Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne
letzten Beweis, dann gebe ich den Befehl, mit den Fremden gegen die Insektenwesen zu kämpfen.«
»Was willst du?«
»Der Dunkelhäutige soll zusammen mit mir zum Tal im Norden eilen und mir die Pflanzen und die Insektenwesen zeigen. Für ihn kann das kein Problem sein.«
»Ich werde es ihm ausrichten«, antwortete Seem Allag. »Ich bin sicher, dass er einverstanden ist.«
»Teufel auch«, sagte Fellmer Lloyd beunruhigt. »Ausgerechnet jetzt.«
Er schaltete das Funkgerät ein. Ras Tschubai meldete sich sofort. Der Telepath erläuterte ihm die Lage.
»Ich komme«, verkündete der Teleporter. Im nächsten Moment schon materialisierte er an Bord des Shifts. Er fuhr fort, als sei nichts geschehen: »Hon-Tuang kann die Ploohns für einige Zeit allein beherrschen. Er wird sich melden, wenn es kritisch wird.«
Fellmer Lloyd deutete auf die Eisschollen. Eine kleine Gestalt mit gelblich weißem Fell war zwischen ihnen erschienen. Sie winkte ihnen zu. Ras teleportierte erneut. Obwohl er bereits alles wusste, ließ er sich von Seem Allag unterrichten. Er wollte nicht, dass die Phäbäer erfuhren, dass Lloyd ihre Gedanken erfassen konnte. Das Wissen um diese Fähigkeiten hätte die Phäbäer unnötig belastet.
Zusammen mit Allag verschwand Ras zwischen den Eisschollen. Er stand wenig später dem Hohen Achmil gegenüber, einem alten Phäbäer mit rostrotem Fell und erheblichem Fettansatz im Nacken und an den Hüften.
Achmil blickte den Terraner unsicher an. Er hatte Angst, mochte das jedoch vor den anderen Männern seines Volks nicht zeigen.
»Es ist völlig gefahrlos«, beteuerte Ras Tschubai. Er streckte dem Phäbäer die Hand entgegen. Zögernd legte Achmil die seine hinein. Im gleichen Moment verschwanden er und der Teleporter. Sie rematerialisierten etwas unterhalb des Bergsattels im Tal der Ploohns. Achmil schnaufte so laut vor Überraschung, dass Ras es hören konnte. Er lief neben dem Terraner her durch den Schnee. Deutlich waren die Zerstörungen zu sehen, die der Kampf mit den Ploohns verursacht hatte. Einige tote Insektenwesen lagen auf dem Boden.
»Geh nicht zu dicht heran«, sagte Ras warnend. »Es ist zu warm. Reelahg Layzot hat die Wärme nicht ertragen.«
Achmil blieb stehen. »Jetzt weiß ich, dass Seem Allag die Wahrheit gesagt hat«, gab er zu. »Doch lass uns noch etwas bleiben. Ich möchte mehr sehen.«
***
Sergeant Hon-Tuang lag auf dem Boden und zielte mit seiner Waffe nach unten. Er schoss nicht, war aber bereit, es sofort zu tun, falls es nötig werden sollte. Er überlegte, was die Ploohns unternehmen würden. Er kam zu dem Schluss, dass sie früher oder später andere Stützpunkte informieren würden. Er erhob sich und wich zurück.
Ganz klar, dachte er. Ich muss ihre Funkanlagen zerstören! Er ging zur Tür und drückte sie auf. Ein scharrendes Geräusch machte ihn aufmerksam. Es verriet ihm, dass doch nicht alle Ploohns unten im Transmitterraum sein konnten. Er vermutete, dass einige von ihnen durch die Löcher, die sie in die Decken gebrannt hatten, wieder nach oben gekommen waren. Im ersten Moment wollte er Fellmer Lloyd benachrichtigen, um damit auch Ras Tschubai zu Hilfe zu rufen. Dann aber verwarf er diesen Gedanken, weil er sich sagte, dass der Teleporter nicht ohne wichtigen Grund zum Shift zurückgekehrt war.
Die nächste Tür glitt zur Seite, als er seine Hand gegen die Kontaktscheibe legte. Er blickte in einen Funkraum, in dem drei Ploohns an den Geräten arbeiteten. Sie fuhren herum. Ihre Waffen hielten sie auf den Knien. Einer von ihnen sprach hastig in ein Mikrofon.
Hon-Tuang reagierte eiskalt. Er griff nicht zuerst die Ploohns an, sondern feuerte mit seinem Automatikstrahler auf die Funkgeräte. Ein Glutregen aus flüssigen Metallplastikkügelchen ergoss sich über die Insektenwesen, deren Außenskelett sich unter der Hitzeeinwirkung sofort auflöste.
Der Sino-Terraner erkannte, dass er sein Hauptziel erreicht hatte, dass ihm aber die Zeit fehlte, auch die Ploohns noch zu beschießen. Deshalb sprang er zurück und warf sich zur Seite in die Deckung der Wand. Drei Strahlen atomarer Glut zuckten an ihm vorbei und verwandelten die gegenüberliegende Wand in auseinander platzende Feuerblasen. Hon-Tuang schnellte hoch und ließ sich durch die Öffnung in der Decke nach unten fallen. Dicht über dem Boden fing er sich mit Hilfe des Antigravs ab.
»Achtung, hier spricht Hon-Tuang«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Ich brauche dringend jemanden, der mich hier
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