Silbernes Band (German Edition)
ausknipsen sollte? Sie liess es bleiben.
„Kein Wunder, wenn du dir Sorgen machst über gewisse Dinge!“ Heiðar schwenkte unverschämt grinsend ihren Vampir-Roman. Oops, den hatte sie tatsächlich auf der Kommode im Flur liegen lassen! „Musst du jetzt auch noch weiterführende Literatur zum Thema lesen? Ich meine, reicht es dir nicht mit mir?“ Er hatte das Buch wohl kurz durchgeblättert und wusste in etwa, worum es ging. Rúna war erst bei Kapitel Fünf angelangt, wo sich der schöne blonde Vampir an die Heldin des Buches heranmachte. Sie lächelte verschmitzt und spielte die Ertappte: „Na ja, ich wollte doch eine Gebrauchsanleitung für diese gewissen Dinge...“ – „Keine Sorge, du kannst nichts falsch machen. Was hier drin steht, wird dir jedenfalls nicht weiterhelfen.“ – „So? Heisst das, ich muss am lebenden Objekt üben?“ – „Möchtest du das?“ Seine Kleider flogen davon, dann sprang er blitzschnell zu ihr ins Bett, schlang die Arme um sie und küsste sie leidenschaftlich.
Rúna registrierte, wie nah sie einander plötzlich waren. „Siehst du. Alles wie gehabt... Du brauchst kein Handbuch für mich.“ Es kribbelte wohlig, als er sie zärtlich streichelte. Die kühlen Hände hinterliessen eine glühende Spur an Armen, Beinen und Hüften, wo immer er nackte Haut berührte. Auf keinen Fall wie gehabt. Rúna fühlte die Muskeln an Brust und Rücken, die sich unter der blassen Haut abzeichneten, wühlte ihre Hände in sein Haar und wagte sich gar an diesen knackigen Hintern.
Er liess vorsichtig seine Hand unter ihr T-Shirt gleiten, wanderte über ihren Rücken zur Taille und weiter über den flachen Bauch. Dort hielt er inne und tastete sachte nach ihrem Bauchnabel. „Darf ich deinen Herzschlag berühren?“ Sie verkniff sich ein schallendes Lachen. „Du willst meinen Herzschlag berühren?“ – „Erlaubst du?“ – „Warte.“ Sie zog sich das T-Shirt über den Kopf. Ganz kurz streifte sein Blick ihre Brüste, dann sah er ihr tief in die Augen und fuhr mit der Hand weiter nach oben, stoppte tatsächlich an ihrem Herzen, legte sie behutsam auf das leicht beschleunigte Pochen, schloss geniesserisch die Augen und lauschte der wunderschönen Melodie. „Das habe ich mir schon so lange gewünscht.“ Als er genug gefühlt hatte, zog er die Hand wieder weg und drückte stattdessen sein Ohr auf das Klopfen, dabei legte sich sein dunkles Haar über ihre Brüste und kitzelte neckend die empfindsamen Brustwarzen. Zum Schluss küsste er ihren Herzschlag und wollte sich dann wieder brav neben sie legen. Rúna fasste rasch nach seinem Handgelenk, „Nicht aufhören“, und zog seine Hand zu ihren Brüsten. Sachte begann er mit glühenden Fingerspitzen um die rosigen Höfe zu kreisen, nahm die steifen Warzen zwischen Daumen und Zeigefinger und drückte sie ganz leicht, strich dann über die sanften Rundungen, bis Rúna glaubte, in Flammen aufzugehen. Er beugte sich wieder über sie und presste seinen Mund auf ihr linkes Schlüsselbein, fuhr mit der Zunge über die Stelle, wo das Blut am heftigsten pulsierte, was ihr wohlige Schauer einjagte. „Du Schuft. Weisst du eigentlich, was deine Hände und dein Mund bei mir auslösen?“ Sie kniff ihn vorwurfsvoll in die Wange. „Ich wurde so geboren, also bin ich unschuldig. Wir sollten darüber sprechen, was du mit mir anstellst.“
Rúna liess ihre Hand über sein Sixpack nach unten gleiten und prüfte, was sie angerichtet hatte. Er stöhnte leise und absolut menschlich, dann wanderte seine Hand zu ihrem Bauchnabel zurück und fuhr unschlüssig unter den Saum ihres Slips. Wenn er jetzt anfing, ihren Schoss zu streicheln und womöglich mit dem Mund ihre Kehle liebkoste, war es endgültig um sie geschehen. Sie intensivierte ihre Berührungen und begann lockend die samtene Spitze seines Penis zu umkreisen. Er zog erst seine Hand zurück und dann ihre. „Nicht jetzt. Ich muss morgen zur Arbeit. Wenn es soweit ist, will ich danach bei dir sein.“ Er streichelte noch einmal absolut übermenschlich ihren Körper und küsste sie lange und leidenschaftlich. Zeit für die gälischen Zauberworte: „Finde den Schlaf, mein Herz. Finde die Träume, Geliebte.“ Rúna schloss die Augen und fiel in einen tiefen Schlaf.
Fionns Briefe
Nach der Arbeit fuhr er zu der kleinen Wohnung an der Miklabraut. Hier war er aufgewachsen, in einem hässlichen Mehrfamilienhaus, direkt an der stark befahrenen Hauptstrasse. Seine Mutter hatte die
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