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Silver Moon

Silver Moon

Titel: Silver Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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Wand abstützen. Währenddessen kamen die Schritte immer näher, es waren viele Schritte – mehr als nur von einer Person. Sie folgten unaufhörlich ihrem Ziel; das war mein Zimmer. Ob Magnus dabei war? Ich hatte solche Furcht!
    Plötzlich wurde es ganz ruhig; die Personen standen offenbar vor meiner Tür. Es klopfte! Mein Herz versetzte mir einen gewaltigen Stich, bis mir meine Vernunft sagte, dass Vater niemals klopfen würde. Ein Hoffnungsschimmer erfüllte mich und ich riss die Türe auf. Welch Erleichterung: Mia und Kai standen davor! Sie sahen müde und mitgenommen aus, aber sie schienen gesund zu sein. Mir fiel ein Stein vom Herzen. »Kommt rein! Sagt bitte, wisst ihr etwas? Ist Sakima okay? Ist er bei den Moores? Geht es ihm gut? Oder ist er noch im Wald?« Ich hatte so viele Fragen und alle sprudelten sie aus mir heraus. Kai drängte mich zurück ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. »Nun sagt schon! Was ist?«
    »Ganz ruhig, Kira. Es ist so weit alles in Ordnung! Dem Wolf geht’s gut. Aber wie geht’s dir?«, wollte Kai wissen und sah mich besorgt an. Ich winkte ab. »Sakima, ist er wirklich okay? Hast du ihn gesehen? Ist er bei den Moores?« Ich bombardierte Kai mit weiteren Fragen, anstatt seine zu beantworten, und sah auffordernd von ihm zu Mia. »Gesehen haben wir ihn nicht, aber die Moores sagten, dass er im Haus sei und es ihm gut gehen würde. Sie lassen ihn heute Nacht auch nicht mehr raus. Du brauchst dir also keine Gedanken um ihn zu machen! Ich habe den Moores empfohlen, Sakima am besten vom Wald fernzuhalten. Vater und Brock haben Blut geleckt, das ballert nur so da draußen. Man hört die Schüsse durch ganz Elmenthal. Hoffentlich knallen die zwei sich gegenseitig ab!«
    Ich dachte diesmal nicht anders als mein Bruder.
    »Wie seid ihr nach Hause gekommen?«, wollte ich wissen.
    »Jacy hat uns gefahren! Die waren wieder alle so nett. Die Moores haben gesagt, dass du keine Angst um Sakima haben musst, sie passen gut auf ihn auf! Da war noch ein junger Mann bei ihnen, den kannte ich gar nicht. Der hat gefragt, ob es dir gut geht, und er hat gesagt, dass ich dir viele Grüße bestellen soll«, berichtete Mia und Kai nickte. »Ja, die Moores sind gute Menschen. Und dieser Typ hat sich ziemliche Sorgen um dich gemacht!«
    »Welcher Typ?«
    »Na, der junge Mann, von dem ich dir die Grüße bestellen soll!«, sagte Mia. Ich schüttelte irritiert den Kopf.
    »Ich kenne aber nur Anouk und Bob!«
    »Ich habe ihn auch noch nie gesehen, obwohl ich jeden Tag dort bin. Er ist sehr nett und hat lange schwarze Haare. Wir hätten mal fragen sollen, wie er heißt!«, überlegte Mia laut.
    Mir war es egal, wer mir irgendwelche Grüße ausrichten ließ. Meine Gedanken galten einzig Sakima. Auch dann noch, als ich einigermaßen beruhigt in meinem Bett lag und unter den dröhnenden Schießgeräuschen, die von draußen hereindrangen, endlich Schlaf fand. Das einzig Positive an der Hetzjagd meines Vaters war, dass er am anderen Tag bis zum Mittag schlief. So hatten wir wenigstens einen friedlichen Samstagvormittag und jeder konnte das tun, was er wollte. Ich erlaubte Mia, in aller Herrgottsfrüh zu den Moores zu gehen. Kai machte sich auf den Weg zu seiner Hütte und Nino blieb in seinem Zimmer; er malte. Vermutlich verarbeitete er in seinem neuesten Bild die Geschehnisse von gestern, die deutliche Spuren hinterlassen hatten. Ein gemeinsames Frühstück war heute sowieso nicht möglich. Unsere Küche glich einem Trümmerfeld.
    Ich kämpfte mich durch das zersprungene Porzellan und machte mir nur einen heißen Kakao. Anschließend begann ich den Scherbenhaufen zu beseitigen. Die Ernüchterung kam schnell; unser Geschirr war fast vollständig demoliert und unbrauchbar. Einige Tassen, deren Henkel zu Schaden gekommen waren, platzierte ich dennoch wieder im Schrank. Auch Teller, die nur leichte Absplitterungen an den Rändern hatten, stellte ich zurück.
    Die Vase, die Nino an den Kopf bekommen hatte, war heil geblieben. Dafür trug Nino eine gewaltige Beule davon. Auch meine Blessuren waren nicht ohne. Der Schnitt des Messers erstreckte sich über meinen halben Oberarm und hätte eigentlich genäht werden müssen. Eine eng geschnürte Binde musste aber in meinem Fall reichen. Zudem zierte ein blaues Veilchen meine rechte Stirnhälfte. Ich hatte mein langes Haar offengelassen, um wenigstens die Verletzung im Gesicht zu verdecken.
    Nachdem unsere Küche wieder bewohnbar aussah, begann ich das Mittagessen zu

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