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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Jacke des Fremden auf und zog das Hemd auseinander.
    »Da Sie sich nicht ausweisen wollen, bin ich leider gezwungen, die nächste Polizeistation zu verständigen!« sagte der Roboter deutlich, zog seine metallenen Extremitäten ein und schwirrte aus dem Raum.
    Plötzlich schien das Chaos auszubrechen.
    Drei fremde Männer standen in dem Raum. Einer von ihnen sah in die Richtung des davonschwebenden Robots, dann flog ein Briefbeschwerer, der die Form eines altertümlichen Systemraumschiffes hatte, quer durch das Zimmer und schmetterte gegen den Robot.
    Es gab eine klirrende Erschütterung, dann eine Reihe kleinerer Explosionen. Dann verschwanden alle Fremden.
    Die Tochter des Mediziners stürzte ins Zimmer. Ihr Vater hielt sich schwankend an einem Bügel des Untersuchungstisches fest, dessen Polsterung noch warm war von einem Körper mit deutlich erkennbarer Übertemperatur.
    »Was war das, Vater?« fragte sie und begann zu schluchzen.
    Gianni Degosciu zog ihren Kopf an seine Brust und streichelte sie mechanisch. Er sagte leise: »Das war ein Toter, der zurückgekehrt ist unter die Lebenden. Er wurde ein zweites Mal geboren, und gleich nach der seltsamen Geburt begann er zu sterben. Er wird nicht mehr lange leben können.«
    Er biß sich auf die Unterlippe, dann beschloß er, sich bei einem großen Glas Grappa zu sammeln. Noch ehe er reagieren konnte, summte der Interkom auf.
    Gianni saß in seinem Schreibtischsessel, hatte vor sich das halbleere Glas und sagte gerade erschöpft und etwas wütend: »Hören Sie zu … Ich habe nicht das geringste Interesse, Ihnen etwas zu verschweigen. Ich bin schließlich selbst betroffen.«
    Die Maschine hatte Alarm gegeben. Für diesen Zweck war sie mit einem Spezialprogramm versehen worden, seit ein rabiater Patient trotz mehrfacher Aufforderung, sich auszuweisen, inkognito bleiben wollte und Gianni bedrohte. Damit hatte er nur erreicht, daß sein Inkognito von den Reportern aufgedeckt wurde und Gianni ihn mit sardischem Stolz nicht einmal eines Blickes gewürdigt hatte, als man ihn abführte. Ein anderer Mediziner hatte dann die Operation gewagt – und hatte die Aufgabe nicht gut gelöst.
    »Das wissen wir, Doktor. Wir fordern Sie auch nicht auf, sondern wir bitten Sie, uns alles noch einmal zu erzählen. Es beweist sich immer wieder, daß bei der ersten Befragung wichtige Einzelheiten vergessen werden.«
    Gianni langte nach dem Grappa-Glas und fragte seufzend: »Ist der Alarm eigentlich schon durch?«
    Der Polizeichef von Cagliari nickte. »Selbstverständlich«, sagte er mit Nachdruck. »Direkt nach Imperium-Alpha. Wir haben entsprechende Anweisungen erhalten.«
    Die Robotanlage hatte schneller reagiert als die vier Mutanten. Der Alarm war an die nächste Polizeidienststelle gegangen. Als der Interkom summte, meldete sich der Arzt und sagte, daß vier der gesuchten Mutanten eben in seiner Ordination gewesen und jetzt verschwunden seien.
    Der Polizist hatte kommentarlos genickt und sofort den Text, den Gianni sprach, weitergeleitet.
    Die Positronik übermittelte ihn an das Großgerät in Cagliari, das einen Alarm im Büro des Chefs auslöste, die Wichtigkeit sofort erkannte und selbständig die Meldung weiterleitete in die Zentrale in Rom. Das waren schon zwei Sekunden Verzögerung. Von Rom via Satellit nach Terrania City dauerte es noch einmal eine Sekunde, und vier Sekunden nachdem Gianni den Text seiner Meldung beendet hatte, lag die gesamte Meldung, versehen mit den computereigenen Zusätzen, in dem betreffenden Büro, in dem Rhodan mit seinen Freunden saß.
    Der Polizeichef nickte Gianni zu und fragte: »Sie wurden also von Ihrer Tochter gerufen. Was sagte sie?«
    Gianni trank den Grappa aus und berichtete: »Meine Tochter öffnete die Tür und rief: ›Vater, dort!‹ Dann sagte sie nichts mehr.«
    »Hatten Sie den Eindruck, daß …?«
    »Nein!« sagte Gianni Degosciu.
    Perry Rhodan hob die Hand und nickte Sandal zu, der in diesem Augenblick den Raum betrat.
    »Ausgerechnet Sardinien!« sagte der Großadministrator. »Ausgerechnet dort!«
    Atlan bemerkte etwas spitz: »Was hast du gegen Sardinien? Es lebt sich dort angenehm! Außer wenn man im Hafen von Olbia, dem römischen Ulbia, vergiftet wird.«
    Deighton fragte in völliger Unkenntnis der Sachlage: »Sie waren auf Sardinien, Atlan? Auf Urlaub?«
    »So kann man es nennen«, antwortete der Arkonide trocken und überlegte indessen, wie sie am geschicktesten vorgehen konnten. Inzwischen waren sämtliche

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