Silberband 066 - Kampf der Paramags
sich wenige Meter über den Höhlenboden erhoben, von den Felswänden abstanden und wie Stalaktiten von der Decke hingen.
Hier lagen keine Geheimnisse verborgen. Sie mußten sich tiefer in das Reich der Paramagnetiseure vorwagen, mußten Gebiete erforschen, die noch von keinem Asporco betreten worden waren.
Als sie das Ende der Höhle erreichten und die letzten Ruinen hinter sich ließen, sahen sie sich plötzlich einer Panzerschleuse gegenüber.
Die Panzerschleuse bestand aus massivem Metall, war kreisrund und durchmaß an die fünf Meter. Während sich Betty Toufry und Tama Yokida vergeblich bemühten, den Öffnungsmechanismus telekinetisch zu betätigen, durchdrang Wuriu Sengu mit seinen Blicken die Barriere.
»Das Schott besteht aus gut zwanzig Schichten verschiedener Legierungen und ist einen Meter dick«, berichtete er, nachdem er die Panzerschleuse durchleuchtet hatte. »Aber es wurde überhaupt kein PEW-Metall darin verarbeitet.«
Die anderen Mutanten nickten dazu.
Son Okura sprach aus, was sie dachten: »Das Panzerschott weist nicht die geringste Emission einer Paradox-Intelligenz auf. Inmitten des starken Strahlungsfeldes wirkt es kalt und tot.«
Von den anderen kaum beachtet, war Tako Kakuta teleportiert. Knapp eine Minute nach der Entmaterialisierung verstofflichte Kakuta wieder vor seinen Kameraden.
»Hinter diesem Schott liegt eine Höhle, die dieser aufs Haar gleicht«, berichtete er. »Ein Ruinenfeld, das sich über die gesamte Höhlenfläche erstreckt. Und dieser Panzerschleuse gegenüber liegt eine weitere, die den Zugang zur nächsten Höhe versperrt. Wir können die folgende Höhle mit gutem Gewissen überspringen.«
Tako Kakuta teleportierte mit seinen Kameraden in die übernächste Höhle. Die Mutanten mußten jedoch erkennen, daß sie auch hier dem Geheimnis des Meteoriten nicht näher kommen würden. Denn auch in dieser dritten Höhle befand sich nur ein ausgedehntes Ruinenfeld.
Allerdings versperrte den Weg aus dieser Höhle keine Panzerschleuse, insgesamt führten auf der gegenüberliegenden Seite drei fächerförmig auseinanderlaufende Röhrentunnel tiefer in den Meteoriten.
Den Mutanten drängte sich unwillkürlich die Frage auf, welchen Zweck die Panzerschleusen eigentlich erfüllen sollten.
»Für die Paramags stellen sie kein Hindernis dar«, meinte Ralf Marten, »denn sie können sie entlang den PEW-Adern einfach umgehen.«
»Es wäre möglich, daß die Erbauer die Schotte errichteten, um im Falle einer kosmischen Katastrophe zu verhindern, daß die Atmosphäre aus den inneren Bezirken entweicht«, vermutete Betty Toufry. »Das würde auch erklären, warum man für die Panzerschotte nicht das ursprünglich weiche und weniger widerstandsfähige PEW-Metall verwendet hat.«
Die Mutanten hielten sich nicht länger mit Spekulationen über die Bedeutung der Panzerschleusen auf; vor ihnen lagen wichtigere Aufgaben.
Sie beschlossen, den mittleren der drei Röhrentunnel zu benutzen. Und das nicht nur, weil er mit seinen vier Metern Durchmesser größer als die beiden anderen war, sondern weil er in gerader Linie zum Kern des Meteoriten zu führen schien.
Schon nach wenigen Schritten stellten sie fest, daß sie sich dem bewohnten Gebiet des Meteoriten näherten. Durch die Metallverkleidung des Tunnels strahlten verschiedenartige Wärmequellen hindurch, die auf energieleitende Verbindung und auf Kraftmaschinen schließen ließen.
Je tiefer sie in den Tunnel eindrangen, desto seltener wurden auch die Zerfallserscheinungen und Ablagerungen. Schon zweihundert Meter hinter der Ruinenstadt kamen sie zum ersten Querkorridor.
Hier schien das eigentliche Reich der Paramags zu beginnen. Der Tunnel war nicht mehr mit Metall ausgekleidet, sondern bestand aus behauenem Fels. Und die acht Mutanten machten eine überraschende Entdeckung.
Bisher hatten sie nur beobachtet, wie Paramags die natürlichen PEW-Vorkommen für die Paratransdeformation benutzten.
Plötzlich standen sie jedoch vor einer dreieinhalb Meter durchmessenden Fläche aus purem PEW-Metall, deren Oberfläche spiegelglatt und nach außen gewölbt war. Das war der erste Beweis dafür, daß die Paramags den Parabio-Emotionalen-Wandelstoff für ihre Zwecke verarbeiteten und formten.
Noch bevor sich die Mutanten fragen konnten, wozu dieses für paramagsche Verhältnisse riesige PEW-Auge dienen mochte, verstofflichte ein Paramagnetiseur inmitten der vorgewölbten Kreisfläche. Als seine Ultraschallsinne die fremden Eindringlinge
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