen Alter. Ältere
Männer gab es noch genügend, aber die hatten noch nichts zu befürchten.
    Als die öffentlichen Lautsprecher die tägliche Rede des Admirals ankündigten, begab sich Tako
in ein Restaurant. Er setzte sich an einen freien Tisch und bestellte den üblichen Wein, der
unter der Riesensonne besonders gut gedieh.
    Vom Bildschirm herab blickte ihm bald darauf das bekannte Gesicht Calus' entgegen.
    Er vernahm einige unterdrückte Flüche, aber dann übertönte die Stimme des Arkoniden alles
Geflüster.
    Tako betrachtete Calus und mußte sich eingestehen, daß selten eine Täuschung so gut gelungen
war wie diese. Calus war Calus, daran gab es nichts zu rütteln. Selbst die Stimme war die
gleiche, ebenso die Ausdrucksweise und Betonung. Auch die Handbewegungen, die wichtige Stellen
der Rede unterstrichen, hatte Osega so gut studiert, daß die Täuschung vollkommen wurde.
    »… ergeht hiermit der Befehl, daß sich

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