Silver Dragons 03 - Drachen lieben heisser-neu-ok-26.12.11-KM
er
eine unsichtbare Last, aber auf der Straße war es so dunkel, dass
wahrscheinlich niemand meine nackte Gestalt sah.István öffnete uns die Tür.
Gabriel hatte mich abgesetzt und stellte sich vor mich, als das Licht aus der
Halle auf die Eingangsstufen fiel.
»Leihst du uns dein Hemd?«, fragte Gabriel István.
Der grüne Drache blinzelte, zog aber gehorsam sein Hemd aus
und reichte es Gabriel, der es an mich weiterreichte. Ich zog es rasch über den
Kopf. Mich fröstelte, da Gabriel mich jetzt nicht mehr wärmte.
István sagte nichts, als ich schließlich, nur mit seinem
Hemd bekleidet, das Haus betrat.
»Es ist eine lange Geschichte«, sagte ich zu István.
Er grinste nur und schloss die Tür hinter uns.
»Ist Magoth immer noch bewusstlos?«, fragte ich, als wir zur
Treppe gingen.
»Nein.« István verzog das Gesicht. »Er ist bei Catalina.«
Gabriel zog die Augenbrauen hoch.
»Das willst du gar nicht wissen«, sagte ich zu ihm. »Ich im
Übrigen auch nicht. Ich gehe jetzt ins Bett.«
Gabriel kam erst eine Stunde später nach, und er war kaum
eingeschlafen, da musste ich ihn auch schon wieder wecken, weil der sárkány begann.
»Ich hasse es«, sagte ich zu Kaawa, als wir nach dem
Frühstück langsam die Treppe hinaufgingen. »Er ist schließlich erst vor
anderthalb Stunden eingeschlafen, weil er vorher noch Fiat aus dem Bett gezerrt
hat.«
»War deshalb auf einmal so viel Geschrei heute Nacht?«,
fragte Kaawa. »Ich habe mich gewundert, als ich seine wütende Stimme gehört
habe, aber da kein allgemeiner Aufruhr herrschte, habe ich gedacht, es handele
sich um Drachenangelegenheiten.«
»Er wollte eigentlich Fiat in Angst und Schrecken versetzen,
aber du weißt ja, was für ein Hitzkopf Fiat ist. Er drohte damit, mir meine
Gliedmaßen abzuhacken oder so etwas, und Gabriel war außer sich. Normalerweise
mische ich mich nicht ein, aber als Gabriel so brüllte, bin ich doch
hingegangen, um ihn zu beruhigen. Ich kam gerade ins Zimmer, als Gabriel Fiat
enthaupten wollte, aber zum Glück war Drake vor mir da, und mit Hilfe seiner
Leute und Maata und Tipene haben sie Gabriel von Fiat weggezerrt, bevor
Schlimmeres passiert ist.«
»Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann Gabriel das
letzte Mal so ausgerastet ist«, sagte Kaawa, als wir oben an der Treppe
ankamen. Vor der Tür zu meinem Zimmer blieben wir stehen. »Wie ungewöhnlich für
ihn.«
Einen Moment lang schwieg ich und dachte daran, wie Gabriel
mit dem Schattenschwert gegen Baltic gekämpft hatte. »Er braucht seinen Schlaf
wirklich, aber es bleibt mir nichts anderes übrig, als ihn aufzuwecken.«
Ich legte gerade meine Hand auf die Türklinke, als Pál am
anderen Ende des Flurs auftauchte. »Da bist du ja«, sagte er und kam auf uns
zu. »Drake möchte dich sprechen.«
»Jetzt? « Ich blickte auf Kaawas Armbanduhr. »Ich muss
Gabriel zum sárkány wecken. Apropos, wie geht es Fiat?«
Pál verzog das Gesicht. »Alles wieder verheilt.«
»Ja, klar.«
»Drake sagte, es sei äußerst dringend«, erklärte Pál.
Ich folgte ihm zur Treppe, die zu Aislings Schlafzimmer
führte.
»... der unvernünftigste, arroganteste, eigensinnigste
Drache in der gesamten Drachengeschichte - oh, May, Gott sei Dank. Eine Stimme
der Vernunft. Sagst du diesem gestörten Wyvern, den ich geheiratet habe, bitte,
dass es völlig ungefährlich für mich ist, in einem Auto zu fahren?«
Pál verschwand wieder, nachdem er mich ins Zimmer geführt
hatte, und schloss leise die Tür hinter sich. Drake stand mit verschränkten
Armen stoisch und unerschütterlich mitten im Zimmer. Jim lag in seinem
übergroßen Hundekörbchen am Fenster und spielte mit einer Spielkonsole.
»Habe ich dir nicht gesagt, du sollst Aisling in Ruhe
lassen?«, sagte ich zu ihm.
»Ja, aber sie meinte, ich könnte hier bleiben, damit wir
zusammen spielen können. Ach, verdammt. Jetzt bin ich in Darth Vader gekracht.
Jetzt muss ich diesen Level noch mal von vorne anfangen.«
Eigentlich wollte ich eine lustige Bemerkung über viel zu
fürsorgliche Drachen machen, aber nach einem Blick auf Drake besann ich mich
eines Besseren. Vielleicht hatte er ja einen Grund dafür, Aisling zu Hause
lassen zu wollen. »Du bist wahrscheinlich sauer, weil du nicht mit zum sárkány kommen kannst.«
»Bingo!«, sagte Jim und blickte von seiner Spielkonsole auf.
»Gebt dem Mädchen eine Zigarre.«
»Ich bin schließlich seine Gefährtin, verdammt noch mal«,
sagte Aisling und funkelte Drake wütend an. »Zu jedem
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