Skagboys 01
Woche bei Sealink war ohne Frage ziemlich ereignisreich: eine Massenschlägerei, ein bisschen Skag und ziemlich geiler Sex. Viel besser kann es eigentlich gar nicht laufen. Hinzu kommt, dass Marriott für heute Nacht die erste Schmuggelaktion geplant hat. Keine Chance, dass wir hier viel länger als einen Monat durchhalten.
Dieser Kahn ist der abgefahrenste Ort, an dem ich je gearbeitet hab. Selbst Gillsland mit dem wöchentlichen Kackwettbewerb kann da nicht mithalten. In Bezug auf die Besatzung ähnelt unsere Fähre, The Freedom Of Choice , der Mary Celeste : Es ist ein verdammtes Geisterschiff ohne Crew, denn wir sind Experten, wenn es darum geht, Arbeit zu vermeiden. Das trifft nicht nur auf die Saisonkräfte zu, auch die unbefristet Beschäftigten drücken sich gekonnt um schweißtreibende Tätigkeiten. Vor einiger Zeit wurden ihre Verträge überarbeitet, sodass sie nun mehr Stunden für weniger Lohn schruppen müssen. Die Motivation ist dementsprechend gering. Für Passagiere mit einer Frage oder einer Bitte sind wir praktisch unauffindbar. Wenn wir uns doch mal blicken lassen, stolzieren wir mit einem geschäftigen und entschlossenen Gesichtsausdruck auf dem Deck herum, sind aber tatsächlich immer auf der Flucht vor richtiger Arbeit. Mr. Cream jagt einer Bande von Geistern hinterher und spricht unsere Namen nur noch mit dem verzweifelten Präfix »Wo ist denn eigentlich …« aus. Logisch, dass die Angesprochenen nie eine Antwort auf die Frage geben können.
Ursprünglich sollte mein Einsatz in der Küche ja eine Bestrafung sein. Tatsächlich hat er sich aber als ein verdammter Segen herausgestellt und ist tausendmal besser als einer dieser Steward-Jobs. So ist zum Beispiel das Risiko, sich mit Fußballmobs oder volltrunkenen Junggesellenpartys abgeben zu müssen, ziemlich gering. Besser so, denn mein Interesse, mit Vertretern dieser beiden Gruppen aufeinanderzutreffen, tendiert gegen null. Um ehrlich zu sein, geht mir auch der Schmuggeljob von Marriott am Arsch vorbei. Wenn ich mit ein paar Krümeln für den Eigengebrauch durch den Zoll marschieren kann, um auf Arbeit einigermaßen zu funktionieren, reicht mir das vollkommen aus. Aber paketweise ungestrecktes Braunes in meinen Unterhosen zu schmuggeln, nur damit irgendein fetter Arsch sich Sovie-Ringe kaufen, einen BMW fahren und in einer Villa an der Costa del Sol residieren kann? Nee, danke. Da scheiß ich drauf! Gibt bestimmt einige Millionen in Thatchers Arbeitslosenheer, die sich um diesen Job reißen. Sick Boy und ich haben die Sache besprochen und sind uns weitgehend einig. Die einzige offene Frage lautet, wie wir Marriott diese Neuigkeiten verklickern. Eigentlich ist mir aber auch das ziemlich Brille, weil ich andere Sachen im Kopf habe.
Bang, bang, bang, hallt es unten im Maschinenraum, während sich die Fähre durch die schäumende Nordsee zu ihrem Zielhafen kämpft und dabei ganze Schwärme krächzender Möwen hinter sich herzieht, die sich von ihren Exkrementen ernähren. Bang, bang, bang, hallt es auch in Charlenes Koje, wenn sie mich zu fassen kriegt, um mich erbarmungslos zu reiten und dabei ihre wilde Mähne in der Luft herumzuwirbeln. Oftmals bearbeite ich auch einfach nur diese bezaubernde Busch-Pussy – lecke und verwöhne sie so lange, bis Charlene entweder vor Vergnügen quiekt oder ich zu ersticken drohe. Danach klammern sich meist die Lippen ihres kleinen Puppenmundes fest um meinen Schwanz, während ihre verrückt glänzenden Augen zu mir hochschielen und meine Eichel wieder und wieder in ihren Rachen stößt. Zwischen uns hat sich so etwas wie ein oraler Wettkampf entwickelt, bei dem der gewinnt, der den anderen zuerst zum Höhepunkt treibt. Normalerweise entscheide ich das Kräftemessen zu meinen Gunsten. Mein Trick: Im entscheidenden Moment denke ich an die Vaginalvisage von Ralphy Gillsland und drücke damit mein Lustlevel von »Ich komme gleich« auf »Ich brauch noch ne Weile« runter. Mein Sexualtrieb ist allerdings immer noch nicht so, wie er sein könnte. Glücklicherweise pulverisiert ihn das per Folienpfeife konsumierte Braune nicht vollends, wie es beim gedrückten Weißen der Fall ist. Jugendliche Libido versus chronische Heroinabhängigkeit – möglicherweise die ultimative Schlacht zwischen einer unaufhaltsamen Kraft und einem unbeweglichen Objekt. Da es nur einen Gewinner geben kann, muss ich die Sache mit dem Skag unter Kontrolle behalten. In gewisser Weise zahlt sich die verminderte Libido aber auch aus:
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