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Silberband 033 - OLD MAN

Titel: Silberband 033 - OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Universum,
aber niemals in einem Gebilde, wie OLD MAN es war, hätte vorkommen dürfen.
    Viele Terraner des 25. Jahrhunderts hätten wahrscheinlich überhaupt nicht erfaßt, welchem
Zweck dieser Raum diente, denn sie kochten prinzipiell nicht selbst, darum enthielten ihre
Wohnungen keine Küchen, sondern nur sogenannte Anforderungszentralen, in denen man aus einem
Angebotsspeicher die gebotenen Gerichte entnehmen und über Rohrpost bei der Versorgungszentrale
bestellen konnte.
    Nur wenige Millionen bedienten sich dann und wann der altväterlichen beziehungsweise
altmütterlichen Methode und bereiteten sich ihre Mahlzeiten selbst – aus Bestandteilen, die
im rohen Zustand angeliefert wurden.
    Gucky selbst gehörte zwar nicht zu ihnen, aber in Bullys Bungalow am Goshun-Salzsee und auch
in der Villa Allan D. Mercants gab es solche snobistischen Einrichtungen.
    Darum konnte der Mausbiber sowohl den Elektroherd als auch die Arbeitsplatte, den Kühlschrank
und die verschiedensten Küchenmaschinen identifizieren.
    Gedankenlos ließ er einen Pfeifkessel telekinetisch durch die Luft schweben, öffnete und
schloß die Türen des Küchenschrankes und formierte mit Brotschneidemaschine, Durchschlag,
Nudelholz und Schneebesen eine seltsame, fliegende Prozession, die schließlich scheppernd und
klirrend im Spülbecken landete.
    Mißtrauisch beäugte er eine Eieruhr. Das war etwas, dessen Zweck er nicht kannte.
Kopfschüttelnd beobachtete er den rieselnden Sand.
    »Komisch!« murmelte er. »OLD MAN scheint selbst ein Snob zu sein!«
    Er legte die Eieruhr so behutsam auf den Tisch, als fürchtete er, sie könnte explodieren.
Danach hoppelte er zum Kühlschrank und inspizierte dessen Inhalt.
    Staunend zog er ein reifbedecktes Paket aus dem Gefrierfach, kratzte den Reif fort und stieß
einen Pfiff aus.
    »Junge Nancy-Karotten«, las er auf der Verpackung.
    Darunter stand, mit einem Magnetschreiber geschrieben:
    »Für Gucky!«
    Unwillkürlich blickte er sich um, ob der Schreiber dieses Hinweises etwa plötzlich
auftauchte.
    Aber natürlich konnte niemand kommen.
    Der das geschrieben hatte, war seit über 50.000 Relativjahren tot …
    Der Mausbiber schneuzte sich gerührt. Die Rührung hinderte ihn jedoch nicht daran, das Paket
aufzureißen und seinen Inhalt in den Entfroster zu schütten. Innerhalb von fünf Minuten konnte er
die aufgetauten und auf zwanzig Grad plus erwärmten Karotten herausnehmen. Er verstaute sie in
den Außentaschen seiner Kampfkombination, öffnete den Helm und steckte sich einige in den Mund,
und teleportierte, mit vollen Backen kauend.
    Er materialisierte mitten in gelbbraunem Steppengras – in Steppengras der Erde …
    Vor Schreck erstarrt, hockte er einige Minuten lang reglos da. Sogar das Kauen hatte er
eingestellt, wenn auch als letzte sichtbare Tätigkeit, und als die Erstarrung wich, war der
Nagezahn das erste, was sich an ihm wieder bewegte.
    Eine halbierte Karotte fiel zu Boden.
    Gucky merkte es nicht einmal, obwohl er bei Karotten normalerweise keinen Krümel verderben
ließ.
    Ein heißer, trockener Wind spielte mit den etwas längeren Haaren zwischen den Ohren. In etwa
hundert Metern Entfernung ragten die kahlen Äste und Stämme eines kleinen Schirmakazienhaines in
die bleischwer drückende Luft. Vereinzelte stachlige Büsche zitterten im Wind. Die Sicht auf den
Horizont wurde von einer Kette kahler, tiefzerklüfteter Berge versperrt.
    »Serengeti-Steppe«, murmelte der Mausbiber nachdenklich.
    Vor vielen Jahren hatte er zusammen mit Julian Tifflor und Ras Tschubai eine Fotosafari durch
das afrikanische Territorium Terras unternommen. Das riesige Schutzgebiet in und um die Serengeti
war ihm am besten in der Erinnerung geblieben.
    Und hier, auf dem Oberdeck der Hangarplattform eines Riesenroboters, sah es genauso aus.
    »Fehlt bloß noch, daß eine Herde Gnus vorbeidonnert«, sagte er zu sich selbst.
    Als hätte er damit eine Art Zauberformel ausgesprochen, verspürte er plötzlich eine
Erschütterung des Bodens. Tausende harter Hufe schienen gegen den harten Steppenboden zu
trommeln.
    Zur Rechten wirbelte eine gewaltige Staubwolke empor, kam näher – und dann schälten sich
aus dem Staub die Umrisse galoppierender Pferde.
    Pferde …?
    Nein, keine Pferde!
    Gucky erkannte an den rasch näherkommenden Tieren die charakteristischen Buckelrücken, nach
innen gebogenen Hörner und gedrungenen Leiber von Gnus. Dazwischen bewegten sich wesentlich
graziler

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