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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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drei. Genau wie der Riegel an der Tür zum Arbeitszimmer. »Warst du das gerade?«
    »Wovon redest du, Ethan? Beeil dich, wir können nicht die ganze Nacht hier bleiben.«
    »Ich war heute bei Marian in der Bibliothek. Es klingt vielleicht verrückt, aber sie ist überzeugt davon, dass die Bücher uns etwas erzählen wollen.«
    »Was denn?«
    »Keine Ahnung. Über das Schicksal, über Mrs Lincoln, über dich.«
    »Über mich?«
    »Ethan! Mach sofort auf!« MeinVater hämmerte gegen die Tür, aber er hatte mich lange genug aus dem Zimmer ausgesperrt. Jetzt war ich an der R eihe.
    »Im Archiv habe ich ein Foto meiner Mutter gefunden, wie sie hier in diesem Zimmer sitzt, und ein Kochbuch, in dem ihr Lieblingsrezept mit einem Lesezeichen, einem frischen R o smarinzweig, markiert war.Verstehst du nicht? Es hat etwas mit dir und meiner Mutter zu tun. Und jetzt sind wir hier. Als hätte irgendetwas gewollt, dass ich herkomme – oder irgendjemand.«
    »Vielleicht liegt es nur an dem Foto, das du gesehen hast.«
    »Kann sein. Aber schau dir das an.« Wieder blätterte ich in der Verfassungsgeschichte von Seite drei zu Seite vier. Sobald ich umgeblättert hatte, fiel die Seite von ganz allein zurück.
    »Das ist seltsam.« Sie betrachtete ein anderes Buch, das auf dem Boden lag: South Carolina – Von den Anfangen bis heute. Die Seite zwölf war aufgeschlagen. Lena blätterte zurück zu Seite elf. Das Buch blätterte wieder vor auf Seite zwölf.
    Ich strich mir die Haare aus der Stirn. »Aber auf dieser Seite steht gar nichts, da ist nur ein Diagramm. Die Bücher bei Marian waren auf einer ganz bestimmten Seite aufgeschlagen, weil sie uns etwas mitteilen wollten. Die Bücher meiner Mutter hier scheinen dagegen keine Botschaft für uns zu haben.«
    »Vielleicht ist sie verschlüsselt.«
    »Meine Mutter war furchtbar schlecht in Mathe. Sie war eine Schriftstellerin« , sagte ich, als würde das alles erklären. Aber ich war nicht schlecht in Mathe und meine Mutter wusste das besser als irgendjemand sonst.
    Lena sah sich das nächste Buch an. »Seite eins. Die Titelseite. Da kann nichts stehen.«
    »Aus welchem Grund sollte sie mir eine verschlüsselte Botschaft hinterlassen?«, überlegte ich laut.
    Lena hatte eine Antwort darauf.
    »Weil du immer weißt, wie der Film im Kino ausgeht.Weil du bei Amma groß geworden bist mit ihren Gruselgeschichten und Kreuzworträtseln. Vielleicht glaubte deine Mutter, du würdest etwas herausfinden, was sonst niemand herausfinden könnte.«
    MeinVater klopfte immer noch gegen die Tür, allerdings nicht mehr ganz so energisch. Ich sah mir die anderen Bücher an. Seite neun, dann Seite dreizehn. Keine Seitenzahl war höher als sechsundzwanzig. Dabei waren viele der Bücher viel, viel dicker …
    »Das Alphabet hat sechsundzwanzig Buchstaben, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Jetzt hab ich’s. Als ich noch klein war und nicht still sitzen konnte, wenn ich mit den Schwestern in der Kirche war, hat sich meine Mutter immer Spiele für mich ausgedacht, die ich auf der R ückseite der Gottesdienstordnung gespielt habe. Galgenmännchen, Buchstaben verdrehen und den Alphabet-Code.«
    »Ich schreib’s mal auf …« Sie nahm einen Stift vom Tisch. »Wenn A gleich eins ist und B gleich zwei …«
    »Warte. Manchmal hab ich auch rückwärts gezählt, dann war Z die Eins.«
    Lena und ich saßen zwischen den Büchern mit den aufgeschlagenen Seiten, während meinVater draußen wieder gegen die Tür hämmerte. Ich kümmerte mich nicht um ihn, so wie er sich auch nicht um mich gekümmert hatte. Ich hatte keine Lust, ihm zu antworten oder ihm etwas zu erklären. Sollte er doch zur Abwechslung einmal merken, wie es mir sonst die meiste Zeit ging.
    »2, 5, 18, 21, 6, 5 …«
    »Ethan, was tust du da drinnen?Was war das für ein Lärm?«
    »4, 9, 3, 8, 19, 5, 12, 2, 19, 20 …«
    Ich hielt Lena den Zettel hin. Ich war schon einen Schritt weiter als sie. »Ich denke, das ist für dich.«
    Es war so eindeutig, als stünde meine Mutter selbst im Arbeitszimmer und spräche zu uns:
    Berufe dich selbst.
    Es war eine Botschaft für Lena.
    Meine Mutter war bei uns, in welcher Gestalt, in welchem Sinne, in welcherWelt auch immer. Sie war noch immer meine Mutter, auch wenn sie sich nur in Büchern, Türschlössern und dem Geruch nach gedünstetenTomaten und staubigem Papier zu erkennen gab.
    Sie lebte.
    Als ich endlich die Tür öffnete, stand meinVater im Bademantel davor. Er blickte an mir vorbei ins Arbeitszimmer, wo die Seiten

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