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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die Mattscheibe
war von ruhigem, glühendem Rot erfüllt. Bevor Ron sich noch darüber klarwerden konnte, was das
bedeutete, sagte eine unpersönliche Stimme: »Ich habe Ihnen ein wenig Arbeit abgenommen,
Terraner. Ich hoffe, ich kann noch mehr für Sie tun.«
    Ron zuckte zusammen. Er kannte die Stimme. Sie wurde von einem mechanischen Gerät erzeugt, von
einem Sprachtransformer. Und der Transformer war entweder alt oder von geringer Qualität. Er
hatte das gleiche Gerät schon einmal gehört.
    Im Verkaufsladen des Händlers von Laurel.
    »Sprechen Sie«, antwortete Ron gepreßt. »Ich höre.«
    »Sie sind heute nacht ein paar Augenblicke zu spät gekommen«, fuhr die Stimme fort. »Ich war
vor Ihnen zur Stelle. Ich glaube, das ist besser so. Ich bin sicher, daß Sie ohnehin nichts
hätten ausrichten können. Wie hätten Sie unter den vielen den richtigen Mann finden wollen?«
    Ron stellte eine Gegenfrage. »Wie haben Sie ihn gefunden?«
    »Wir Leute von Laurel haben ein paar besondere Fähigkeiten. Als dieser Mann meinen Laden
betrat, dachte er voller Erleichterung daran, daß die Installation des Abhörgeräts in Ihrem
Leihwagen schließlich doch erfolgreich war. Es macht mir keine Schwierigkeiten, so etwas zu
verstehen. Und wenn Sie den Aufbau von Gedankenimpulsen kennen, dann begreifen Sie sicherlich,
wie leicht ich erkennen konnte, daß er selbst es war, der das Gerät eingebaut hatte.«
    Ron war überrascht. »Sie meinen – der Mann aus der Verteilerstation nahm selbst an dem
Überfall teil?«
    »Ja, natürlich. Wie hätte ich ihn sonst wiedererkennen können?«
    Ron zögerte.
    »Moment mal«, antwortete er dann. »Das verstehe ich nicht. Wie hätten Sie ihn
sonst …«
    »Ich war selbst nicht in der Nähe, als der Angriff erfolgte«, unterbrach ihn die Stimme. »Aber
meine Mokokis schwammen hinter dem Fenster hin und her. Sie sahen die Eindringlinge, und ich
brauchte mir nachher nur die Gesichter anzusehen, die sie schnitten, um ein genaues Bild von
jedem Angreifer zu bekommen. Natürlich bekam ich vier Gesichter zu sehen. Ich wußte nicht,
welches von ihnen dem richtigen Mann gehörte. Also fuhr ich zur Station und beobachtete eine
Weile. Ich habe ein sehr gutes Gedächtnis. Der Rest war nicht mehr schwer.«
    Ron schwieg nachdenklich.
    »Das war übrigens, was ich Ihnen ans Herz legen wollte«, fuhr die Stimme fort. »Auch Ihr
Mokoki hat die Angreifer gesehen. Sie finden in einer der Schubladen seines Behälters ein Futter,
das den Namen Aaki trägt. Geben Sie es ihm einmal jede Viertelstunde, und er wird anfangen, alle
Gesichter zu schneiden, die er in den letzten zehn Tagen gesehen hat.«
    »Danke«, antwortete Ron zerstreut. »Das ist wirklich ein guter Rat. Übrigens …«
    »Ja?«
    »Ich verstehe immer noch nicht, warum Sie den Mann getötet haben?«
    »Ich hatte noch einen gewichtigen Grund. Er war derjenige, der blindlings auf meine Glaswand
schoß. Er dachte keine Sekunde daran, in welche Gefahr er mich dadurch brachte.«
    In diesem Augenblick erlosch das rote Leuchten des Bildschirms. Ron hatte noch eine Frage auf
der Zunge. Aber dazu war es zu spät. Der Laurelianer hatte nicht mehr verraten wollen.

18.
    Die Kaulquappe K 3605 war mit allen Geräten ausgerüstet, die Nike Quinto zur
Verfolgung des Roboters Thekus brauchte. Eine halbe Stunde nach dem Start, in zweihunderttausend
Kilometern Entfernung von Arkon II, meldete sich Thekus zum erstenmal wieder.
    Die Lage schien unverändert – abgesehen davon, daß Thekus sich jetzt nicht mehr bewegte.
Man hatte ihn von dem Raumschiff fortgebracht. Nike Quinto veranlaßte eine rasche, vorläufige
Peilung und ermittelte, daß das Versteck auf der Nordhalbkugel des Planeten, und zwar im Sektor
01-01.110, liegen mußte. Das begrenzte das abzusuchende Gebiet von vornherein auf eine Fläche von
weniger als fünf Millionen Quadratkilometer. Das war nicht mehr als ein Hundertachtundzwanzigstel
der gesamten Planetenoberfläche. Außerdem konnte Nike Quinto seine Peilgeräte noch beliebig oft
einsetzen und den Kreis enger ziehen.
    Nike Quinto hatte seinen Plan inzwischen ein wenig geändert. Kurz nach dem Start von Arkon I
hatte er der Bordpositronik seiner Kaulquappe ein paar Aufgaben zum Rechnen gegeben. Die
Ergebnisse lagen inzwischen vor. Die Positronik hatte Kurs und Geschwindigkeit des feindlichen
Schiffes mit verschiedenen anderen Beobachtungsgrößen kombiniert und war zu dem Schluß gekommen,
daß der Gegner in

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