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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Maria.
    Maria antwortet jedoch nicht.
    — Alles klar, bis dann, sagt Johnny.
    — In spätestens einer Stunde sind wir da. Sick Boy legt den Hörer auf. — Game on!
    Maria reagiert mit einem gezwungenen Lächeln auf die Nachricht. Als Sick Boy in ihr Zimmer geht, sieht er, dass sie sämtliche Klamotten aus den Schubfächern und Schränken gekramt und auf den Boden geworfen hat.
    — Ich hab nichts anzuziehen!, ruft Maria aufgebracht.
    Er durchwühlt den Wäschekorb, findet dort ein orange-weißes Oberteil, das noch relativ sauber aussieht, und bringt sie dazu, es anzuziehen.
    Kurz darauf sind sie wieder auf der Straße und warten zitternd an einer Bushaltestelle in der Junction Street. Sie steigen in einen Bus, der die Lothian Road hinauffährt. Ein bernsteinfarbener Himmel bildet den Hintergrund für blaugraue Wolken, die wie dicke Schiffstaue von links nach rechts kriechen. — Jetzt dauert es nich mehr lange, sagt Sick Boy zum Fenster gewandt und klopft dabei mit den Füßen einen nervösen Rhythmus auf dem Boden. Durch die dreckige Fensterscheibe hindurch schaut er sich die Mädchen auf dem Bürgersteig an. Er stellt sich vor, dass sie nackt sind, und ist erleichtert, als sich bei diesem Gedanken etwas in seiner Hose regt. Er schwört sich, dass das Junk niemals seine Libido dominieren wird.
    Der Bus quält sich langsam die Lothian Road hinauf, und als er endlich Tollcross erreicht, ist Sick Boy fix und fertig. Maria geht es noch eine Spur schlechter. Sie zittert so sehr, dass er seine Hand auf ihre Knie legt, um sie zur Ruhe zu bringen. Als sie aus dem Bus steigen, täuscht er Gelassenheit vor. — Denk dran, Maria, immer cool bleiben! Flirte mit ihm, sei sexy, und sag verdammt noch mal nichts von Stoff, hörst du?! Erst wenn Johnny von selbst damit anfängt! Hast du, ähm … hast du heute Morgen deine Pille genommen?
    — Türlich hab ich sie genomm!
    — Ich bin die ganze Zeit im Zimmer nebenan, also mach dir keine Sorgen. Johnny is n netter Kerl, sagt er wenig überzeugend.
    Auf der Treppe fängt Maria an zu schnattern und kaut auf ihren Nägeln herum. Als sie sich der schwarzen Tür nähern, fordert Sick Boy sie mit erhobener Hand auf, den Mund zu halten. Er versucht, die kleine Klappe des Briefschlitzes aufzudrücken, um in die Wohnung zu schauen, bevor er klopft, doch sie gibt dem Druck seiner Finger nicht nach. Also pocht er gegen die Tür. — Kommt rein, ruft die Person, die ihm öffnet. Noch bevor er ihr Gesicht sehen kann, hat sie ihm den Rücken zugewandt und ist wieder in die Wohnung entschwunden. Als sie eintreten, dreht sich Sick Boy um und sieht, dass eine Sperrholzplatte über den Briefschlitz genagelt wurde.
    Im Wohnzimmer steht neben einer Couch und einem Stuhl noch ein Kaffeetisch mit einer kaputten Vase drauf. Auf einem Sideboard befinden sich ein leerer Vogelkäfig und ein Adventskalender, von dem schon alle Fensterchen geöffnet wurden. Auf den abgelatschten Dielen ist ein großer Fleck zu sehen, wahrscheinlich Blut. Maria nimmt die beiden fremden Männer zur Kenntnis und blickt unsicher zu Sick Boy hinüber, der sie vorstellt. — Maria, das ist mein guter Freund Mr. Raymond Airlie, und das ist unser Gastgeber, Mr. Johnny Swan. Gentlemen, das ist Maria. Dann legt er beide Hände auf ihre Schultern und schiebt das Mädchen vorwärts.
    — Habt ihr Stoff?, platzt es aus Maria heraus.
    Fuck, denkt Sick Boy.
    Johnny, der in einem Sessel am leeren Kamin sitzt, beginnt laut zu lachen. — Alles zu seiner Zeit, Zuckerpuppe. Die Spielregeln hier sind ganz einfach: Du bist nett zum weißen Schwan, und dann is der weiße Schwan auch nett zu dir. Der gute Simon hat dir bestimmt schon erklärt, wie’s läuft, oder?
    Maria geht auf ihn zu und überrascht ihn, indem sie sich auf sein Knie setzt und sein raues Kinn streichelt. — Lass uns ins Schlafzimmer gehen.
    — Klingt schon viel, viel besser, brummt Swanney. Er bedeutet ihr aufzustehen und zwinkert Sick Boy zu. Dem läuft es eiskalt den Rücken runter, als die beiden ins Schlafzimmer verschwinden.
    — Ja, ja, The Flowers Of Romance , verpackt Raymie seinen Spott in einen Verweis auf Public Image Limited. Sick Boy stört sich allerdings wenig an Raymies Zynismus, da er bemerkt hat, dass Swanneys Kompagnon gerade eine Ladung Stoff aufkocht.
    — Du bist ein Prinz, Raymie.
    — Jawohl, das bin ich! Prince Buster Hymen, der Jungfrauenknacker, lacht er und zeigt auf die Schlafzimmertür. Dann beginnt er einen abgewandelten Madness-Refrain über

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