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Simsala. Die Geschichte Eines Kleinen Zauberers.

Simsala. Die Geschichte Eines Kleinen Zauberers.

Titel: Simsala. Die Geschichte Eines Kleinen Zauberers. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Dreißig
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ein Paket und schicken es zur Feste Hokuspokus. Dann freut sich der kleine Zauberer, und wenn er sich freut, wird er schneller gesund, und wenn er gesund ist, mag er auch wieder zu uns in die Schule kommen.« Schon auf dem Nachhauseweg begannen die Erstklässler zu überlegen, was sie dem kleinen Zauberer senden wollten: Blechautos und Lutscher und Schokolade, Kaugummis und was nicht alles.
    Zum Glück hatten die Mütter dazu auch noch etwas zu sagen, sonst hätte sich der kleine Zauberer an den Liebesgaben seiner Klassenkameraden zu allem Überfluss auch noch den Magen verdorben. So aber kamen drei Zitronen, ein Töpfchen Gänseschmalz, ein paar trockene Kekse und jede Menge Eukalyptus- und Hustenbonbons zusammen. Herr Martin packte alles ein, schrieb dazu für alle noch eine lustige Postkarte, auf der er dem kleinen Zauberer gute Besserung wünschte, und schnürte das Paket zu. Dann schrieb er darauf:
    An den Schüler Simsala Bim Feste Hokuspokus im Wiesental Neben die Adresse klebte er eine Briefmarke. Am Nachmittag brachte er das Paket zur Post. Der Postbeamte betrachtete die Anschrift auf dem Paket kopfschüttelnd.
    »Wo soll das denn sein?«, fragte er mürrisch. »Na, in einem Ort Wiesental, würde ich meinen«, erwiderte Herr Martin etwas ungehalten. »Es dürfte hier irgendwo in der Nähe sein«, versuchte er dem Postbeamten die Angelegenheit zu erleichtern.
    »Irgendwo in der Nähe, so«, brummte der Mann nur und zog eine Liste hervor. »Schauen Sie mal, wie viele Wiesentals es allein in Deutschland gibt, Österreich und die Schweiz gar nicht mitgezählt.«
    Der Lehrer rieb sich das Kinn. Das machte die Sache allerdings tatsächlich etwas schwieriger, als er erwartet hatte. Herr Martin merkte jetzt erst, dass er nicht die geringste Ahnung hatte, wo die Feste Hokuspokus sich eigentlich befand. Ohne nachzusinnen, hatte er vermutet, dass sie im Umkreis der Schule sein müsste, denn es gab keine Kinder, die aus einem anderen Ort kamen. »Werden Sie heute noch fertig?«, rief plötzlich ein Mann, der mit fünf Paketen beladen hinter Herrn Martin am Schalter wartete.
    Der Lehrer nahm das Paket der la wieder an sich, dankte dem Postbeamten und machte sich auf den Heimweg. Schade. Es würde mit der Sendung nichts werden. Und dabei hätte er so gern dem kleinen Simsala eine Freude gemacht. Er hatte nämlich die Sorge, dass der kleine Zauberer die Lust an der Schule verlieren könnte, und der Lehrer wusste, dass er den Jungen sehr vermissen würde.

Ruth hat eine Idee
    »Hallo, Herr Martin«, grüßte ihn auf einmal ein helles Stimmchen, und eine kleine Hand steckte sich in seine Rechte.
    »Hallo, Ruth«, sagte der Lehrer.
    »Bringst du unser Paket gerade zur Post?«, erkundigte sich das Mädchen neugierig. »Darf ich mitkommen, wenn du es abgibst?«
    »Ich komme gerade von der Post«, antwortete Herr Martin betrübt, »die Anschrift reicht nicht aus. Sie können das Paket nicht annehmen.« Ruth runzelte die Stirn.
    »Wie soll es denn dann zu Simsala gelangen?«, fragte sie verwundert. »Das geht doch ohne Post gar nicht.« Herr Martin nickte.
    »Doch«, sagte das Mädchen plötzlich und hielt den Lehrer an der Hand fest, »doch, es geht vielleicht wohl. Wenn wir es selbst hinbringen nämlich.«
    »Aber dafür müssten wir ja auch wissen, in welchem Wiesental Simsala wohnt«, erklärte der Lehrer, »sonst können wir wochenlang herumfahren.«
    »Und dann wird das Gänseschmalz ranzig«, nickte Ruth. Dann überlegte sie weiter.
    »Sag mal, Herr Martin«, fing sie nach einer Weile wieder an, »Simsala hat doch seinen Teppich gar nicht mitgenommen, als er das letzte Mal nach Hause gegangen ist.« Der Lehrer blickte erstaunt auf das Mädchen. »Du hast recht«, erwiderte er, »der Teppich liegt noch aufgerollt im Klassenschrank seit dem Tag, an dem Simsala dem Hausmeister geholfen hat.«
    »Dann könnten wir doch vielleicht versuchen, mit dem Teppich zur Feste Hokuspokus zu fliegen. Der muss ja wohl den Weg kennen«, schlug Ruth vor. »Ich würde mich trauen«, fügte sie rasch noch hinzu. »Donnerwetter, bist du gescheit, Ruth«, bewunderte der Lehrer das blondzopfige Mädchen, »ja, das mag vielleicht gehen.«
    »Traust du dich auch, Herr Martin?«, fragte Ruth neugierig.
    »Ich traue mich, glaube ich, auch«, antwortete Herr Martin lächelnd.
    »Dann nichts wie los«, rief das Mädchen und zog den Lehrer mit sich fort.
    »Warte, warte, Ruth.« Herr Martin hielt sie zurück. »Der Nachmittag ist gleich vorüber, und du

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