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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht, dass ich die Waffe trage?«
    »Kannst du überhaupt damit umgehen?«, erkundigte er sich mürrisch.
    Mara Bootes zog die Waffe und gab einen Schuss ab. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite zerstäubte eine Bronzefigur auf dem Sockel eines Portals.
    Kanubes Gesicht verdüsterte sich.
    »Was ist?«, fragte Marboo aufreizend. »Hast du Angst, dass die Besitzer zurückkehren und sich über die Zerstörung beklagen könnten?«
    »Darauf kommt es nicht an«, schimpfte er. »Ich bin dagegen, dass wir so etwas tun. Wir sollten eine gewisse Ordnung aufrechterhalten. Das gehört einfach dazu, auch wenn wir nur zu zweit sind. Alles andere ist unmoralisch.«
    Sie lachte herausfordernd und gab einen zweiten Schuss ab, diesmal jedoch in die Luft. Dann schob sie die Waffe wieder in den Gürtel und ging.
    »Marboo!«, rief Kanube hinter ihr her.
    Sie hielt inne und blickte über die Schulter. »Was gibt's?«
    »Ich weiß nicht. Ich denke manchmal, dass du noch aphilisch bist.«
    Lachend zog sie sich in das Gebäude zurück. Kanube blickte die Straße entlang. Er fühlte eine große Leere in sich. Warum blieb er noch hier?
    Er hatte vor, demnächst in Imperium-Alpha einzudringen, und hoffte, dass er in der einstigen Zentrale der Menschheit mehr erfuhr. Bisher hatte er noch nicht mit Marboo darüber gesprochen, denn er war keineswegs sicher, dass er sie mitnehmen würde.
    Er wollte ihr eine Lektion erteilen, ihr beweisen, dass sie ihn brauchte – so oder so. Aber im Grunde genommen hoffte er, dass sie ihm nachlaufen würde. Weil er jedoch nicht sicher war, ob sie das wirklich tun würde, wagte er nicht, die Probe aufs Exempel zu machen.
    Sante Kanube hatte drei Batterieleuchten beschafft und in seiner Agentur aufgestellt. Eine davon brannte die ganze Nacht über, denn Kanube fürchtete sich davor, allein in der Dunkelheit zu sein.
    Er lag auf dem Rücken und lauschte auf das Heulen des Sturms. Es war kurz nach Mitternacht. Ein batteriebetriebener Heizlüfter sorgte für Wärme. Kanube hatte im Hauptraum eine einfache Liege aufgestellt.
    Fast in jeder Nacht tobte ein Unwetter. Kanube hatte inzwischen den Eindruck, dass sie stetig schlimmer wurden. Die Stürme richteten schwere Schäden an.
    Manchmal hatte er den Wunsch, den drohenden Zerfall Terrania Citys aufzuhalten. Aber was sollten ein Mann und eine junge Frau allein gegen die Umwelteinflüsse unternehmen? Technisch gesehen war die Hauptstadt der Erde längst tot.
    Kanube wälzte sich von einer Seite auf die andere und versuchte, diese Gedanken zu vertreiben. Er fand keinen Schlaf. Inzwischen war er überzeugt davon, dass die Erde durch den Schlund gestürzt und an einer unbekannten Stelle des Universums herausgekommen war. Bei diesem Vorgang, der offensichtlich vier Monate in Anspruch genommen hatte, waren fast alle Menschen verschwunden. Das war zweifellos das größte der vielen ungelösten Rätsel.
    Ein Geräusch am Eingang ließ ihn hochfahren.
    Er stand auf und schaltete auch die beiden anderen Lampen ein. Dann warf er sich seine Pelzjacke über, zog den Impulsstrahler aus dem Gürtel und ging zur Tür.
    »Wer ist da?«, rief er.
    »Marboo!« Die Stimme ging fast im Toben des Sturmes unter.
    Kanube riss die Tür auf, die Frau taumelte über die Schwelle. Er fing Marboo gerade noch auf und stieß die Tür mit einem Fuß zu.
    »Was ist passiert?«, wollte er wissen.
    Ihr Gesicht war vor Anstrengung verzerrt. Bei den herrschenden Witterungsverhältnissen war schon der kurze Weg von Marboos Unterkunft bis zur Agentur ein gefährliches Unternehmen. Sie rang nach Atem.
    »Schon gut!«, sagte Kanube. Er führte die Frau zu einem Sessel, dann half er ihr aus der Jacke. »Ich mache einen Kaffee.«
    »Ich halte das nicht mehr aus«, sagte sie tonlos. »Ich werde wahnsinnig. Der Gedanke, dass wir allein in dieser schrecklichen Stadt sind, bringt mich um. Verstehst du das?«
    Kanube nickte. »Mir ergeht es nicht viel besser.«
    »Wir müssen hier weg, Sante!«
    Er lächelte schwach. »Wohin sollten wir schon gehen?« Er schaltete den Batteriekocher auf volle Leistung und stellte die Kaffeekanne darauf. »Es ist überall so wie hier.«
    »Was tun wir eigentlich?«, fragte sie mit zitternder Stimme. »Ich meine, wozu leben wir überhaupt noch?«
    »Wir warten«, sagte Kanube ohne Überzeugungskraft. »Auf die Rückkehr der Menschen.«
    »Keiner kommt zurück!«
    »Schon möglich.« Er drehte die Kanne auf der Hitzespirale.
    Marboo erhob sich, kam auf ihn zu und umschlang ihn

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