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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Beobachter in einem
superschnellen Raumschiff darauf zu. Die außerhalb liegenden Kugelsternhaufen und das von
glühendem Wasserstoffgas erfüllte Zentrum verschwanden aus der Bildfläche, die Spiralarme lösten
sich in Millionen Einzelsterne auf.
    Dieses Bild wurde abgelöst von dem Bild eines Planeten.
    Roi Danton dachte an den Planeten New Luna in dem System von Jellicos Stern. Er dachte an den
Riesenroboter OLD MAN und an Ballungen von Hypnokristallen, die sich unheimlich langsam auf die
Stadt Jelly-City herabsenkten.
    Die nächsten Bilder zeigten versklavte Menschen, Kolonisten Terras, die sich auf New Luna
angesiedelt hatten und nun von den hypnosuggestiven Schwingungen der Kristallagenten zu stupiden
Automaten abgerichtet wurden.
    Danach erschienen auf dem Schirm die Bilder von dem Vorstoß der terranischen Raumschiffe in
die Große Magellansche Wolke, die Entdeckung von Danger I und das Bombardement von Modula II.
    Zum Schluß konzentrierte sich Roi wieder auf das Bild der heimatlichen Milchstraße.
    Dann riß er sich die Kontakte vom Kopf und blickte den Kommandanten der Gurrads fragend
an.
    Der Löwenmähnige sagte etwas, das wie ›Trikort‹ klang.
    Roi Danton vermutete, daß es der Name des Gurrads war, und diese Vermutung erwies sich später
als durchaus richtig.
    »Nur zu, mein Freund Trikort!« forderte er ihn auf. »Du hast mich empfangen, nun laß deine
Gedanken sehen!«
    Der Gurrad begriff.
    Er steckte seine Waffen ein und trat vor. Ohne noch länger zu zögern, zog er das Kabel auf
seiner Seite einige Meter aus der Spulenöffnung und legte sich die Kontakte an.
    Gespannt blickte Roi Danton auf den Gedankenschirm.
    Gleich würde er wissen, ob sich eine Verständigung mit den Guerillakämpfern der Großen
Magellanschen Wolke ergab oder nicht.
    Zuerst erschienen die verschwommenen Umrisse der Milchstraße, wie sie von der Großen
Magellanschen Wolke aus zu sehen war. Das Bild war nicht so genau wie jenes, das der
Gedankenaufzeichner nach Rois Vorstellungsinhalten reproduziert hatte. Doch das erschien
verständlich; die Gurrads kannten die Milchstraße eben nur aus großer Entfernung, und der
Guerillakrieg gegen die Perlians und ihre Kristallagenten würde ihnen wenig Zeit für
astronomische Studien gelassen haben.
    Plötzlich schwebte über der flimmernden Projektion der Milchstraße jenes Kennzeichen, das die
Terraner in roter Farbe auf ihren Helmen trugen: die beiden parallel zueinander stehenden
Längsbalken, die zum Rand des Helmes spitz zuliefen.
    Das Bild versank.
    Dafür tauchte nun die Projektion der Großen Magellanschen Wolke auf, und sie war so exakt, daß
Roi augenblicklich mit Sicherheit wußte, daß die Gurrads ihre heimatliche Zwerggalaxis
genauestens kannten. Die Vermutung, in den gejagten und jagenden Guerillakämpfern die ehemaligen
Herren der Großen Magellanschen Wolke oder gar beider Wolken vor sich zu haben, wurde fast zur
absoluten Gewißheit.
    Dann bildete sich das Symbol der Gurrads über der Projektion der Zwerggalaxis aus: der rote
Ball – oder was immer es auch darstellen sollte – und der Pfeil, der mitten
hindurchstieß.
    Roi Danton verstand.
    Trikort wollte ausdrücken, daß die Terraner in ihre Milchstraße gehörten, während die Große
Magellansche Wolke die alleinige Domäne der Gurrads war.
    Leider war das noch nicht alles.
    Die nächsten Gedankenbilder zeigten eindeutig terranische Raumsoldaten, die den Gurrads ihre
Waffen auslieferten und mit erhobenen Händen in die Gefangenschaft gingen.
    Erregt trat Roi zum Gedankenzeichner und riß sein Kabel hervor. Er legte sich die Kontakte an
und ließ ein anderes Bild auf dem Projektionsschirm entstehen: Gurrads und Terraner, die Schulter
an Schulter standen und ihre Strahlwaffen auf eine grünlich flimmernde Kristallballung
richteten – der Ausdruck einer erstrebten Waffenbrüderschaft.
    Trikort knurrte zornig.
    Rois Gedankenprojektion verschwand. Dafür tauchte ein großer Saal auf, dessen Sitzflächen in
der Art eines Amphitheaters angeordnet waren. Waffenlose Terraner wurden von den bewaffneten
Gurrads in den Saal geführt und zu einer Tribüne geleitet, auf der einige Gurrads mit grauen
Mähnen saßen und würdevoll auf die Terraner herabblickten.
    Anscheinend wollte der Kommandant damit ausdrücken, daß er nicht zu Entscheidungen über das
Schicksal der Terraner berechtigt sei, sondern daß diese sich zuerst einmal bedingungslos
unterwerfen mußten und später ihre

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