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Skalpell Nr. 5

Skalpell Nr. 5

Titel: Skalpell Nr. 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Baden , Linda Kenney
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heimkehren. »Was meinen Sie, wann das passiert ist?«, fragte Manny. Sie registrierte, dass sie sich jetzt an seinem Arm festhielt, aber er schien es gar nicht zu bemerken.
    »Vorgestern habe ich noch mit Mrs. Alessis gesprochen. Sie hat nichts von einem weiteren Einbruch erwähnt, nur dass sie alle Hände voll zu tun hatte, um alles für die Heilsarmee zu sortieren und einzupacken. Sie sagte, sie sei müde. Wahrscheinlich litt sie schon unter der Wirkung des Tetrachlormethans.«
    »Glauben Sie, die haben nach dem Johnnie Walker Blue gesucht?«
    »Ich weiß nicht. Man hätte nicht so viel Schaden anrichten müssen, um festzustellen, dass die Flasche weg war.«
    »Vielleicht haben sie das Haus verwüstet, weil sie sie nicht finden konnten.«
    »Ich denke eher, dass sie nach was anderem gesucht haben.« Er erstarrte. »Mein Gott! Vielleicht ist das, was sie suchen, ja bei mir. Ich habe jede Menge Zeug aus seinem Arbeitszimmer mitgenommen, in Kisten und Plastiktüten verstaut. Sobald ich zu Hause bin, muss ich das alles durchsehen.«
    Ich helfe Ihnen, dachte sie, war aber zu schüchtern, fühlte sich ihm gegenüber zu fremd, um es auszusprechen. Stattdessen sagte sie: »Irgendwie hab ich das Gefühl, dass Sie mehr über die Sache wissen, als Sie zugeben.«
    »Nein. Ehrlich nicht. Das ist etwas, was ich in der Rechtsmedizin gelernt habe: Menschen verändern sich nicht – jedenfalls nicht oft. Wenn ein Toter eingeliefert wird, der erstochen wurde, dann hat er meist noch etliche Narben von anderen Kämpfen. Wir entdecken alte Einschussnarben bei Menschen, die an einer Schussverletzung gestorben sind; als ob sie ihr eigenes Ende geprobt hätten. Wieso sollte ein raffinierter Mörder, der mit einer offenbar nicht nachweisbaren Tat davongekommen ist, das Risiko eingehen, entdeckt zu werden?«
    Manny war ein wenig schwindelig, daher zog sie einen Stuhl heran und setzte sich. »Sie machen mir Angst. Raffinierter Mörder? Wir haben uns heute Abend getroffen, um über einen vierzig Jahre alten Fall von ärztlicher Fahrlässigkeit zu sprechen. Und jetzt erzählen Sie mir, dass wir es mit zwei Morden zu tun haben, wobei die Haushälterin versehentlich umgebracht wurde. Und vielleicht ist Mycroft bedroht worden. Was heißt das für uns? Die wissen, dass wir nach etwas suchen! « Den letzten Satz schrie sie fast. Die Möglichkeit, in Gefahr zu sein, machte ihre Erschöpfung fast unerträglich. War die Fahrt nach Poughkeepsie in diesem Leben gewesen?
    Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Ich meine damit nur«, sagte er, »dass ich nicht glaube, dass jemand, der so clever und überlegt ist, Pete Harrigan mit einem derart hinterlistigen Gift wie Tetrachlormethan zu vergiften, damit es wie ein natürlicher Tod aussieht, Petes Haus verwüsten würde.« Er griff nach ihrer Hand. »Sie sind erschöpft. Fahren wir nach Hause.«
    Endlich. Sie wollte aufstehen. »Haben Sie das gehört?«
    Er stand ganz still. »Was gehört?«
    »Da draußen. Da waren Geräusche.«
    Er eilte zum Lichtschalter, knipste die Lampe aus und zog Manny zur Haustür. »Was haben Sie gehört? Etwas genauer.«
    »Schritte auf dem Kies? Ich weiß nicht genau.«
    Jake öffnete die Tür einen Spalt und spähte nach draußen. Im Schein des Viertelmondes war nichts zu sehen. »Da ist nichts. Sind Sie wirklich sicher –«
    Ihr Blick ließ ihn verstummen.
    »Tschuldigung.« Er machte leise die Tür zu. »Ich seh mal hinten nach. Warten Sie hier.«
    »Sehr witzig.« Sie folgte ihm.
    Er öffnete die Hintertür. »Nichts zu sehen.«
    Sie zückte ihr Handy. »Ich ruf die Polizei.« Im Display leuchtete KEIN EMPFANG auf.
    »Hier in der Gegend sind keine Funkmasten«, sagte er. »In die­sem Teil der Welt ist den Menschen ein ungestörter Blick wich­tiger als ein ungestörter Empfang. Versuchen wir Petes Tele­fon.«
    Die Leitung war tot. »Was machen wir jetzt?«, flüsterte Manny. »Wir können uns nicht hier verstecken, bis die Sonne aufgeht. Ich bin zum Frühstück mit Patrice Perez verabredet.« Was bedeutet, dass ich überhaupt nicht mehr ins Bett komme.
    Er holte tief Luft. »Dann gehen wir jetzt.« Seine Stimme klang entschlossen.
    »Gut.« Ihre auch.
    »Bevor wir zurückfahren«, sagte er, »möchte ich aber noch die Flasche Johnnie Walker beim Sheriff abgeben. Ich hätte sie am Tatort lassen können, aber das wollte ich nicht riskieren.«
    Sie gingen nach draußen. Manny hatte den Wagen abgeschlossen, doch jetzt stand die Tür des Porsche weit offen. »Oh

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