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Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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bewegten sich nicht mehr von der Stelle. Silberstern schüttelte seinen Kopf, seine schwarze Mähne glänzte in der Sonne.
    „Der Wagen ist viel zu schwer für sie“, erklärte Annit.
    „Ach was!“, wehrte Achmed ab. „Das sind einfach nur verzogene Gäule, die noch nie gearbeitet haben.“
    „Außerdem sind sie die mörderische Hitze auch nicht gewöhnt!“, fügte Annit hinzu. „Merkst du nicht, dass sie einfach nicht mehr können?!“
    „Mag ja alles sein“, brummte Achmed. „Aber sie müssen arbeiten. Oder sollen wir vielleicht den Karren nach Hause ziehen?“
    Annit schwieg. Dann lief sie zu Silberstern, kraulte zärtlich seine Stirn und redete mit sanfter, aber eindringlicher Stimme auf ihn ein. „Bitte, Silberstern, zieh den Wagen nach Hause. Ich weiß, dass er sehr schwer ist, aber bitte tu es trotzdem. Bitte, bitte, Silberstern, geh weiter, tu es für mich.“
    Silberstern schüttelte seinen Kopf, dann setzte er sich tatsächlich ganz langsam in Bewegung. Ranja folgte seinem Beispiel.
    Als sie endlich auf dem Hof an gelangt waren, spannte Annit Silberstern sofort aus. Sie rieb ihn trocken und versorgte ihn mit Futter und Wasser. Mannito kümmerte sich um Ranja.
    Silbersterns Fell war schweißnass. Sein ganzer Körper zitterte. Ranja ging es ebenso.
    „Das geht so nicht mehr!“, murmelte Annit zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Nie wieder darf der unsere Pferde vor diesen dämlichen Karren spannen!“
    „Das ist keine böse Absicht“, versuchte Mannito zu vermitteln. „Wie soll der arme Mann sonst diesen Wagen zur Wiese schleppen?“
    „Keine Ahnung!“, erwiderte Annit. „Aber wenn wir nicht da sind, schafft er es ja auch!“
    Mannito, der in Rumänien aufgewachsen war, hatte etwas mehr Verständnis für die Lage der armen Bauern. „Er muss doch irgendwie Geld verdienen, Annit. Andere Möglichkeiten als mit der Landwirtschaft hat er nun mal nicht. Und Tiere sind hier eben Nutztiere. Die hält man sich nicht zum Spaß, sondern für die Arbeit oder um sie zu schlachten. Hast du die Ziegen in dem Stall gesehen? Wie dürr die sind! Die Menschen hier haben kaum selbst genug zu essen.“
    „Aber so geht es trotzdem nicht! Das ist alles kein Grund, Silberstern und Ranja zu quälen!“ Annit war traurig und verzweifelt zugleich. „Dann geb ich ihm eben Geld. Dann kann er sich einen Traktor ausleihen.“ Tränen stiegen in ihre Augen.
    Entschlossen rannte Annit in ihr Zimmer und holte aus der Geheimtasche ihres Rucksacks ein paar Geldscheine - Geld, das sie im Hotel für die Aufdeckung des Diebstahls bekommen hatten. Damit lief sie zurück auf den Hof, wo Achmed gerade den Heuwagen wieder an seinen Platz zog und die Sensen säuberte.
    Aufgewühlt griff Annit nach seiner schwieligen Hand und drückte das Geld hinein. „Hier. Ich hoffe, das genügt als Stallmiete für Silberstern und Ranja“, sagte sie so ruhig wie nur möglich. „Das sollte jedenfalls eine Weile reichen, um ihnen Futter zu kaufen.“
    Achmed sah sie nur kurz an. Dann umschloss er mit seiner Hand die Geldscheine, drehte sich wortlos um und marschierte davon. So merkte Annit nicht, dass Tränen in seinen Augen schimmerten.
    Kopfschüttelnd blickte sie ihm nach.
    „Deine Eltern sind ziemlich arm, Annit“, versuchte Mannito zu erklären.
    Annit fuhr herum. „Darum geht es gar nicht! Ich will einfach nicht, dass Silberstern und Ranja so schwer arbeiten müssen.“ Annit atmete tief durch. „Irgendwie hätte ich erwartet, Elena und Achmed könnten die Liebe zu meinem Pferd besser nachvollziehen, verstehst du? Was sind das nur für komische Eltern? Warum muss ich Idiot auch losziehen und die suchen! Achmed hat Recht. Die Vergangenheit ist vorbei. Manche Dinge sollte man besser ruhen lassen." Annit war den Tränen nahe. Sie fühlte sich todunglücklich. In ihrer Verzweiflung kickte sie mit dem Fuß so heftig gegen ein Steinchen, dass es meterweit hüpfte.

 
Bleiben oder gehen?
    Am nächsten Tag halfen Mannito und Annit Elena im Gemüsegarten. Elena war zwar um einiges zugänglicher als Achmed, dennoch blieb sie für Annit eine Fremde. Immer wieder versuchte Annit, mit Fragen irgendwelchen Gemeinsamkeiten auf die Spur zu kommen.
    „Was ist dein Lieblingsessen, Elena?“, fragte sie, während sie Kartoffeln aus dem kargen Boden grub.
    „Mercimek corbasi“, antwortete Elena gleich.
    „Was ist das denn?“
    „Linsensuppe mit Tomatenmark“, klärte Elena sie

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